2024-05-10T08:19:16.237Z

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BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher hat derzeit viele Sorgenfalten.
BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher hat derzeit viele Sorgenfalten. – Foto: Imago Images

BFV in schweren finanziellen Nöten: Es klafft ein 2,5 Millionen-Loch

Dem Verband fehlen nach jetzigem Stand 6,5 Millionen Euro an Einnahmen für das Jahr 2020

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist wegen der Corona-Pandemie in schwere finanzielle Turbulenzen geraten. Schatzmeister Jürgen Faltenbacher geht aktuell trotz massiver Einsparungen von einem Fehlbetrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro für 2020 aus. Das wurde am Donnerstagvormittag kurz nach der Ankündigung bekannt, dass der Verband zum 1. Januar 2021 die Gebühren erhöhen wird.

Der größte der 21 Landesverbände unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte nach ersten Schätzungen als Folge des stark beeinträchtigten Spielbetriebs bereits im Frühjahr Einbußen von bis zu 7,5 Millionen Euro im laufenden Haushaltsjahr prognostiziert und seitdem versucht, das Defizit im Interesse seiner fast 4600 Vereine überall dort zu minimieren, wo es möglich ist und den Rotstift angesetzt. Nach heutigem Stand fehlen dem Verband Einnahmen in Höhe von mehr als 6,5 Millionen Euro, dem gegenüber stehen Einsparungen von rund vier Millionen Euro. "Es gibt keinen Bereich bei uns im Hause, der von den drastischen Sparmaßnahmen nicht betroffen ist. Aber das ist unsere Pflicht. Uns sind Einnahmen in einer schwindelerregenden Höhe von aktuell fast sechseinhalb Millionen Euro weggebrochen, das ist nahezu ein Drittel des gesamten Haushalts. Das ist im Übrigen nicht unser Geld, sondern das unserer Mitglieder. Dank unserer in normalen Zeiten guten Einnahmensituation, die wir in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht innovativ und kreativ forciert haben, ist es uns gelungen, dass an jedem Euro, den wir wieder in den Amateurfußball investieren, vergleichsweise geringe 30 Cent durch die Abgaben der Vereine getragen werden. Das wird gerne schnell vergessen", sagt BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher.

BFV beschäftigt rund 80 festangestellte Mitarbeiter.

Außerdem muss der BFV der Tatsache Rechnung tragen, dass der Spielbetrieb aktuell erneut bis mindestens 31. Dezember ausgesetzt ist und hat daher auch die ohnehin schon seit 1. Mai geltende Kurzarbeit für sein hauptamtliches Personal nach dem erneuten Sport-Lockdown nochmals ausgeweitet. Im Schnitt wird die Arbeitszeit der rund 80 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um etwa 60 Prozent reduziert. "Bedingt durch die neuerliche Aussetzung des Trainings- und Spielbetriebs in ganz Bayern, der elementaren Aufgabe des BFV, fallen unterschiedliche Aufgaben nicht mehr in dem Maße an, wie das zu normalen Zeiten der Fall ist", betont Jürgen Faltenbacher: "Entsprechend bleibt uns in weiten Teilen kein anderes Mittel als die Kurzarbeit auszuweiten, um diesem Umstand gerecht zu werden. Unser ausdrücklicher Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat, die unsere Entscheidung erneut mittragen und uns entgegenkommen. Bei den Modalitäten zur Kurzarbeit wurde berücksichtigt, dass die Erreichbarkeit aller Fachabteilungen und der sieben Bezirksgeschäftsstellen weitgehend gewährleistet ist."


Aufrufe: 019.11.2020, 13:23 Uhr
PM / redAutor