2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Ralf Klingmann brachte es in seiner Karriere bis in die zweite Liga
Ralf Klingmann brachte es in seiner Karriere bis in die zweite Liga – Foto: Alfred Brumbauer

Portrait-Serie (22): Zweitliga-Aufstieg vor 21.000 Fans

Veldens Spielertrainer Ralf Klingmann hat in seiner Karriere unter anderem bei Rot-Weiß Erfurt und 1860 München gespielt

Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 22.Teil der Portrait-Serie haben wir Ralf Kllingmann, der es in seiner Karriere bis in die 2. Bundesliga schaffte, mal etwas näher unter die Lupe genommen.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Der Aufstieg 2004 in die 2. Bundesliga mit Rot Weiß Erfurt. Im alles entscheidenden Spiel haben wir am vorletzten Spieltag vor 21.000 Zuschauern gegen den 1. FC Saarbrücken mit 2:1 gewonnen. Was danach abging, war unbeschreiblich

Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Ich war mit Andreas Görlitz beim TSV 1860 München im Team. Er war mein komplettester Mitspieler, ging dann damals auch zum FC Bayern und machte sogar zwei Länderspiele


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Jede Station hat ihre schönen Momente, sowohl sportlich gesehen als auch neben dem Platz. Ich durfte sehr viele Highlights, darunter zwei Aufstiege in die 2. Bundesliga, erleben. Nach meiner Profi-Zeit waren natürlich die sieben Jahre in Buchbach überragend, aber auch beim TSV Velden gab es einige tolle Erlebnisse


Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Als Linksfuß waren das ganz klar die beiden brasilianischen Ausnahmespieler Roberto Carlos und Rivaldo

Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Die irrsinnigen Summen, die im Profigeschäft für Spieler ausgegeben werden. Im Amateurbereich bin ich der Meinung, dass viele junge Spieler den Fußball nicht mehr so leben, wie es bei meiner Generation der Fall war und ihnen heutzutage einfach vieles wichtiger ist. Aber das ist mittlerweile in fast allen Bereichen des Lebens so


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Es ist so gelaufen, wie es gelaufen ist. Man hätte bestimmt an ein paar kleinen Schrauben drehen können, dann wäre es vielleicht anders gekommen. Aber ich bin mit meinem fußballerischen Werdegang absolut zufrieden

Lieblings-Rückennummer...
In meiner Laufbahn habe ich mehrere Nummern getragen: 3, 4, 10 und nun seit längerer Zeit die 7. Die gefällt mir mittlerweile sehr gut


Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Wie bereits erwähnt, ist das Aufstiegsendspiel mit Erfurt gegen Saarbrücken das Nonplusultra gewesen. In der zweiten Liga hatten wir dann eine Reihe von tollen Heimspielen wie beispielsweise gegen den 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt oder 1860 München. Auch die Derbys gegen Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue waren tolle Erlebnisse



Bester Trainer, den du hattest....
Ich hatte das Glück, eine Reihe sehr guter Trainer zu haben, die mich fachlich und menschlich beeindruckt haben. Hartmut Schade und Hartmut Herold waren in meiner Zeit beim TSV 1860 München Top-Übungsleiter. Bei Rot-Weiß Erfurt haben mich Rene Müller und Alois Schwartz voll und ganz überzeugt

Sinnloseste Regel im Fußball....
Ich habe da eine ganz klare Einstellung: Die Regeln muss man einfach befolgen. Egal ob diese sinnlos erscheinen oder nicht

Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Der Zweitliga-Abstieg 2005 mit dem FC Rot Weiß Erfurt. Wir sind gut gestartet und standen auch nach der Vorrunde noch über dem ominösen Strich. Am Ende hat es dann aber doch nicht gereicht

Lieblings-Fußballschuh...
Da gibt es keinen speziellen, da ich in meiner Laufbahn bereits mehrere unterschiedliche Fußballschuhe getragen haben

Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Auf allen Plätzen, die sehr weitläufig waren. Auf solchen Anlagen geht die Atmosphäre, die den Fußball ausmacht, ein großes Stück weit verloren



Auch im fortgeschrittenen Fußballeralter ist der Linksfuß beim TSV Velden noch eine unverzichtbare Stütze
Auch im fortgeschrittenen Fußballeralter ist der Linksfuß beim TSV Velden noch eine unverzichtbare Stütze – Foto: Alfred Brumbauer




Zur Person:
Ralf Klingmann startete seine Laufbahn beim TV Geisenhausen, wechselte aber bereits im Jugendalter zur SpVgg Landshut und später zum TSV 1860 München. Bei den Löwen, die damals noch in der 1. Liga um Punkte und Tore kämpften, erhielt Klingmann einen Vertrag für das Amateurteam und absolvierte für das B-Team insgesamt 68 Partien (9 Tore). 2003 unterschrieb der Niederbayer einen Vertrag beim Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt, mit dem er in seiner Premieren-Saison den Sprung in die 2. Liga schaffte. In Liga zwei machte Klingmann 21 Spiele und erzielte sogar zwei Treffer. Die Thüringer musste jedoch nach nur einem Jahr das Unterhaus wieder verlassen und Ralf Klingmann zog es dann zur TuS Koblenz in die Regionalliga Süd. Auch mit den Rheinland-Pfälzern stieg der Defensivs-Crack in die zweite Liga auf, riss sich dann aber das Kreuzband.

Klingmann kehrte daraufhin 2007 in die Heimat zurück und schloss sich dem TSV Buchbach an, der seinerzeit noch in der Landesliga an den Start ging. Bei den Oberbayern war der Ex-Profi auf Anhieb ein Leistungsträger und war einer der Garanten, dass die Rot-Weißen es bis in die Regionalliga schafften. 2014 heuerte Ralf Klingmann beim TSV Velden an und war dort zunächst Co-Spielertrainer. 2015 stiegen die Kicker aus dem Landkreis Landshut in die Landesliga auf, der sie allerdings nur eine Spielzeit angehörten. Nach dem Abstieg in die Bezirksliga übernahm Klingmann als spielender Chefanweiser die alleinige Verantwortung, wird seinen Posten aber mit Ablauf der aktuellen Runde zur Verfügung stellen.

Aufrufe: 011.4.2020, 14:00 Uhr
Thomas SeidlAutor