Verkehrte Welt in der Eifel

Partien vom Mittwoch:
SV Leiwen-Köwerich - SG Neumagen-Dhron 3:2 (1:2)
Wegen der Verletzungen von Calvin-Luca Rosen und Nico Toppmöller wurde der Leiwener Erfolg teuer erkauft. „Es wurde hart um die Punkte gerungen. Letztlich geht der Sieg aber in Ordnung“, durfte Leiwens Trainer Timo Toppmöller erst zwei Minuten vor Schluss nach dem 3:2 von Andre Alten die Arme in die Luft recken. Leiwen erwischte den besseren Start und legte nach vier Minuten das 1:0 durch Heiko Schmitt vor. Zwei Foulelfmeter für Neumagen binnen fünf Minuten brachten die Gastgeber vorübergehend aus dem Konzept. Marc Lemmermeyer (10.) und Lukas Bollig (15.) trafen für Neumagen vom Punkt aus. In der Schlussviertelstunde dann die Wende. Raphael Thömmes glich zum 2:2 aus (75.), und Alten sorgte vor 300 Zuschauern für das Sahnehäubchen.
SG Ralingen - SG Lüxem 0:1 (0:0) Fünfter Sieg im fünften Spiel. Auch an der Sauer bewies der Senkrechtstarter von der Lieser, dass Glück nur der Tüchtige hat. Vor 130 Zuschauern erspielte sich Ralingen eine deutliche optische Überlegenheit, die (ausgelassenen) Chancen waren inflationär. So kam es, wie es kommen musste. Acht Minuten vor Schluss nutzte Patrick Schmidt auf Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Ebu Talip Osta eine der wenigen Chancen zum Lüxemer Siegtreffer (82.). Trainer Markus Schwind: „Im Moment läuft es bei uns; wir haben uns den Erfolg durch eine konsequente Defensive redlich verdient.“

Vorschauen:

SG Saartal Schoden – SG Wallenborn (Freitag, 19.30 Uhr, Rasenplatz Schoden) Beide Teams starteten jeweils mit zwei Siegen in die neue Saison, doch inzwischen ist die Anfangseuphorie etwas verflogen. Schoden musste im zweiten Heimspiel mit Leiwen die Punkte teilen und ging in der turbulenten Partie in Bitburg leer aus. Das gleiche Schicksal ereilte auch die Gäste aus Wallenborn. Nach dem Remis in Arzfeld schmerzte die 1:4-Heimschlappe gegen Ruwertal besonders. Die Ausgangslage für die Eifeler ist dennoch positiv. Beide Klubs behaupteten sich unter den Top Fünf, der Heimvorteil drängt die Gastgeber aber in eine leichte Favoritenrolle.

SG Arzfeld – SG Schneifel/Stadtkyll (Samstag, 19 Uhr, Rasenplatz Daleiden) Verkehrte Welt in der Eifel. Nicht der Vizemeisters aus Stadtkyll ist in der Spitzengruppe der Liga zu finden, sondern der kesse Aufsteiger aus Arzfeld. Der Neuling schenkte bei seinem Einstand den etablierten Teams aus Leiwen und Bitburg kräftig ein und bezog nach dem Remis gegen Wallenborn erst im rauhen Hochwald die erste Saisonniederlage. Wesentlich trüber fällt die Startbilanz der Schneifeler aus. Den Niederlagen gegen Lüxem, Geisfeld und Sauertal steht nur der Heimsieg gegen Konz gegenüber. Beim Eifelrivalen will die Elf von Trainer Jörb Stölben aber endlich aus den Puschen kommen und an die starke erste Halbzeit aus der Partie gegen Ralingen anknüpfen.

SG Geisfeld – SV Konz (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Geisfeld) Der Tabellenkeller ist derzeit das ungewohnte Zuhause für die erfolgsverwöhnten Klubs aus Geisfeld und Konz. Die Hochwälder absolvierten erst drei Spiele, gewannen nur die Heimpartie gegen Stadtkyll, setzten die Begegnungen gegen Wallenborn und Lüxem aber in den Sand. Während Geisfeld aktuell auf dem drittletzten Platz rangiert, erwischte es Konz noch schlimmer. Der Heimpunkt gegen Zerf blieb der einzige Zähler auf der Habenseite, gegen Stadtkyll, Lüxem und zuletzt gegen Buchholz gab es Niederlagen. Auch an das letzte Pflichtspiel gegen Geisfeld erinnert man sich in der Saar-Mosel-Stadt mit Grauen. In der Rückrunde der abgelaufenen Saison gewannen die Hochwälder mit 3:1 in Konz.

SG Ruwertal – SG Hochwald/Zerf (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Waldrach) Auf Augenhöhe begegnen sich die beiden Tabellennachbarn in Waldrach. Ruwertal gewann zwei der vier Startbegegnungen und machte die 1:3-Heimscharte gegen Bitburg mit einem eindrucksvollen 4:1-Sieg in Wallenborn wett. Die Gäste fanden nach den Remis gegen Konz und Ralingen und der verlegten Partie gegen Geisfeld nur schwer zu ihrem Rhythmus. Beim 3:0 gegen Arzfeld dampfte aber wieder die Hochwälder Lokomotive. Die Ergebnisse der vorherigen Saison stimmen die Gäste zuversichtlich: Da gewann Zerf nämlich nicht nur zu Hause mit 2:0, sondern auch mit 1:0 im Ruwertal.

SG Buchholz – TuS Kröv (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Manderscheid) Mit jeweils vier Punkten aus ebenso vielen Spielen fiel der Start für die beiden Tabellennachbarn durchwachsen aus. TuS-Trainer Jens Hoffmann wurmen besonders die aus seiner Sicht vermeidbaren Niederlagen gegen Ruwertal und Schoden, beim 1:0 gegen Schweich gab es zuletzt aber nichts zu meckern. Auch Buchholz läuft mit einem Erfolgserlebnis im Rücken in Manderscheid auf. Ausgerechnet in Konz gelang mit dem 5:2-Sieg der erste Dreier. Beim letzten Aufeinandertreffen in der letzten Saison beanspruchte Kröv mit 3:2 das bessere Ende für sich.

TuS Mosella Schweich – SV Leiwen-Köwerich (Samstag, 19.15 Uhr, Kunstrasenplatz Schweich) Nach dem Derby ist für Leiwen vor dem Derby. Den Moselanern steckt die schwere Mittwoch-Partie gegen den Nachbarn aus Neumagen noch in den Knochen, Trainer Timo Toppmöller muss abwarten, ob seine angeschlagenen Spieler in Schweich auflaufen können. Immerhin fuhr Leiwen den zweiten Saisonsieg ein, gutes Omen vor dem brisanten Duell mit der Mosella. Schweich konnte bislang nur beim 7:1-Kantersieg gegen Neumagen überzeugen, danach musste sich die Weber-Elf mit dem torlosen Remis in Buchholz begnügen und verlor in Kröv. Gegen den alten Rivalen steht die Mosella schon unter Zugzwang.

SG Neumagen-Dhron – FC Bitburg (Sonntag, 14.30 Uhr, Rasenplatz Neumagen) Zu Hause lieferte Neumagen bislang seine besten Ergebnisse ab. Buchholz wurde mit 2:1 niedergekämpft und gegen Kröv spielte die Heinsdorf-Elf remis. Bei den Moselnachbarn in Schweich und Leiwen gab es für die Mittelmoseler aber nichts zu holen. Gegen Bitburg müssen die Neumagener wieder an die Leistungsgrenze gehen. Die favorisierten Gäste nehmen langsam Betriebstemperatur auf und gewannen die letzten Spiele gegen Ruwertal und Schoden. Im letzten Jahr klauten sich beide Teams gegenseitig die Punkte: Neumagen gewann in der Bierstadt mit 3:1, der FCB nahm mit 2:0 an der Mosel Revanche. J.W.