Mit dem torlosen Remis im vorgezogenen Gillamoos-Derby zwischen TSV Abensberg und ATSV Kelheim können sich beide Mannschaften erhobenen Haupters am Volksfest präsentieren. Die Nachbarrivalen in der Bezirksliga Niederbayern West lieferten sich über weite Strecken ein ausgeglichenes Duell mit wenigen Höhepunkten.
Der Spielausgang ist beinahe gerecht, wäre da nicht die mit zunehmender Spieldauer mutigere und entschlossenere Spielweise der Abensberger. Die Gastgeber hatten sich ein leichtes Chancenplus erspielt und hätten die drei Punkte nicht unverdient eingesackt. Ein verunglückte Flanke von Aycan Korkmaz setzte in der 62. Minute auf der Querlatte auf. Anschließend peilte Daniel Nutz mit einem Freistoß den Pfosten an (66.) und auch in der Schlussminute hatte Nutz den Siegtreffer auf der Sohle, setzte den Ball aber nach Vorarbeit von Wolfgang Wutzer über das ATSV-Gehäuse.
Eine aus Kelheimer Sicht symptomatische Aktion für den gesamten Spielverlauf. „Wir haben vielleicht in zwei oder drei Situationen den richtigen Zeitpunkt zum Torabschluss verpasst, aber Abensberg hatte unter dem Strich ein Chancenplus“, sagt ATSV-Spielertrainer Thomas Rappl. Abensberg habe zunächst aus einer gefestigten Defensive heraus agiert und gekontert. „Im zweiten Abschnitt haben die Gastgeber dann die Kontrolle übernommen und waren dem Treffer ganz nahe. Daher nehmen wir den Punktgewinn gerne mit.“
Abensbergs Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger wertet den Spielausgang ähnlich: „Wenn es einen Sieger gegeben hätte, wären wir es gewesen. Aber auch wir können mit diesem Zähler ganz gut leben“, so Kneitinger.
Die Abensberger Spieler seien geknickt gewesen, weil sie nicht die volle Punktausbeute eingefahren hatten. „Mit etwas Abstand darf ruhig der Gedanke an einen gefühlten Sieg überwiegen“, so Kneitinger.
„Immerhin haben wir in der zweiten Halbzeit unsere fußballerische Qualität auf den Platz gebracht.“ Dieser positive Ansatz müsse in den nächsten Wochen ausgebaut werden. „Unser Fehlstart mit zunächst null Punkten aus fünf Partien ist nicht so schnell zu beheben. Wir brauchen einen langen Atem. Ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen, denn die Mannschaft ist intakt.“
Auch beim ATSV Kelheim sieht man sich nach der Gillamoos-Pause mit „Wochen der Wahrheit“ konfrontiert.
„Dann kommen die Teams, die oben dabei sein wollen“, sagt Rappl. „Aktuell sind wir mit unserer Ausbeute zufrieden, werden uns aber nicht ausruhen und müssen mehr Konstanz in unser Spiel bringen. Meist spielen wir nur eine gute Halbzeit, in der Aggressivität und die Balance im Passspiel stimmt.“ Erfreulich sei, dass die gewünschte Siegermentalität bereits entwickelt wurde „und wir die Punkte auch mit dem Willen geholt haben. “