2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht

Trainer und Zuschauer zufrieden: Die "neuen" Preußen wecken

Bezirksliga: Mit dem 2:0 im Altkreis-Derby ist den Espelkampern ein positiver Saisonstart gelungen. Der TuS Dielingen und TuS Tengern II müssen sich steigern

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Vor der Saison hatte Alexander Lang angekündigt, wieder für mehr Lust auf Fußball in Espelkamp sorgen zu wollen. Diesem Vorhaben kam die Mannschaft des neuen Trainers am Auftaktspieltag der Bezirksliga schon einmal einen ersten, guten Schritt näher. Am Auftritt des fast runderneuerten FC Preußen Espelkamp und dessen 2:0-Sieg im Altkreis-Derby gegen den TuS Dielingen fanden die Zuschauer im nagelneuen Sportpark jedenfalls schon mal Gefallen.

Vor allem der Auftritt in der ersten Halbzeit dürfte den Fans der Preußen gefallen und Lust auf den weiteren Saisonverlauf gemacht haben. Von Beginn an bauten die Gastgeber Druck auf und ließen den Dielingern kaum Zeit zum Luftholen. Dielingens Torhüter Daniel Riemer hatte von Beginn an reichlich Arbeit und hielt, was zu halten war.
„Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Die Preußen hatten Platz ohne Ende“, monierte Dielingens Trainer Sebastian Schmidt. So wie beim 1:0, als Tibor Sander eine Diagonalflanke über den halben Platz per Kopf platziert in die Maschen befördern konnte. Die Abwehr der Gäste (ohne den verletzungsbedingt fehlenden Innenverteidiger Ali Döpke) schaffte es nicht, ihn in dieser Aktion entscheidend zu stören.


„Die Zuordnung passte nicht, obwohl wir das vorher genau abgesprochen hatten“, ärgerte sich Dielingens Coach. „Ich habe in der Kabine noch einmal angesprochen, dass das nicht geht und die Vorgaben für alle gelten“, berichtete er später. Positiv konnte er immerhin mitnehmen, dass sein Team in der zweiten Hälfte bei Standards sicherer stand.


Ein weiterer Lichtblick bei den Nordkreislern war Nachwuchsspieler Gibril Jammeh, der nach 20 Minuten für den angeschlagenen Stefan Lekon ins Spiel kam. Mit starken Sprints und guten Zweikämpfen machte der aus der Jugend des BSV Rehden gekommene Offensivspieler auf sich aufmerksam und holte auch einen Strafstoß für sein Team heraus. Tristan Groß rückte dafür in den Defensivbereich und vertrat Lekon so gut es ging. „Das war sehr ungewohnt für mich, auf der Position habe ich zuletzt irgendwann mal in der B-Jugend gespielt, aber es ging nicht anders“, so Groß später. „Stefan Lekon hat schon früh einen Schlag aufs Sprunggelenk bekommen. Wir müssen jetzt abwarten, was es genau ist. Ein Ausfall wäre natürlich nicht schön“, sorgte sich Trainer Schmidt um den ohnehin schon dünnen Kader.


Preußens Trainer Alexander Lang fand nach dem Spiel hingegen wenig Ansatz zur Kritik. „Das war schon sehr ordentlich und eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wenn es gefährlich wurde, dann nur, weil wir einen Fehler gemacht haben“, analysierte der FCP-Coach. So wie beim möglichen Ausgleich kurz vor der Pause. In absolut ungefährlicher Situation, als der Ball ohnehin schon fast im Aus war, ging Preußens Sean Davy etwas zu ungestüm in den Zweikampf mit Gibril Jammeh und riss den Dielinger recht plump um. „Da hätte das Spiel natürlich kippen können“, so Lang. Es kippte aber nicht, weil die Gäste das Geschenk nicht auspackten. David Schmidt scheiterte mit einem schwachen Strafstoß an Preußen-Torhüter Yannick Bednar (37.), der damit Pluspunkte im Rennen um die Nummer eins im Espelkamper Kasten gegenüber Dorian Beil gesammelt haben dürfte.


Den zweiten Durchgang spielten die Preußen sehr überlegt herunter. „Wir wollten nicht zu offensiv agieren, um den Dielingern nicht zu viel Platz zu geben. Daher standen wir insgesamt etwas tiefer. Ein Konterspieler hätte uns in der Phase gut getan“, erklärte Lang. Mit der Hereinnahme von Ferhat Yagci bewies der Preußen-Coach in diesem Zusammenhang ein gutes Händchen. Noch keine Minute stand Yagci auf dem Kunstrasen, als ihm ein Abpraller vor die Füße sprang. Mit seinem ersten Ballkontakt lupfte er den Ball über den herausstürzenden Daniel Riemer und vollendete sehenswert zum 2:0 Endstand.


Ein erstes Erfolgserlebnis, das die runderneuerte Mannschaft (Lang bot mit Bednar, Freimuth, Akbas, Loginov, Redetzky und Adick sechs neue Spieler von Beginn an auf) mit Blick auf die nächsten Aufgaben gut gebrauchen kann. Am kommenden Sonntag geht es zum SC Bad Salzuflen.
„Das Ergebnis spricht für sich, der Sieg war hoch verdient für die Preußen“, bilanzierte Sebastian Schmidt und blickte ebenfalls schon gleich weiter auf das nächste Ligaspiel. Bereits am Donnerstag (Anstoß 19.30 Uhr) gastiert mit dem SV Oetinghausen ein Aufsteiger in Dielingen, der am ersten Spieltag mit dem 2:1 gegen Aufstiegsanwärter FC Bad Oeynhausen gehörig überraschte.


Während der FC Preußen Espelkamp (in Blasheim) und TuS Dielingen (in Gehlenbeck) bereits heute Abend im Kreispokal schon wieder gefordert sind, kann sich der TuS Tengern II in Ruhe auf das erste Heimspiel am Sonntag gegen den SC Enger vorbereiten. „Wir müssen jetzt schnell lernen“, nahm Trainer Jörn Paulsen als wichtigste Erkenntnis aus dem ersten mit 0:3 in Jöllenbeck verlorenen Auftritt des Aufsteigers mit. „Auf die Leistung in der Defensive können wir aufbauen, auch Torhüter Morten Schillak hat seine Sache gut gemacht. Gegen Enger wollen wir jetzt auch mehr Mut im Spiel nach vorne entwickeln“, so Paulsen. Dann stehen ihm voraussichtlich auch wieder Jannik Korte und Max Rahmöller zur Verfügung.

Aufrufe: 015.8.2017, 11:30 Uhr
Willi Pries und Andreas Gerth/Foto: PriesAutor