2024-04-25T10:27:22.981Z

Der Spieltag
Arthur Fichtner (helles Trikot) sorgte siegte mit dem TSV Meitingen in der Nachspielzeit gegen den TSV Hollenbach.	Foto: Karin Tautz
Arthur Fichtner (helles Trikot) sorgte siegte mit dem TSV Meitingen in der Nachspielzeit gegen den TSV Hollenbach. Foto: Karin Tautz

Das Spiel ist erst vorbei, wenn...

Meitingen gelingt Heimsieg erst tief in der Nachspielzeit +++ VfL Ecknach verspielt einen 2:0-Vorsprung +++ Adelzhauser Torjäger trifft gleich viermal beim 5:2-Sieg in Horgau

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Der dritte Spieltag in der Bezirksliga Nord hatte es durchaus in sich und brachte selten einen verdienteren Spieler des Spieltages hervor als dieses Mal. Dominik Müller zeigt eine Galavorstellung und erzielt beim 5:2-Erfolg beim Aufsteiger FC Horgau gleich vier Treffer. Der SC Bubesheim zeigt keine Gande und schießt die Zweitvertretung des TSV Rain gleich mit 6:0 aus dem eigenen Stadion, profitierte dabei allerdings durch einen Platzverweis und Foulelfmeter früh in der zweiten Hälfte.

TSV Meitingen - TSV Hollenbach 2:1
Wenn im Fußball Spielqualität auf Leidenschaft trifft, dann entstehen oft hochinteressante Begegnungen. So auch zwischen dem TSV Meitingen und dem TSV Hollenbach. Mit Herzblut und Einsatz stemmten sich die Gäste gegen die technisch beschlagenen, favorisierten Hausherren und hätten ihnen beinahe ein Bein gestellt. Am Ende fehlten nur wenige Sekunden zum Punktgewinn, in der vierten Minute der Nachspielzeit besiegelte Johannes Nießner per Kopfball den 2:1-Heimsieg der unermüdlich anrennenden Meitinger vor über 300 Besuchern. Hollenbach präsentierte sich im Gegensatz zum Heimspiel (3:3 gegen Horgau) hellwach, verschob in allen Mannschaftsteilen Richtung Ballführenden und machte es den Schwarz-Weißen äußerst schwer, in die Gänge zu kommen.
Christian Adrianowytsch hatte zwei Veränderungen vorgenommen. Für Martin Aechter und Alexander Mayr standen Simon Ruisinger und Martin Knauer in der Startelf. Letzterer allerdings nur eine halbe Stunde lang. In der 30. Minute schickte ihn Schiedsrichter Werner Geiger wegen seines zweiten überharten Einsteigens gegen Fabian Wolf zu Recht mit Gelb-Rot vom Feld. Da stand es bereits 1:1. Ricardo Anzano hatte einen Pass von Angelo Jakob angenommen, noch einen Haken geschlagen und den Ball dann unhaltbar ins linke Eck geschlenzt (13.). Meitingens Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem strittigen Freistoß lauerte Spielertrainer Florian Prießnitz am langen Pfosten und fasste den Ball gekonnt zum 1:1 ab (16.). Nach dem Platzverweis, Hollenbach stellte von Vierer- auf Dreierkette um, zogen die Gastgeber verstärkt ihr Flügelspiel über die pfeilschnellen Daniel Deppner und Johannes Nießner auf, doch die Hollenbacher Abwehr brachte immer wieder Fuß oder Kopf dazwischen. Weil auch ihre Vorderleute höchst konzentriert zu Werke gingen und Torhüter Patrick Varga glänzte, ging’s mit dem 1:1 in die Kabinen. Auch im zweiten Abschnitt scheiterten die Meitinger an der geschlossenen Hollenbacher Einheit oder aber an der Präzision beim letzten Pass oder Abschluss. Als der personelle Gleichstand wieder hergestellt war, weil Sascha Hof nach einem Foul an Samuel Fischer ebenfalls die Ampelkarte zu sehen bekam (87.), hofften die mitgereisten Fans auf einen Punkt – bis zur 94. Minute.
Schiedsrichter: Werner Geiger (Bertoldshfn.) - Zuschauer: 320

Tore: 0:1 Ricardo Anzano (13.), 1:1 Florian Prießnitz (16.), 2:1 Johannes Nießner (94.)

Gelb-Rot: Martin Knauer (30./TSV Hollenbach), Sascha Hof (87./TSV Meitingen)

TSV Offingen - FC Ehekirchen 2:2
Was für ein Pech für den FC Ehekirchen: Im Auswärtspartie beim Aufsteiger TSV Offingen führte der Landesliga-Absteiger bis kurz vor dem Schlusspfiff durch einen „Doppelpack“ von Torjäger Fabian Scharbatke mit 2:1, musste dann aber in der 88. Minute noch den Ausgleich hinnehmen. Unter dem Strich blieb somit für die Schützlinge von Spielertrainer Simon Schröttle lediglich ein Zähler auf der Habenseite.
Die Gäste, die ohne ihre beiden gesperrten Abwehrspieler Alexander Gerbl und Kapitän Sebastian Rutkowski antreten mussten, legten los wie die Feuerwehr. Schon in der dritten Minute traf Scharbatke aus zehn Metern ins Schwarze. Die Vorarbeit auf der linken Angriffsseite hatte Oguzhan Halici geleistet. Eine Viertelstunde später legte Scharbatke das zweite Tor nach. Dieser Treffer war dem ersten sehr ähnlich. Allerdings kam die Vorarbeit dieses Mal von Matthias Rutkowski. Bis zur Pause kontrollierten die Gäste das Geschehen. Offingens Keeper Patrick Wild konnte sich mehrmals auszeichnen.
Nach dem Wiederbeginn machte der FC Ehekirchen dann einen fatalen Fehler: Er schaltete um einen Gang zurück. Als Spielertrainer Simon Schröttle seine beiden Aktivposten Fabian Scharbatke und Simon Schmaus aus der Partie nahm, signalisierte er, dass die Begegnung vonseiten des FCE gelaufen war. Schröttle hatte aber nicht mit der Kampfkraft und dem Einsatzwillen der Offinger gerechnet. In der 53. und 65. Minute hatten die Platzherren durch Stefan Wohnlich und Stefan Smolka zwei Chancen. Beide Male stand Keeper Mehmet Özdemir im Weg.
Als dem kurz zuvor eingewechselte Andreas Bayr in der 68. Minute der 1:2-Anschlusstreffer gelang, war die Offinger Hoffnung wieder da. Die Gäste hatten in der Schlussphase keine gefährliche Aktion mehr. In der 88. Minute hatte der TSV dann auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Spielertrainer Christoph Bronnhuber zog ab und der haltbare Ball passierte die Torlinie zum vielumjubelten Ausgleich.
Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Fabian Scharbatke (5.), 0:2 Fabian Scharbatke (20.), 1:2 Andreas Bayr (69.), 2:2 Christoph Bronnhuber (88.)




SC Bubesheim - TSV Rain/Lech II 6:0
Ein Schützenfest feierte der SC Bubesheim. Allerdings fiel der Erfolg gegen den TSV Rain II erst in der zweiten Halbzeit so deutlich aus. Zur Pause hatte der SCB nur 1:0 geführt. Mit der Bemerkung „Man darf diesen Sieg gegen schwache Rainer auf keinen Fall überbewerten“ trat SCB-Abteilungsleiter Karl Dirr dann auch schnell auf die Euphoriebremse.
Die Gastgeber waren während der gesamten 90 Minuten klar besser; die Bayernliga-Reserve dagegen konnte sich keine einzige Torchance erarbeiten. In der ersten Halbzeit vergaben die Gastgeber vor 180 Zuschauern noch einige Großchancen. Nur Hakan Polat traf (24.). Im zweiten Abschnitt erzielte der SCB zwischen der 49. und der 59. Minute vier Tore. Das 2:0 gelang Axel Schnell per verwandeltem Foulelfmeter. Für das Foul, das zum Strafstoß führte, sah Dominik Reichherzer die Rote Karte. In der 53. Minute traf Polat auf Zuspiel von Julian Schmid zum 3:0. Den zweiten Foulelfmeter der Partie verwertete Emre Cevik (54.). Nach einem Solo über den halben Platz erzielte Tanay Demir mit einem Schuss ins Tordreieck das 5:0. Tanay Demir war auch für das 6:0 verantwortlich, indem er einen Freistoß aus 25 Metern in den Winkel zirkelte (72.) – ein Ding zum Zungenschnalzen, wie auch Dirr anerkannte: „Dieser Treffer verdient die Bezeichnung ,Tor des Monats‘“.
Der Abteilungsleiter freute sich neben den Punkten über das gute Startelf-Debüt von Edward Schäfer. Beispielhaft für die von Dirr trotz der sechs Tore kritisierte Chancenauswertung dagegen stand Esse Francois Akpaloo. Solche Tage gebe es für Stürmer, bemerkte der Spartenchef scheinbar locker, er diktierte seinem Trainer Marvin Länge aber dennoch ins Aufgabenbuch: „In diesem Bereich müssen wir noch arbeiten.“
Schiedsrichter: Tobias Jehle (SSV Bobingen) - Zuschauer: 180

Tore: 1:0 Hakan Polat (24.), 2:0 Axel Schnell (49./Foulelfmeter), 3:0 Hakan Polat (53.), 4:0 Emre Cevik (54. Foulelfmeter), 5:0 Tanay Demir (59.), 6:0 Tanay Demir (72.)

Rote Karte: Dominik Reichherzer (49./TSV Rain/Lech II)

VfR Neuburg - SSV Glött 6:1
Mit viel Wohlwollen könnte man freundlich umschreiben, dass es der VfR Neuburg in dieser Saison wohl noch mit schwereren Gegnern als mit dem Samstags-Kontrahenten aus Glött zu tun bekommen wird. Die Gäste waren den Lilaweißen in nahezu allen Belangen deutlich unterlegen und mussten vor den 150 Zuschauern in der Sparkassen-Arena am Ende sogar froh sein, dass „nur“ ein 6:1 für die Hausherren auf der Anzeigetafel stand.
„Nach der schweren Pokalpartie am Mittwoch gegen 1860 München, die uns doch sehr viel Kraft gekostet hat, war es sicherlich kein Nachteil, dass uns der SSV Glött nicht alles abverlangt hat“, meinte Christian Krzyzanowski. Der Trainer der Lilaweißen hatte von seinen Schützlingen „sehr viele gute Aktionen und Spielzüge“, aber auch Dinge gesehen, die ihm weniger gefielen: „Gerade nach einer Führung müssen wir den Ball mehr laufen lassen, anstatt uns ins Einzelaktionen zu verstricken. Das war gerade in der ersten Hälfte mehrfach der Fall.“
Gleich mit der ersten gefährlichen Aktion in dieser Begegnung waren die Einheimischen in Führung gegangen. Mit einem platzierten Schuss aus 18 Metern war Außenverteidiger Sebastian Stegmeir erfolgreich (7.) – zugleich der erste Treffer des Ex-Karlshulders im VfR-Dress. Auch danach bestimmte der VfR das Geschehen, ließ aber zunächst die letzte Konsequenz beziehungsweise den nötigen Zug zum gegnerischen Kasten vermissen. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe SSV-Schlussmann Kevin Abold zum zweiten Mal hinter sich greifen musste. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß ließ Ray Bishop seinen Gegenspieler stehen und traf aus 18 Metern zum 2:0. Auch vor dem dritten Neuburger Tor (43.) schienen die Glötter ein Nickerchen zu machen. Über Sebastian Habermeyer und Alexander Müller landete das Spielgerät erneut bei Bishop, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, um auf 3:0 zu stellen.
Dieses ungleiche Duell war damit freilich frühzeitig entschieden. Dennoch spielten die Lilaweißen weiter munter nach vorne und wollten den Besuchern ganz offensichtlich noch etwas bieten. In der 52. Minute konnte sich auch Alexander Müller in die Torschützenliste eintragen. Nach einem schönen Zuspiel von Habermeyer steuerte der Blondschopf alleine auf den SSV-Keeper zu und ließ diesem keine Chance. Neuburgs Torhüter Michael Hierl verlebte dagegen einen überaus ruhigen Nachmittag. Daran konnte auch der zwischenzeitliche 1:4-Ehrentreffer der Gäste durch Benedikt Krist (58.) per Kopf nichts ändern. Die Gastgeber schalteten und walteten nach wie vor, wie sie wollten – und legten noch zwei weitere Tore nach. Erst stellte der freistehende Habermeyer auf 5:1 (72.), ehe abermals Bishop mit seinem dritten „Einschlag“ den 6:1-Endstand erzielte (76.).
Schiedsrichter: Christian Russer (Kösching) - Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Sebastian Stegmeir (7.), 2:0 Ray Bishop (33.), 3:0 Ray Bishop (42.), 4:0 Alexander Müller (51.), 4:1 Benedikt Krist (58.), 5:1 Sebastian Habermeyer (72.), 6:1 Ray Bishop (76.)

FC Horgau - BC Adelzhausen 2:5
Große Erleichterung beim BC Adelzhausen: Nach zwei Unentschieden zum Saisonauftakt konnte er den ersten Sieg einfahren. Beim Aufsteiger FC Horgau legte der BCA durch eine bärenstarke erste Halbzeit den Grundstein zum 5:2-Erfolg und führte beim Seitenwechsel bereits mit 4:0. Nach der Pause wurde es kurze Zeit eng, als Horgau auf 2:4 verkürzte.
In Horgau brauchte der BCA nur einige Minuten, um ins Spiel zu kommen. Danach war man gerade defensiv sehr präsent und gewann durch die nötige Aggressivität die wichtigen Zweikämpfe. In die Karten spielte dem Gast nach zehn Minuten die Führung durch Torjäger Dominik Müller, der ein Geschenk des FC-Torwarts annahm. Nach 16 Minuten dann bereits das 2:0. Michael Albustin passte mustergültig auf Müller und der schob eiskalt ein. Der BCA gab danach den Ton an, das 3:0 folgte in der 36. Minute. Der agile Michael Leicht setzte Müller ins Szene und der traf aus spitzem Winkel – ein lupenreiner Hattrick das BCA-Stürmers. Nach einer Freistoßflanke von Müller traf Youngster Stefan Asam die Unterkante der Latte, von wo der Ball hinter der Linie aufsprang.
Nach dem Seitenwechsel kam Horgau mit einer anderen Körpersprache zurück, und mit dem 1:4 durch einen Kopfball von Simon Blochum witterte der Gastgeber Morgenluft. Als Pascal Beckert auf 2:4 verkürzte, weil BCA-Keeper Michael Fottner den Ball nach einem Freistoß nicht festhalten konnte, drohte die Partie noch mal spannend zu werden. Durch die Hereinnahmen von Martin Treffler und Krispin Kistler wurden die Gäste defensiv stabiler. Müller traf nach herrlicher Vorlage von Konstantin Miesl zum vierten Mal.
Schiedsrichter: Markus Schmidt (FC Thalhofen) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Dominik Müller (10.), 0:2 Dominik Müller (16.), 0:3 Stefan Asam (36.), 0:4 Dominik Müller (40.), 1:4 Daniel Feistle (54.), 2:4 Pascal Beckert (65.), 2:5 Dominik Müller (89.)

Gelb-Rot: Raffael Wieser (85./FC Horgau)


SV Donaumünster-Erlingsh. - VfL Ecknach 4:2
„Das war ein Dämpfer zur rechten Zeit.“ So kommentierte Ecknachs Fußballchef Johannes Erbe die 2:4-Niederlage des Aufsteigers beim SV Donaumünster-Erlingshofen. Bemerkenswert waren die 60 Fans, die mitgereist waren, und außerdem die Tatsache, dass die Gäste über eine Stunde lang von einem Auswärtssieg träumen durften.
Warum hat es damit nicht geklappt? Erbe verwies bei dieser Frage auf die großen Chancen, die Michael Eibel und Serhan Örnek ungenutzt ließen. Christoph Jung (auf Flanke von Bashar Broo) und Örnek mit einem Schuss aus elf Metern hatten die Ecknacher, die im ersten Durchgang den Ton angaben, mit 2:0 in Führung gebracht. Keeper Hannes Helfer hatte einen schnellen Rückstand durch eine Rettungstat gegen Jürgen Sorg verhindert. Jung setzte einen Kopfball nach einer Flanke von Manfred Glas am Kasten vorbei. Die Kreise von Johannes Gruber und von Jürgen Sorg konnten die Gäste aber nur selten einengen. Nach einer Stunde kippte die Partie. Der VfL verlor nun zusehends den Faden und kassierte innerhalb von 14 Minuten nicht weniger als vier Treffer. Vorbei war’s mit dem Traum von einem Erfolgserlebnis. Erbe: „Wir konnten uns nicht mehr befreien.“ Am Ende verzeichnete Örnek noch einen Lattentreffer, Philipp Elbl schied nach wiederholtem Foulspiel mit Gelbrot aus.
Schiedsrichter: Sebastian Steigerwald (Rohrenfels) - Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Christoph Jung (16.), 0:2 Serhat Örnek (31.), 1:2 Moritz Förg (68.), 2:2 Johannes Gruber (70.), 3:2 Christian Keller (80.), 4:2 Jürgen Sorg (82.)

Gelb-Rot: Philipp Elbl (84./VfL Ecknach)

Aufrufe: 013.8.2017, 22:01 Uhr
Augsburger Allgemeine / ftAutor