Staffeltage Neckar-Fils: Gegenwind für Vorstand

Arnold Ardelmann hat es bereits getan, gestern war sein Staffelleiter-Kollege Georg Baumeister an der Reihe. Die beiden traten nicht mehr zur Wahl des Staffelleiters in der Fußball-Bezirksliga sowie den Kreisligen B 7, B 8 und B 9 an.

Am Samstag tut es ihnen Franz Neubauer, Staffelleiter der Kreisliga A 3, gleich. Alle drei waren darüber unzufrieden, dass die Staffeltage der Kreisligen A 3, B 7, B 8 und B 9 in der kommenden Saison zusammengelegt werden sollen. Außerdem monieren sie, dass die Berichte der Bezirksfunktionäre nicht mehr vorgelesen werden, sondern nur vor den Staffeltagen per E-Mail verschickt werden.

Am Staffeltag der Kreisliga B 9 am Montagabend in Aufhausen kritisierten die Vereinsvertreter ebenfalls die Vorgehensweise des Vorstandes des Fußballbezirks Neckar/Fils. "So ein großer Staffeltag, wie er jetzt geplant ist, ist doch völlig unpersönlich. Es ist viel schöner, wenn man in kleiner Gruppe wie hier beim B 9-Staffeltag zusammensitzt", sagte ein Besucher. Ein anderer meinte, dass es in der Vergangenheit immer interessant für die Vereinsvertreter war, wenn die Berichte der Sportfunktionäre vorgetragen wurden.

Bezirkschef Karl Stradinger sagte, dass die "Tälesliga" immer etwas Besonderes sei, was die Meinungen der Vereine angehe. Am Staffeltag der B 7/B 8 sei über dieses Thema überhaupt nicht diskutiert worden. Er betonte, dass der Beschluss des Bezirksvorstandes stehe. Aber wenn er nicht im Sinne der Vereine sei, so Stradinger, könne man ihn auch wieder rückgängig machen. Der Bezirkschef wollte über den Beschluss abstimmen lassen, doch diese Idee wurde verworfen. "Im Grunde sind bei uns doch sowieso alle dagegen", stellte einer der Fußballer fest. "Ich glaube nicht, dass man dies rückgängig machen kann. Es wird doch sowieso über unsere Köpfe hinweg entschieden", meinte ein anderer Klubvertreter resigniert.

Stradinger versuchte, die Vereinsfunktionäre von seiner Auffassung zu überzeugen: "Lasst es uns doch machen. Der Beschluss steht zwar, aber wenn es nicht läuft, machen wir eine spezielle Lex B 9, das verspreche ich euch."

Neben der Diskussion über die Zusammenlegung der Staffeltage stand der Abschied von Georg Baumeister im Mittelpunkt. Der 62-Jährige, der 18 Jahre Jugendstaffelleiter und elf Jahre Staffelleiter bei den Aktiven war, erhielt von Bezirkschef Stradinger die goldene Verdienstmedaille des Württembergischen Fußballverbandes (WFV). "Dass Georg Baumeister aufhört, trifft mich genauso wie ihn. Aber wir bleiben Freunde, das wirst Du mir bestätigen", sagte Stradinger. An die Klubvertreter gewandt, meinte er: "Ich werde nie etwas gegen euren Willen machen oder zumindest zu euren Ungunsten."

Der Bezirkschef wies außerdem darauf hin, dass jedem Ausbildungsverein eine Entschädigung von bis 50 000 Euro zustehe, falls ein Spieler aus dem Klub den Sprung in die erste, zweite oder dritte Liga schaffe. Wer bis zu 100 Kilometer von seinem Wohnort entfernt arbeitet oder studiert, kann vom Zweitspielrecht Gebrauch machen. Bisher mussten 250 Kilometer zwischen den beiden Orten liegen. Zudem sprachen sich die Besucher des Staffeltages dafür aus, weiterhin keinen Eintritt von Frauen bei Relegations- und Pokalspielen zu verlangen.

Zusatzinfo: Weniger Urteile
Bessere Bilanz Die Zahl der Gerichtsurteile in der Fußball-Kreisliga B 9 ist von 27 in der Vorsaison auf 23 gesunken. Insgesamt gab es 84 Spielsperren, verbunden mit Geldstrafen und Gebühren in Höhe von 490 Euro (Vorjahr 405 Euro). Hinzu kommen Geldstrafen wegen Nichtantretens in Höhe von 285 Euro. Insgesamt zeigten die Schiedsrichter 57 Mal Gelb-Rot (Vorjahr 50) und 17 Mal Rot (Vorjahr 22). Straffrei blieben sechs Vereine: TV Eybach, TB Holzheim, TSV Gruibingen I, TV Deggingen, SV Aufhausen und der SV Glück Auf Altenstadt. Der TV Eybach gewann zudem die Fair-Play-Wertung in der Kreisliga B 9. Insgesamt sind nur drei Spiele ausgefallen.