2024-04-16T09:15:35.043Z

Der Spieltag

Die Underdogs schocken die Favoriten

Dezimierte Altenmünsterer gewinnen überraschend gegen Meitingen +++ Adelzhausen blamiert Aindling +++ Bubesheim schließt zu Gersthofen auf

Verlinkte Inhalte

Altenmünster gelang das, womit kaum jemand gerechnet hatte: Sie schlugen im Landkreisderby den Favoriten TSV Meitingen. Eine ähnliche Überraschung gelang Adelzhausen, das den TSV Aindling mit 3:0 nach Hause schickte und so nach Punkten mit dem Günzburg gleichzog, der auf dem Abstiegsrelegationsplatz der Bezirksliga Nord steht. Allerdings waren die Günzburger nicht im Einsatz, ihre Partie beim FC Stätzling war ebenso wie der Auftritt des Tabellenführers TSV Gersthofen gegen den TSV Hollenbach abgesagt worden.


Selbst die größten Optimisten im Lager des SC Altenmünster hätten im Vorfeld nicht daran gedacht, dass ihre Mannschaft im Landkreisderby bestehen kann. Zu groß war im Lager der Hausherren die Ausfallliste. Doch oft kommt es anders als man denkt: Mit einer kämpferisch überragenden Leistung rangen die Gastgeber den spielerisch stärkeren TSV Meitingen nieder. „Altenmünsters Sieg war am Ende nicht unverdient“, gratulierte TSV-Coach Pavlos Mavros den Hausherren zu ihrem ersten Dreier nach dem Re-Start.
Mit viel Ballbesitz dominierte der TSV die Begegnung, verhielt sich aber bei den gut angelegten Kontern des SCA oft naiv. Beispielhaft hierfür steht Matthias Schuster, der knapp hinter der Strafraumlinie im Duell mit Peter Ferme Altenmünsters Spielertrainer zu Fall brachte. Dafür gab es die gelbe Karte und obendrein Elfmeter für den SCA: Dominik Saule verwandelte sicher zum 1:0 (30.).
Der SCA bekam in den nächsten zehn Minuten Oberwasser und immer mehr Selbstvertrauen. So auch Nico Schuster, der seinen Gegenspielern bei einem Konter die Haken zeigte. Der herausstürmende TSV-Torwart Luca Peuser konnte sich nur noch mit einem weiteren Foulspiel helfen, sodass der Referee erneut auf den Elfmeterpunkt deutete (21.). Aufgrund der Schwere des Foulspiels – Schuster musste knapp vier Minuten an der Seitenlinie behandelt werden – hätte es bei dieser Aktion durchaus Rot geben können. Doch Peuser kam mit einer gelben Karte davon und hatte beim diesmal von Dino Tuksar getretenen Strafstoß sogar noch leicht die Finger dran. Der Neuzugang vom SV Cosmos Aystetten zählte beim Tabellenzehnten neben Peter Ferme und Torhüter Alexander Schmid zu den auffälligsten Akteuren.
Meitingen erhöhte nach dem Rückstand den Druck und erspielte sich etliche Chancen, die Altenmünsters Zerberus Schmid aber mit starken Paraden zunichtemachte. In der 29. Minute war er jedoch machtlos, als Teamkollege Sebastian Kaifer eine scharfe Hereingabe vom Marco Lettrari ins eigene Tor zum Anschlusstreffer bugsierte. Wäre Kaifer nicht an den Ball gegangen, hätte wohl der hinter ihm stehende Daniel Deppner eingenetzt. Es schien jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis Meitingen weitere Tore erzielen würde. Bei einem der vielen verbalen Scharmützel zwischen Altenmünsters Matthias Müller und Meitingens Denis Buja prophezeite der TSV-Goalgetter seinem Gegenspieler für die zweite Halbzeit nichts Gutes: „Am Ende verliert ihr mit 5:2.“ Tatsächlich nahm der Meitinger Druck nach der Pause permanent zu, und vor allem Buja boten sich gute Kopfballchancen. Ins Tor traf er allerdings nicht. (her) Lokalsport Labo

Der SC Bubesheim ist wieder in der Spur. Beim FC Affing kam das Team von Coach Marvin Länge zu einem knappen 1:0-Erfolg. Niemand der 145 Zuschauer hatte irgendwann ernsthaft das Gefühl, dass diese Partie einen anderen Sieger sehen würde als den favorisierten Gast aus Bubesheim. Der kontrollierte die Partie vor allem im ersten Durchgang eindeutig. Lediglich vor dem Tor fehlte den spielstarken Bubesheimern die letzte Konsequenz. Somit blieb es bis zum Schluss beim Treffer von Francois Akpaloo aus der 30. Minute. Julian Schmid beförderte den Ball per Direktabnahme Richtung Tor, Keeper Nicolas Köpper parierte reaktionsschnell, die Kugel landete an der Latte – und flog dem Bubesheimer Mittelstürmer Akpaloo vor die Füße, der sie aus kurzer Distanz ins Netz bugsierte.
In der zweiten Halbzeit brachte Affing nie die nötige Qualität und Entschlossenheit ins Spiel, um Bubesheim ernsthaft zu gefährden. Stattdessen hätte Patrik Merkle das Spiel entscheiden müssen, als er allein Richtung Köpper lief, jedoch am Schlussmann scheiterte (80.).
Fünf Minuten später fand sich Hakan Polat in derselben Situation wie zuvor sein Bubesheimer Teamkollege Merkle. Diesmal aber kam Köpper 20 Meter vor seinem Kasten einen Schritt zu spät. Für die Schiedsrichterin eine Notbremse. Der Affinger Keeper kassierte die rote Karte, die Partie war spätestens jetzt entschieden. (ica) Lokalsport GZ

Auch beim 3:0 im Heimspiel gegen Aindling wieder in Torlaune: Dominik Müller (rechts), der Topmann beim BC Adelzhausen.
Auch beim 3:0 im Heimspiel gegen Aindling wieder in Torlaune: Dominik Müller (rechts), der Topmann beim BC Adelzhausen. – Foto: Reinhold Rummel

Welche Gefahr von Adelzhausens Dominik Müller ausgeht, sollte sich längst herumgesprochen haben. Dennoch dauerte es keine 160 Sekunden, ehe er gegen den TSV Aindling traf, diesmal per Freistoß. Jeder weiß um seine Qualitäten, dass er die dennoch wirkungsvoll einzusetzen versteht, das spricht für seine Extra-Klasse (3.). Von den Gästen sah man nur selten aufregende Szene. Nach einer knappen halben Stunde standen die Aindlinger vor dem Ausgleich, als Rimon Shushe im Strafraum die Kugel für André Schäffner auflegte. Dessen Schuss wurde abgefälscht, danach landete er auf der Latte und schließlich im Gebüsch.
Noch vor der Pause legte das Kellerkind nach. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke nutzte Wolfgang Klar und traf per Flachschuss. Der BCA-Spielertrainer zeigte einen Jubelsprung, denn Treffer gegen den Ex-Verein sind stets besonders schön (43.).
Die Müller-Festspiele waren noch nicht abgeschlossen. Wie er beim 3:0, das er mit einem Schuss ins lange Eck erzielte, blitzschnell alles richtig machte (53.), so was kann in der Liga wohl kein zweiter Stürmer. Damit war das Landkreis-Duell gelaufen. Am Ende waren die Hausherren sogar einem vierten Treffer nahe, während die Aindlinger die Köpfe hängen ließen und den Schlusspfiff herbeisehnten.
Wie ein Honigkuchenpferd strahlte Wolfgang Klar nach der Partie: „Die ganze Mannschaft hat von der ersten Minute an mit der Einstellung genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wenn es läuft, dann fallen auch die Tore. Das ist jetzt unser zweiter Sieg im dritten Spiel, einfach geil, macht Riesenspaß mit denen.“
Christian Adrianowytsch, der TSV-Coach, hatte vor dem Spiel seine Kicker gewarnt, dass Adelzhausen bei Standardsitutationen gefährlich ist, ganz offensichtlich vergebens: „Wir waren nicht auf dem Platz, wir sind mit dem Kopf nicht bei der Sache. Unsere Körpersprache war ganz schlecht. Wir haben uns nicht gewehrt. Da muss sich jeder an der Nase nehmen. War eine unterirdische Leistung. In der Halbzeit habe ich an die Moral appelliert.“ (jeb) Lokalsport AN


Im Duell Letzter gegen Vorletzter unterlag der TSV Rain II verdient mit 0:1. Zu Beginn konnten sich die Rainer leichte Vorteile erspielen, ohne dabei jedoch richtig Gefahr zu erzeugen. Holzkirchen wollte über Umschaltaktionen Gefahr erzeugen, doch die Abwehr um Alexander Drabek behielt die Oberhand. Nach rund 20 Minuten wurde der SVH langsam gefährlicher. In der 39. Minute gingen die Gäste nach einer Hereingabe über die rechte Seite durch Marcel Köhnlein in Führung. Vorausgegangen war eine Unachtsamkeit der Rainer Abwehr. So ging es in die Halbzeit.
Im zweiten Abschnitt versuchten die Hausherren, den Druck auf die Gäste zu forcieren und gingen so erhöhtes Risiko, ohne sich richtige Torchancen zu erspielen. Nach 55 Minuten kamen die Gäste durch die sich bietenden Räume zu großen Konterchancen, die der beste Rainer an diesem Tag, Torhüter Stefan Besel, verhinderte.
In der 73. Minute dezimierte sich die Heimelf durch eine Gelb-Rote Karte für Matthias Kühling selbst. In der Folge drückten die Rainer zwar mehr, doch so boten sich noch mehr Räume für die Gäste, die bis zur 90. Minute eigentlich auf 3:0 oder 4:0 hätten erhöhen können. In der 90. Minute ergab sich die große Ausgleichschance für die Rainer U23, als Muris Avdic im Strafraum gelegt wurde, doch Fabian Miehlich vergab die große Chance. (tsv, jais) Lokalsport DW / Lokalsport RN


Michael Eibel avancierte mit zwei Toren zum Matchwinner des VfL Ecknach, der mit dem Handicap fertig werden musste, dass er bereits früh nur noch zu zehnt war. Johannes Grimm sah nach einer Notbremse die rote Karte.
„Glück bei den Schiedsrichterentscheidungen haben wir im Moment eher nicht, aber heute hatten wir dafür das Spielglück auf unserer Seite“ freute sich Ecknachs Sportchef Jochen Selig über den ersten Dreier nach dem Re-Start. Die Szene, die Selig anspricht, ereignete sich in der neunten Minute: Ein langer Ball sollte Nördlingens Fabian Lechler erreichen, der aber nach einem Stoß von Johannes Grimm zu Boden ging. Der Unparteiische Patrick Beutmiller entschied auf Freistoß für Nördlingen und zeigte Grimm die rote Karte. „Aus unserer Sicht sah es so aus, als ob unser Torwart auch ohne Foul früher am Ball gewesen wäre, außerdem hätte wohl auch Bene Huber in der Mitte noch eingreifen können“ schildert Selig die Ereignisse und plädierte gegen die Hinausstellung. Beutmiller sah es anders, weshalb die Blauweißen 80 Minuten zu zehnt auskommen mussten. Der Truppe von Spielertrainer Daniel Framberger gelang es jedoch, den zahlenmäßigen Unterschied auf dem Feld zu egalisieren. Und so war es nicht unverdient, dass Ecknach auch in Führung ging. Der seit Wochen konstant starke Tobias Jusczak spielte Eibel schön frei und Ecknachs Goalgetter ließ sich die Chance allein vor Torwart Marlon Dahms nicht entgehen (19.). Bis auf das Tor waren in der ersten Hälfte keine nennenswerten Gelegenheiten mehr zu verzeichnen.
Die zweite Hälfte begann wie die erste mit einem Platzverweis, diesmal aber auf Seiten der Rieser. Der wegen Foulspiel bereits verwarnte Moritz Taglieber handelte sich eine unnötige zweite Verwarnung ein, weil er bei einem Freistoß für Ecknach den Abstand partout nicht einhalten wollte (53.). Aber auch die Nördlinger wussten mit dieser Dezimierung umzugehen und hatten durch Daniel Kienle und Stefan Klaß in der Folge zwei dicke Möglichkeiten zum Ausgleich. Ecknach hatte sich längst aufs Kontern beschränkt, spielte die Gegenstöße aber nicht sauber genug zu Ende. Bis zur 86. Minute musste man deshalb zittern, ehe wiederum Eibel endgültig den Deckel auf die Partie machte. Bedient vom eingewechselten Daniel Zakari, enteilte er der TSV-Abwehr und schob zum 2:0 für die Seinen ein. Lokalsport AN


Der TSV Wertingen feiert im dritten Spiel seit dem Re-Start den dritten Sieg – mit 4:1 verdient und deutlich über den FC Mertingen. Im Duell der Aufsteiger hatten die Gastgeber die Partie zu jeder Zeit unter Kontrolle. Wertingen dominierte das Spiel und kam zu vielen Torabschlüssen. Nach einer guten halben Stunde brach Valentin Jaumann den Bann und erzielte mit seinem zehnten Saisontor die Führung (32.). Florian Eising zog aus der zweiten Reihe ab, in der Schussbahn stand Jaumann, der den Ball annahm und flach einschob.
Nur drei Minuten später erhöhte Christoph Prestel. Er hob einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert zum 2:0-Pausenstand in den Winkel (35.). Auch im zweiten Durchgang hatte Wertingen das Spiel klar im Griff und konnte die Führung in der 52. Minute ausbauen. Eine Hereingabe von Kapitän Maximilian Beham nahm Christoph Müller direkt – und der Ball landete wie an einer Schnur gezogen im Gehäuse.
Die Mertinger kamen wie aus dem Nichts in der 68. Minute zu ihrem Treffer. Christoph Haas setzte das Leder – sträflich allein gelassen – von der rechten Strafraumseite ins lange Eck. Nun zog sich Wertingen etwas zurück und überlies dem FCM das Spielgeschehen. Die Gäste kamen allerdings kaum gefährlich in der Nähe des TSV-Strafraums. Den 4:1-Endstand erzielte Christoph Prestel mit seinem zweiten Treffer. Der eingewechselte Manuel Rueß steckte das Spielgerät auf Prestel durch, der war frei vor dem Keeper und schloss überlegt ins lange Eck ab (84.). Wertingen hat durch diesen Sieg erst einmal nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun. Das Spiel des FC Stätzling wurde abgesagt, somit stehen die Zusamstädter nun auf dem sechsten Tabellenrang. (thmi) Lokalsport WZ

Aufrufe: 04.10.2020, 23:30 Uhr
Moritz WeibergAutor