2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
Mit dem SV Oberpolling feierte Alex Starkl 2019 den Aufstieg in die Bezirksliga.
Mit dem SV Oberpolling feierte Alex Starkl 2019 den Aufstieg in die Bezirksliga. – Foto: Karl-Heinz Hönl

Alex Starkls "Rache" an Alex Geiger und ein "Gremlin"

Meine Top-Elf: Oberpollings Spielertrainer hat gewählt +++ "Stefan Schotte kam zu einem Freundschaftsspiel im Teufelskostüm: rot angemalt und mit Hörnern auf dem Kopf. Und das unter Kone Behringer!"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute berichtet Alex Starkl (33) vom SV Oberpolling über Sonntagvormittage mit Weißbier und Freddy Quinn, einen Auftritt von Stefan Schotte im Teufelskostüm und warum er wegen "Knut" Knödlseder schon des Öfteren einige Tränen vergossen hat...

Tor:
Erich Schaufler (Karriereende, früher SV Hintereben): "War nicht nur der beste Keeper, mit dem ich zusammengespielt habe, ich habe überhaupt bis heute noch keinen besseren gesehen. Unvergessen bleibt das Kreisligaspitzenspiel mit Hintereben gegen Schönbrunn, bei dem er seinen HSV im strömenden Regen zuerst mehrfach im Spiel hielt, um dann kurz vor Schluss per Abschlag das meisterschafts-vorentscheidende 1:0 zu machen. Hater würden sagen, das war nicht so gewollt."


Abwehr:
Jürgen "Knut" Knödlseder (FC Sturm Hauzenberg): "In der E-Jugend hat er mich so schwindelig gespielt, dass ich nach dem Spiel geweint habe. Später war er zum Glück mein Mitspieler. Knut ist ein Unikat, fußballerisch wie auch menschlich. Ich weine schon wieder..."


Johannes Gastinger (FC Sturm Hauzenberg): "Ein kleiner Gremlin. "Gustl" ist eigentlich der perfekte Schwiegersohn. Charmant, zuvorkommend, verlässlich und immer hilfsbereit. Aber wehe er zieht die Schrauber an und betritt den Fußballplatz. Im Training konntest du nur hoffen, dass du mit ihm im Team spielst. Wenn nicht, hattest du die Möglichkeit ihn gewinnen zu lassen oder physisch und psychisch auseinandergenommen zu werden."

Stefan Schotte (Karriereende, früher SV Hutthurm): "Brauchte als damals 18-Jähriger keinerlei Anlaufzeit in der Bezirksoberliga. Es war noch Manndeckung angesagt und er hat die Stürmer reihenweise ausgelacht und bei Standards selbst zugeschlagen. Nebenbei hätte "Scholler" auch noch eine Karriere als Comedian starten können. Zu einem Freundschaftsspiel kam er im Teufelskostüm: rot angemalt und mit Hörnern auf dem Kopf. Und das unter Kone Behringer! Aber er konnte es sich einfach leisten."

– Foto: Karl-Heinz Hönl


Mittelfeld:
Philipp Roos (DJK Passau-West): "Denkt immer, ich verarsche ihn, wenn ich ihm das sage. Aber jetzt hat er es schwarz auf weiß: für mich ist Philipp der beste Fußballer, den ich kenne. Ich werde nie unser Spiel gegen Ammerthal vergessen. Sie waren die absolute Topmannschaft und im Hinspiel haben wir keinen Ball gestreift. Beim Rückspiel hat der Ammerthaler Coach vor dem Spiel dann einen Zettel verloren - mit Notizen über jeden Einzelnen von uns. Philipp spielte damals auf der Sechs und kam bei dem "Rating" nicht wirklich gut weg. Er war quasi ihr Opfer und wir haben uns in der Kabine totgelacht. 90 Minuten später stand es 5:0 für uns und Philipp war der überragende Mann."


Benedikt Wagner (Karriereende, früher SV Hutthurm): "Mit 18 kam ich nach Hutthurm und hatte richtig Schiss vorm ersten Training. Bene war der erste, der auf mich zukam und nach zwei Minuten war ich völlig locker. Dass er ein überragender Fußballer ist, weiß jeder. Er war aber mit seinen damals 21 Jahren schon viel mehr als das - im Kopf viel weiter als viele andere mit mehr Erfahrung. Und auf der Piste war er dann auch noch unschlagbar. Ein absolutes Vorbild."


Christian Strobl (SV Hintereben): "Duracell nennen sie ihn, weil er auf und neben dem Platz immer wie aufgezogen ist. Mit "Ströbs" hab ich Fußball gespielt seit wir laufen können. Leider muss ich zugeben, dass er der mit Abstand bessere Kicker geworden ist. Er hat seine Gegenspieler teilweise genarrt, dass die einem schon leid taten und hat vor allem für unseren Heimatverein über Jahre hinweg Leistungen gebracht, die ihresgleichen suchen."


Florian Bernetseder (FC Sturm Hauzenberg II): "Im Mittelfeld hätte ich jetzt auch noch ein paar Allerweltsspieler wie die Zillner-Brüder, Mario Enzesberger, Albert Krenn, Christoph Goldschmidt, Belmond Nsumbu Dituabanza oder Severin Hirz nennen können. Aber keiner hat was Florian Bernetseder hat - eine makellose Landesliga-Bilanz: ein Spiel, ein Sieg und ein herausragender Assist. "Jimmy", eher bekannt als Partytier, DJ und Ribery-Freund. Keiner zelebriert das Quer- und Rückpassspiel wie er."


Sturm:

Andreas Schmid (SV Haag): "Andi ging im wahrsten Sinn immer dahin, wo es weh tut. Er war ein brutaler Kopfballspieler und das Sinnbild eines Teamplayers. Wenn im Training die drei Zwergerl Andi, Bernd Schmöller und Martin Riedl in einem Team waren, kamen wir als Gegner manchmal mit dem Schauen nicht mehr mit. Ein super Spieler und der Prototyp eines Fan-Lieblings."


Manuel Mader (FC Sturm Hauzenberg): "Wenn man es nicht selbst versucht hat, weiß man nicht wie schwer Mane vom Ball zu trennen ist. Da ist er ein Phänomen. Er kann sich in unmöglichen Situationen behaupten und seine Torquote spricht ohnehin für sich. Außerhalb des Platzes ist der Mane auch ein wahrlich kommoder Zeitgenosse, der wie ich einen Sonntagvormittag auch gerne mal mit einem Weißbier und Freddy Quinn-Songs auf der Terrasse verbringt."

Alex Starkl (FC Oberpolling): "Eigentlich hatte ich vor Alex Geiger hier aufzustellen. Als er zu uns nach Hauzenberg kam, hat er die Mannschaft und den Verein auf ein anderes Level gebracht. Er war in seinem ersten Punktspiel in Salzweg so stark, dass wir alle gewusst haben: wenn wir mit dem nicht aufsteigen, dann schaffen wir es nie. Allerdings hat er mich zuletzt (natürlich ungerechtfertigt) oft auf die Bank gesetzt. Jetzt kann ich mich endlich dafür revanchieren - ab auf die Bank mein Freund!"

Alex Starkl lässt sich für seinen Doppelpack für den "Sturm" im Relegationsspiel gegen den SV Hebertsfelden feiern.
Alex Starkl lässt sich für seinen Doppelpack für den "Sturm" im Relegationsspiel gegen den SV Hebertsfelden feiern. – Foto: Robert Geisler


Trainer:

Alex Geiger: "Wie oben schon erwähnt, gehen seine Kompetenzen über das Training und die 90 Minuten hinaus. Er hat es in Hauzenberg geschafft, aus einem wilden Haufen guter Fußballer eine disziplinierte und funktionierende Mannschaft zu formen. Dabei auch noch immer ein "Freund der Spieler" zu sein, ist sein vielleicht größtes Talent."


René Reischl
: "Ein brutal sympathischer Typ mit viel Ahnung, einer klaren Linie und einer Top-Ansprache. Unter ihm hatte ich den meisten Spaß. Er könnte jede Mannschaft weiterbringen."


Reinhard Riesinger
: "Unser einstiger Co beim "Sturm" hatte jetzt keinen direkten fußballerischen Einfluss auf mich. Aber mit seinen Ansichten in Bezug auf Werte wie Zusammenhalt, Ehrgeiz, Mannschaftsdienlichkeit, Disziplin konnte er mich am meisten von allen beeinflussen. Gehaltserhöhung incoming... (Riesinger ist Starkls Chef, Anm. d. Red.)" (lacht)


Zur Person:
Alex Starkl verbrachte seine gesamte Jugendzeit beim SV Hintereben, ehe er 2005 als 18-Jähriger den Sprung SV Hutthurm wagte. Nach drei Spielzeiten beim damaligen Bezirksoberligisten kehrte er für ein Jahr zu seinem Heimatverein zurück, der gerade den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hatte. 2009 folgte dann der Wechsel zum FC Sturm Hauzenberg, bei dem der Offensivakteur aber zunächst nicht vollständig glücklich wurde. So kehrte er im Winter der Saison 2011/2012 wiederum heim nach Hintereben, allerdings zog es Starkl nach eineinhalb Jahren erneut an den Staffelberg.

In seiner zweiten Periode schaffte er dann endgültig den Durchbruch und hatte nach 18 Einschüssen in seiner Premierenrunde in der darauffolgenden Saison 2014/15 mit zwölf Treffern entscheidenden Anteil am Aufstieg in die Landesliga. Dort kam der Wirbelwind, der bei Bedarf jederzeit auch in der zweiten Mannschaft des Sturms aushalf, in den folgenden drei Spielzeiten auf beachtliche 34 Tore. Seit 2018 fungiert Alex Starkl gemeinsam mit Mario Enzesberger als Spielertrainer beim SV Oberpolling, den er auf Anhieb mit 23 Treffern zur Meisterschaft in der Kreisliga Passau und damit in die Bezirksliga schoss.

Alex Starkl erzielte in den vergangenen 15 Jahren an die 200 Tore für den SV Oberpolling, den FC Sturm Hauzenberg, den SV Hintereben und den SV Hutthurm.
Alex Starkl erzielte in den vergangenen 15 Jahren an die 200 Tore für den SV Oberpolling, den FC Sturm Hauzenberg, den SV Hintereben und den SV Hutthurm. – Foto: Robert Geisler

Aufrufe: 04.7.2020, 18:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor