2024-05-10T08:19:16.237Z

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Achim Thoma
Achim Thoma – Foto: Karin Heiß
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Achim Thoma, SG Simonswald:"Hatte größeren Schritt erwartet“

Umstrittener Elfmeter bringt Gottenheim gegen Wasser den Ausgleich +++ Jan Lindemann trotz Sieg nicht zufrieden

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Im Duell der Aufstiegskandidaten hat Emmendingen einen vielversprechenden Auftritt gezeigt, musste sich aber den reiferen Bahlingern mit 0:1 geschlagen geben. Wasser-Kollmarsreute war in Gottenheim auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg, als ihnen ein zweifelhafter Elfmeter das 2:2 und eine Gelb-Rote Karte die Unterzahl brachte. Der SV Biengen kommt allmählich in die Gänge und entführte drei Zähler aus dem Solvay-Sportpark; richtig zufrieden wirkte Trainer Jan Lindemann dennoch nicht.

Emmendingen hat Pech mit zwei Alutreffern und unterliegt Bahlingen mit 0:1

Zu Saisonbeginn waren der Bahlinger SC II und der FC Emmendingen als die großen Aufstiegskandidaten gehandelt worden. Die Kaiserstühler wurden dieser Einschätzung bislang auch gerecht. Die Emmendinger erwischten hingegen einen etwas verkorksten Rundenauftakt. Nachdem der FCE Mario Rombach und Christian Rees als Nachfolger für den glücklosen Mark Costa verpflichtet hat, war von der Mannschaft eine Reaktion zu erwarten. Nach dem Derbysieg in Mundingen in der Vorwoche kam es nun zum Duell mit den Bahlingern. Diesmal unterlag der FC Emmendingen mit 0:1 durch einen Treffer von Jonas Siegert. Die Zuschauer bekamen einen schnellen, engagierten Auftritt beider Seiten zu sehen. Hüben wie drüben agierten die Mannschaften aufmerksam und konzentriert in der Abwehr und fuhren immer wieder aussichtsreiche Angriffe. Der Emmendinger Kapitän Tim Baumer hatte Pech mit einem Pfostentreffer (29.), kurz darauf lenkte Gästetorwart Aaron Gut einen Baumer-Schuss an die Latte. „Wir haben diszipliniert gespielt und Bahlingen vor eine große Herausforderung gestellt“, sagte Mario Rombach. „Mich freut, wie gut die Mannschaft gegen die starke Bahlinger Offensive gestanden und wenig Räume zugelassen hat. Mit etwas mehr Glück und Willen beim Abschluss wäre es besser gelaufen. Ein Remis wäre verdient gewesen. Auf diese Leistung, diesen Einsatzwillen und diese Disziplin können wir aufbauen.“ Das Bahlinger Trainergespann Mohamed Ali Gasmi und René Labusch sah es ein wenig anders: „Wir haben den Spielfluss nicht so hinbekommen, wie wir uns das vorstellen“, so Ali Gasmi. „Aber die Mannschaft ist viel gelaufen, hat weite Wege gehen müssen. Wir haben eine solide Abwehr und kreieren in jedem Spiel Chancen. Wenn wir das 2:0 erzielen, ist die Sache gegessen.“ Möglichkeiten hatten die Gäste genug: In der 31. Minute wurde der Schuss von Erik Hafner von FCE-Defensivmann Fabrice Élatré geblockt, Lennart Bauer (75.) und Tim Siegin (84.) fanden jeweils im prächtig aufgelegten Emmendinger Torwart Carsten Schmitz ihren Meister.

Klossek: „Der Schiedsrichter hatte nicht den besten Tag“

Die SG Wasser-Kollmarsreute steuerte in Gottenheim bereits dem zweiten Sieg der Saison entgegen, als ein zweifelhafter Foulelfmeter doch noch zum 2:2 führte – und zusätzlich zur Dezimierung der Gäste. „Ich kann nicht genau sagen, ob es wirklich ein Elfmeter war“, musste der Gottenheimer Dennis Klossek ehrlich bekennen. Bei einem Eckstoß kam Florian Romeike im Strafraum zu Fall, sein Gegenspieler Marco Hepp stürzte über ihn. Schiedsrichter Eduard Semling zeigte zur allgemeinen Überraschung auf den Elfmeterpunkt und zückte gegen den bereits verwarnten Hepp die Gelb-Rote Karte. Den Strafstoß verwertete Romeike selbst zum 2:2. „Der Unparteiische hatte wirklich nicht seinen besten Tag“, so Klossek, „er hat einige extrem komische Urteile gefällt.“ Wasser-Kollmarsreute war früh durch Hepp in Führung gegangen, Romeike hatte kurz nach dem Seitenwechsel das 1:1 erzielt. Gleich darauf traf Artjom Gordijenko zur erneuten Gästeführung. Die Auswärts-Elf bestimmte nun das Geschehen, Gordijenko setzte den Ball in der 72. Minute an den Pfosten. Das Remis war daher aus Sicher der Gottenheimer durchaus etwas glücklich. „Unsere Spiele sind derzeit immer ein Tanz auf Messers Schneide“, sagte Klossek. „Weil wir immer wieder Verletzungen oder andere Ausfälle haben – wie nun die Gelb-Rot-Sperre von David Stählin –, kann sich unsere Mannschaft nicht konstant einspielen, und deshalb haben wir derzeit oft Schwierigkeiten bei den finalen Pässen.“

SV Biengen hat mit dezimierten Freiburgern viel zu tun

Jan Lindemann, der Trainer des SV Biengen, war trotz des 3:1-Erfolgs im Solvay-Sportpark nicht glücklich über die Leistung seiner Mannschaft: „Wir hatten in der ersten Halbzeit zwar fünf klare Chancen, aber Solvay ist auch dreimal alleine auf unser Tor zu. Wir haben viel geschlafen und unsere Chancen nicht verwertet.“ Simon Jerger hatte den SVB durch einen abgefälschten Schuss in Führung gebracht, aber nur ein paar Minuten darauf hatte Solvay-Stürmer Marco Harle egalisiert. Kurz nach dem Seitenwechsel gerieten die Freiburger auf die Verliererstraße. Luca Kaestner erzielte die erneute Biengener Führung, und zwei Minuten darauf verwandelte Manssur Loudin einen Foulelfmeter. Außerdem wurde die Heimelf durch die Ampelkarte gegen Patric Grödel dezimiert. „Aber danach hatte Solvay mehr vom Spiel und mehr Chancen, allein der eingewechselte Sascha Kodric hat dreimal aufs Tor geschossen – mehr als wir“, fasste Lindemann das Geschehen zusammen und sprach von einer „katastrophalen Einstellung“. Den eigenen Ansprüchen sei der SV Biengen nicht gerecht geworden, da gebe es deutliche Steigerungsmöglichkeiten.

Achim Thoma: „Hatte größeren Schritt erwartet“

So richtig kommt die SG Simonswald/Obersimonswald nicht aus dem Krisenmodus heraus. Nach dem 0:8 gegen Bahlingen II und dem 1:5 in Oberprechtal erlitt die Mannschaft von Trainer Achim Thoma nun eine 0:3-Heimpleite gegen Oberried. „Ich schwanke, wie ich das Spiel einschätzen solle“, sagte Thoma. „Einerseits gab es Positives – so haben wir insgesamt weniger Cahncen zugelassen –, andererseits muss man aber feststellen, dass wir zu wenige eigene Möglichkeiten kreiert und die gravierenderen Fehler begangen haben. Ich hatte einen größeren Schritt erhofft. Ein Thema ist aber auch, dass Oberried in Spielertrainer Axel Damjanov einen Akteur hatte, der ein Tor vorbereitet und zwei selbst erzielt hatte. Das war schon der herausragende Spieler, der den Unterschied gemacht hat.“ Ohne Damjanov, so vermutete Thoma, wäre wenigstens ein Remis drin gewesen.

Aufrufe: 023.9.2019, 18:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor