2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der SV Gottenheim, hier Julian Sutter, hat dem Spitzenreiter ein Bein gestellt.
Der SV Gottenheim, hier Julian Sutter, hat dem Spitzenreiter ein Bein gestellt. – Foto: Achim Keller

SV Gottenheim dreht die Partie gegen Bahlinger SC

Kaiserstühler vergeben die Entscheidung per Elfmeter +++ Oberried mit neuer Defensivstärke +++ Erfolge für Wasser und Wolfenweiler im Abstiegskampf

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Der SV Gottenheim hat mit dem 2:1-Erfolg über den bisherigen Spitzenreiter Bahlinger SC II für die Überraschung des Spieltags gesorgt. Allerdings wäre den Gästen bei konsequenterer Chancenverwertung, auch vom Elfmeterpunkt aus, ein Dreier wohl kaum zu nehmen gewesen. Die Sportfreunde Oberried gewannen in Heitersheim ein 2:0 und stehen nur noch fünf Zähler hinter den Spitzenplätzen. Der SG Wasser-Kollmarsreute und dem Liganeuling FC Wolfenweiler-Schallstadt gelangen im Abstiegskampf wichtige Siege.

Gottenheim beendet die Bahlinger Serie

Der SV Gottenheim hatte beim 2:1-Heimsieg über den bisherigen Spitzenreiter Bahlinger SC II auch viel Glück, wie Trainer Dennis Klossek unumwunden zugab: „Die erste Halbzeit ging klar an die Bahlinger. Die hatten Tempo in ihren Aktionen und eine tolle Struktur im Aufbau, und wir hatten Probleme, in den Zweikampf zu finden.“ Wenig überraschend gingen die Kaiserstühler durch ihren Torjäger Lennart Bauer in Führung und hatten genügend Chancen, diese auszubauen. So scheiterte Bauer in der 60. Minute bei einem Foulelfmeter an SVG-Schlussmann Stefan Gröschel. „Insgesamt sind wir aber in der zweiten Halbzeit besser aufgetreten, waren zwingender und vor allem nicht mehr so nervös und hektisch“, fand Klossek. „Auch haben sich die Bahlinger etwas zurückgezogen und sind das Spiel nach der Pause etwas langsamer angegangen, sodass wir mehr Räume hatten.“ David Stählin wurde seiner Rolle als Kapitän, der die Mannschaft anleiten und führen soll, vollauf gerecht und sorgte für Druck im Sturm. In der 70. Minute gelang ihm der Ausgleich, kurz vor Spielende erzielte Florian Romeike den vielumjubelten Siegtreffer. Der Erfolg gegen den Meisterschaftsfavoriten sollte den Gottenheimern freilich nicht zu Kopf steigen, denn der Abstand zu den gefährlichen Plätzen beträgt auch nach dieser Partie nur drei Zähler.

Heitersheim mit Heimkomplex, Oberried mit starker Defensive

Dennis Klosseks früherer Verein, der FC Heitersheim, hat in dieser Runde anscheinend einen Heimkomplex. Anders ist kaum zu erklären, dass die Malteserstädter aus fünf Spielen auf eigenem Platz nur einen Zähler eingefahren haben. Im Spiel gegen Oberried (0:2) änderte sich daran nichts. „Ein verdienter Sieg der Oberrieder“, sagte denn auch FCH-Trainer Eugen Beck. „Wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt. Das war ein bitterer Auftritt, über den ich mir als Trainer schon so meine Gedanken mache.“ Bereits nach drei Minuten hatte Gästespielertrainer Axel Damjanov die Führung für die Dreisamtäler erzielt, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. „Wir wollten gleich ins Gas gehen“, so Damjanov. „Das ist uns geglückt, wir hatten einen Superstart und in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile.“ Der Heitersheimer Keeper Sebastian Bühler parierte zweimal gut, gegen den Kopfball von Taylan Boya in der 45. Minute war er jedoch machtlos. Nach dem Seitenwechsel setzte Heitersheim die Gäste unter Druck. Damjanov: „Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben und haben uns zu sehr hinten hineindrängen lassen. Wenn da das 1:2 gefallen wäre, hätte es noch einmal kritisch werden können.“ Eugen Beck bemängelte allerdings, dass seiner Elf „im letzten Drittel nicht viel eingefallen“ sei. Die Gäste hatten ihre Viererkette neu besetzen müssen, da Nico Eckerlin als Pate bei einer Taufe verhindert war und auch Paul Damjanov fehlte. „Es haben wieder drei neue Spieler in der Abwehr gespielt, daher bin ich megazufrieden, dass wir wieder zu Null gespielt haben“, sagte Axel Damjanov. „Das war das sechste Spiel seit unserer 1:6-Niederlage in Biengen, und in diesen Spielen haben wir nur einen Gegentreffer bekommen. Ich denke, sechs Gegentore werden uns nicht mehr passieren.“

Marko Radovanovic mit sechs Treffern beim Emmendinger 9:1-Erfolg

Der FC Emmendingen hat den punktlosen Tabellenletzten Glottertal mit 9:1 bezwungen. Wer meint, der Ausgang der Partie sei von vorneherein klar gewesen, dem würde FCE-Trainer Mario Rombach widersprechen: „Ich war überrascht, wie gut und gefällig Glottertal in den ersten zehn Minuten gespielt hat und unsere Spieler angelaufen hat.“ Allerdings sei diese gute Ordnung nach dem 1:0 – per Handelfmeter – zusammengebrochen. „Danach hat es uns Glottertal zu einfach gemacht“, erläuterte Rombach. „Ich hätte vielleicht etwas defensiver gegen uns gespielt.“ Aus einer guten Emmendinger Mannschaft ragte der sechsfache Torschütze Marko Radovanovic heraus, Rombach bescheinigte auch Tim Reik und Benjamin Züfle eine ordentliche Leistung. Einen Grund zum Sichärgern fand er dennoch: „Wir haben wieder unser obligatorisches Gegentor bekommen, da habe ich mich wieder aufgeregt. Wir haben noch kein einziges Spiel zu Null gespielt!“ Die Hoffnung auf Besserung fand er aber schon selbst: „Wir haben ja noch ein paar Spieltage.“

Wolfenweiler-Schallstadt: „Verdient gewonnen, aber eigentlich doch nicht“

„Eine katastrophale Vorstellung in den ersten 45 Minuten – was Zweikämpfe, Konzentration, Einstellung, Kommunikation angeht: In allen Belangen war Prechtal einen Tick besser, und wir mussten froh sein, dass wir zur Pause nur 0:1 zurücklagen!“ Deutliche Worte fand Benjamin Matt, der Trainer von Aufsteiger FC Wolfenweiler-Schallstadt, nachdem seine Mannschaft mit 0:1 in Rückstand geraten war. Die Kabinenpredigt sei ziemlich laut ausgefallen. Und sie zeigte Wirkung. Zwar traf der Prechtäler Goalgetter Manuel Greve noch in der 60. Minute den Pfosten, aber mit dem 1:1 von Domenico Lo Porto habe sich das Spiel „um 180 Grad gedreht“, fand Matt. Nino Tumminaro und Daniele Sanso erzielten die Treffer zum 3:1-Endstand. Matt fand ein treffendes Schlusswort: „Am Ende haben wir verdient gewonnen – aber wegen der ersten Halbzeit eigentlich doch nicht.“

Wasser-Kollmarsreute hält sich auf Rang zwölf

Die SG Wasser-Kollmarsreute verteidigte dank des 1:0-Heimsiegs über den starken Aufsteiger Buggingen/Seefelden den zwölften Tabellenrang. Vor der starken Kulisse von 250 Zuschauern lieferten sich beide Mannschaften ein schnelles, sehenswertes Duell, „technisch und taktisch geprägt“, wie es SG-Spielertrainer Maxhun Haxhija beschrieb. „In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und hatten gute Möglichkeiten. Einmal hat Raffael Mangu knapp vergeben, dann hat der Gästetorwart (Nico Kraus, Anmerkung der Redaktion) einen Freistoß von Marvin Seiboth geklärt. In der zweiten Halbzeit hat sich Buggingen/Seefelden sehr gut angestellt und hatte zwei hundertprozentige Chancen.“ Jonas Rückert und Hannes Ruhland ließen indes die Gästeführung liegen. Wasser-Kollmarsreute benötigte etwa eine Viertelstunde, um nach dem Wiederanpfiff in die Partie zurückzufinden, danach entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe. Nach einer hervorragenden Kombination erzielte Seiboth in der 80. Minute den entscheidenden Treffer. „Ein verdienter Sieg“, fand Haxhija, schränkte aber ein: „Aber bei einem Unentschieden hätte ich mich nicht beschwert. Schließlich war es ein sehr starker Gegner, das muss man anerkennen.“

Aufrufe: 021.10.2019, 16:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor