2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die Reserve des Bahlinger SC (in blau) ließ im Heimspiel gegen den FC Bad Krozingen nichts anbrennen.   | Foto: Gerhard Jäckle
Die Reserve des Bahlinger SC (in blau) ließ im Heimspiel gegen den FC Bad Krozingen nichts anbrennen. | Foto: Gerhard Jäckle

Teningen belohnt sich für tolle Moral

4:2-Derbyerfolg gegen Wasser-Kollmarsreute +++ Untermünstertal in Unterzahl bei Aufsteiger March erfolgreich +++ Tobias Hechinger: „Sehnen Winterpause herbei“

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Es war ein Sieg des Willens: Der FC Teningen drehte den Pausenrückstand gegen den Lokalrivalen Wasser-Kollmarsreute zum 4:2-Erfolg und hält im Meisterschaftsrennen weiter Kurs. Untermünstertal musste beim starken Aufsteiger March eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen, konnte sich aber trotzdem über einen knappen Auswärtssieg freuen. Spitzenreiter Bahlingen gab sich indes keine Blöße und gewann 4:0 gegen Bad Krozingen.

Teningen zeigt im Derby Moral und dreht Pausenrückstand zum 4:2

Mit dem 4:2-Derbysieg über Wasser-Kollmarsreute hat der FC Teningen seine Ambitionen, um die Spitzenplätze mitzuspielen, untermauert. Zur Pause lag die Mannschaft von Pascal Spöri noch mit 1:2 zurück. Und dies sei sogar glücklich gewesen, fand der Coach: „Wasser-Kollmarsreute ist hier sehr selbstbewusst aufgetreten und wird sicher nicht auf dem zwölften Tabellenplatz bleiben. Wir hatten schon im Pokalspiel gegen Wasser etwas Glück, und nun noch einmal in der ersten Halbzeit. Es hätte zur Pause auch 1:3 stehen können.“ Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der FCT jedoch von seiner besseren Seite: „Wir haben Moral gezeigt und unmenschlichen Druck aufgebaut. Wir haben überzeugt und uns den Sieg verdient.“ Tobias Löffler egalisierte für die Teninger, die weiteren Treffer steuerten Thorsten Sillmann und der eingewechselte Frederik Österreicher bei. Florian Rees, der in der ersten Halbzeit per Foulelfmeter für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt hatte, traf zudem bei einem Freistoß in der 65. Minute das Aluminium.

Kenzingen unterliegt im Kellerduell

Nichts Neues gibt es aus Kenzingen zu berichten. Auch im Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten konnte die Mannschaft um Spielertrainer Tobias Hechinger keinen Sieg erringen. Zum wiederholten Male musste Hechinger mehrere Stammspieler ersetzen: Matthias Hechinger, den Cousin des Coachs, hatte die Grippe erwischt, auch Timmy Pfeiffer war erkrankt, und Vito Schwaab zog sich beim Aufwärmen eine Verletzung zu. Entsprechend nervös begannen die Kenzinger, Spielertrainer Hechinger konstatierte eine gewisse „Ängstlichkeit“. „Trotzdem hatten wir die Kontrolle und viel Ballbesitz, aber nach einem individuellen Fehler haben wir das 0:1 kassiert und als zweiten Nackenschlag gleich fünf Minuten später das 0:2. Wir haben uns dann in der Pause viel vorgenommen, wollten aggressiver spielen, aber mit dem 0:3 war das Spiel entschieden.“ Die Prechtäler konnten den Vorsprung verwalten und brachten das Ergebnis dank guter Zweikampfführung und stabiler Defensivarbeit ins Ziel. „Wir sehnen die Winterpause herbei“, gestand Hechinger und hofft, dass die rekonvaleszenten Spieler dann zur Rückrunde wieder fit werden. Die Partie zwischen Kenzingen und Prechtal/Oberprechtal war übrigens am Wochenende bereits der zweite Bezirksliga-Einsatz für Schiedsrichter Ralf Stampf; bereits tags zuvor hatte er das Derby zwischen Teningen und Wasser-Kollmarsreute geleitet.

Kein Sieger im Verfolgerduell

Die SG Freiamt-Ottoschwanden und der VfR Merzhausen, die den Konvoi der Verfolger anführen, trennten sich 1:1. „Das Spiel hat sich dem Wetter angepasst“, sagte Gästetrainer Matthias Maier und kritisierte: „Viele Unterbrechungen, viele Fehler im Spielaufbau.“ In der ersten Halbzeit schossen beide Seiten je einmal den Ball ins Tor, doch beide Treffer fanden nicht die Anerkennung von Schiedsrichter Franz Walter. Bei einem Flankenball ging VfR-Stürmer Lauritz Mathieu ins Luftduell mit SG-Torwart Marcel Godat; da der Referee Mathieus Aktion als Behinderung des Keepers wertete, zählte Nicolas Meyers folgender Treffer nicht. Auf der anderen Seite wurde ein strammer 20-Meter-Schuss der Einheimischen wohl noch von einem im Abseits stehenden Mitspieler touchiert, sodass auch dieser Treffer nicht gewertet wurde. „In der zweiten Halbzeit haben wir gut angefangen und sind in Führung gegangen, haben es dann aber verpasst, auf 2:0 zu erhöhen“, berichtete Matthias Maier. „Wir haben zwar gut gestanden und wenig zugelassen, es war eine anständige Abwehrleistung. Aber Freiamt-Ottoschwanden hat, angefeuert von den Zuschauern, viel Druck aufgebaut.“ SG-Trainer Jan Herdrich wechselte zur zweiten Halbzeit drei frische Spieler ein und hatte damit den richtigen Riecher: Der eingewechselte Kevin Blattmann egalisierte auf schöne Vorarbeit des gleichfalls eingewechselten Julian Meixner. „Unterm Strich geht die Punkteteilung in Ordnung“, so Maier. Mit sechs (Merzhausen) beziehungsweise sieben (Freiamt-Ottoschwanden) Punkten Rückstand auf Platz zwei drohen die Verfolger aber etwas abgehängt zu werden.

Der Klassiker: Ein Mann weniger macht Beine

Aufsteiger March musste sich nach einem spannenden Spiel dem Tabellendritten Untermüntertal mit 3:4 geschlagen geben. Gästetrainer Falko Weis war erleichtert. Denn auf dem Weg in die Kabine hatte Schiedsrichter Marvin Holdermann dem reklamierenden Julian Burgert die Gelb-Rote Karte gezeigt, und Untermünstertal musste die zweiten 45 Minuten in Unterzahl bestreiten. „Es war ein verdienter Sieg, aber natürlich wird es heiß, wenn man in der Pause so einen Spieler verliert“, sagte Weis. „Wir mussten in der zweiten Halbzeit aus einer sicheren Defensive agieren, haben aber ordentliche Konter gefahren. Der Marcher Torwart Matthias Zäh hat zwei Möglichkeiten unglaublich entschärft. Deshalb blieb es spannend, und wir mussten bis zuletzt fighten.“ Der SC March habe das Image des starken Aufsteigers voll bestätigt. Was dessen Spielertrainer Michael Kurapkat freilich wenig tröstete: „Das Fazit fällt ähnlich aus wie gegen Bahlingen: Es wäre mehr drin gewesen! Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt, waren eine Halbzeit lang in Überzahl und haben das 3:3 gemacht. Man muss allerdings sagen, dass wir nach dem 3:3 keine Chance mehr kreiert haben. Das war dann der Klassiker: Der Mannschaft, die einen Spieler weniger hat, ist es aus der Kompaktheit heraus leichter gefallen, ihre Angriffe zu fahren.“ Am meisten wurmten ihn allerdings die Gegentreffer zum 1:2 und 1:3 in der ersten Halbzeit: Die SCM-Abwehr hätte die Torschützen Florian Baur und Ablie Suwareh bei Flankenbällen außer Acht gelassen, sodass sie nahezu unbedrängt einschießen konnten.

Der Spitzenreiter lässt nichts anbrennen

Die Oberliga-Reserve des Bahlinger SC ließ mit dem 4:0 gegen Bad Krozingen nichts anbrennen. Gespielt wurde des Regenwetters wegen auf dem Kunstrasenplatz. „Da haben beide Seiten ein temporeiches Spiel hingelegt“, berichtete der Bahlinger Trainer René Labusch. „Man merkte, dass uns die starken Ergebnisse der Vorwochen gut getan haben.“ Nach einem Angriff über die rechte Außenbahn scheiterte Ahter Salimov noch am hervorragenden Gästetorwart Oguz Ozan, aber kurz darauf war Erich Sautner zum 1:0 erfolgreich. Sautner hatte am Samstag beim Oberliga-Team ausgesetzt und verstärkte die Reserve, Cedric Gugel war daher auf die Sechserposition gerückt. Lennart Bauer legte zwei Treffer nach, ehe erneut Sautner den Torreigen beschloss. „Ein verdienter Sieg, vielleicht um ein Tor zu hoch“, fand Labusch. „Bad Krozingen war schon ein starker Gegner, vor allem mit gutem Umschaltspiel, und in Ugochukwu Ohagi hatten sie einen sehr schnellen Angreifer, aber letztlich waren unsere Abwehrspieler einen Tick schneller. Und in unserem Keeper David Bergmann hatten wir einen starken Rückhalt, der immer wieder hohe Bälle und Flankenbälle aus der Luft gepflückt hat und insgesamt riesige Sicherheit ausgestrahlt hat.“

Aufrufe: 013.11.2017, 21:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor