2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Zwei Kuchener jagen SC-Stürmer Nico Orlando - so ähnlich stellt sich der FTSV das Derby am Sonntag in Geislingen vor.  Foto: Thomas Madel
Zwei Kuchener jagen SC-Stürmer Nico Orlando - so ähnlich stellt sich der FTSV das Derby am Sonntag in Geislingen vor. Foto: Thomas Madel
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Bezirksliga startet mit dem Derby SC Geislingen gegen FTSV Kuchen

Derby als Lohn und Strafe

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Am Sonntag startet die Bezirksliga in die Saison mit dem Derby SC Geislingen gegen FTSV Kuchen. Zwei Vereine mit höchst unterschiedlichen Voraus- und Zielsetzungen.

An dieses Derby müssen sich beide Seiten erst gewöhnen. In den vergangenen Jahren trennten FTSV und SC meist mindestens eine Klasse, direkte Vergleiche in derselben Liga hatten Seltenheitswert. Der letzte datiert vom 10. April 2011 (1:1). Kuchens Trainer Martin Braunmiller geht davon aus, dass Derbys die Ausnahme bleiben. Den SC hält er für keinen normalen Landesliga-Absteiger. Sein Kollege Jasko Suvalic, behauptet Braunmiller, gebiete jetzt über „eine bessere Mannschaft als voriges Jahr“. Wenn der SC-Trainer „nicht allzuviel falsch macht“, wird er mit seinem Team „kommendes Jahr wieder Landesliga spielen“.

Bis dahin will Braunmiller dem Nachbarn aber zweimal das Leben so schwer wie möglich machen. Als Aufsteiger mit einem Derby gegen den großen Nachbarn in die Saison zu starten, viel Schöneres kann sich Kuchen kaum vorstellen. Gegen den SC, den FC Eislingen oder FC Donzdorf zu spielen, macht Braunmiller „viel mehr Spaß“ als gegen jeden anderen Gegner. Er betrachtet diese Duelle als Lohn für die Mühen der Aufstiegssaison. Daher ist die Vorfreude aufs Derby „riesig“. Der SC, mutmaßt Braunmiller, dürfte weniger Bock auf dieses Duell verspüren. Punktspiele gegen den kleinen Nachbarn müssen dem ruhmreichen Sportclub als Strafe vorkommen.

Es ist die Strafe für eine verkorkste Vorsaison, an deren Ende der Geislinger Abstieg stand. Das ist abgehakt, Suvalic verspürte bei den Seinen in der Vorbereitung „ein ganz anderes Feeling“ als zuvor. Es herrscht Zuversicht, die Spieler sind zu einem Team zusammengewachsen. Allein die Tatsache, dass fast alle Spieler auf dem Trainingsplatz stehen, euphorisiert die Mannschaft. Nur Matariz Darboe, der wegen Knieproblemen vier Wochen ausfällt, steht Suvalic nicht zur Verfügung. Verglichen mit der oft zweistelligen Zahl von Verletzten in der Vergangenheit fühlt sich der SC-Trainer derzeit „wie im Schlaraffenland“.

Auch die Kuchener kommen für ihre Verhältnisse beinahe in Bestbesetzung. Verletzt sind nur Kai Brosig, der mit Knorpelschaden aber länger, und Christoph Friedrich, der mit einem komplizierten Fingerbruch noch etwa vier Wochen ausfällt. Kapitän Patrick Wühle fehlt wegen eines privaten Termins.

Der FTSV sonnt sich am Sonntag in seiner Außenseiterrolle. „Wir kämpfen mit ganz anderen Mitteln“ als der SC und die anderen Topteams, erklärt Braunmiller. Kuchen setzt nahezu ausschließlich auf selbst ausgebildete Spieler, hochkarätige Neuzugänge wie sie der SC etwa mit den Mettang-Brüdern getätigt hat, kann sich der FTSV nicht leisten. „Es müsste vieles für uns laufen“, damit es mit einer Überraschung im Eybacher Tal klappt, sagt Braunmiller. Wenn die Großen wanken, dann häufig zu Beginn der Saison. Von daher kommt dem FTSV der schwere Auftaktgegner nicht ungelegen.

Zumal der Saisonstart für den SC eine Woche zu früh kommt. Von der Fitness her fehle der Mannschaft noch ungefähr so viel, sagt Suvalic. Einige seiner Schützlinge kamen „ziemlich unfit aus dem Urlaub“, der Coach musste sie in den ersten sieben Tagen „erst wieder auf Basislevel bringen“. Trotzdem will Suvalic am Sonntag mit der Umsetzung eines seiner Saisonziele beginnen: mehr Heimspiele zu gewinnen. Das sollte zu schaffen sein. In der Vorsaison gelangen dem SC in 15 Spielen im Eybacher Tal drei Siege .

Aufrufe: 018.8.2017, 10:51 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor