2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Der SC Unterzeil-Reichenhofen (graue Trikots) hat sich verdient gegen den FC Leutkirch im Bezirkspokal durchgesetzt.
Der SC Unterzeil-Reichenhofen (graue Trikots) hat sich verdient gegen den FC Leutkirch im Bezirkspokal durchgesetzt. – Foto: Foto: Josef Kopf
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Ein fast normales Fußballwochenende

Nach vier Monaten Zwangspause sind auch die Amateurfußballer in der Region wieder in den Wettkampfmodus eingestiegen. Für die vier Halbfinalisten geht es bereits am nächsten Wochenende weiter.

Unterzeil / sz - Ein Neu-Landesligist, ein Bezirksligist und zwei Kreisligisten stehen im Halbfinale des Fußball-Bezirkspokals. Während der TSV Eschach kampflos weiterkam, weil der SV Seibranz nicht antrat, setzten sich der SC Unterzeil-Reichenhofen, der TSV Tettnang und der SV Bergatreute in den ersten Pflichtspielen seit Monaten durch. Rund um die Partien mussten coronabedingte Hygienevorschriften eingehalten werden. Trotz der Einschränkungen fühlte es sich fast wie ein normales Fußballwochenende an.

Sportplatz Unterzeil, Samstag, kurz vor 15.30 Uhr: Auf den ersten Blick wirkte alles ganz so wie vor einem stinknormalen Fußballderby der Erzrivalen SC Unterzeil-Reichenhofen und FC Leutkirch. Auto um Auto füllte den Parkplatz neben dem Eingang. Doch damit hatte es sich auch schon mit den gewohnten Eindrücken. Im Gegensatz zu einem normalen Derby blieb die Anzahl an Zuschauern sehr überschaubar. Hier und dort waren mitgebrachte Masken zu sehen, die die ankommenden Fans für den Fall der Fälle bereithielten. Doch tragen musste den Schutz an diesem Tag bei der Freiluftveranstaltung keiner. Sehr wohl aber musste jeder am Kassenhäuschen seine persönlichen Daten auf einer vorgefertigten Eintrittskarte eintragen. Jeder Verein durfte maximal 50 Zuschauern den Zutritt gewähren. Wer das war, stand vorher fest. So entstanden ganz sicher keine großen Ansammlungen.

Auf dem Fußballplatz waren Bereiche gesperrt, die nur für die Mannschaften und die Betreuer vorgesehen waren; Ordner achteten darauf, dass die Absperrbänder auch respektiert wurden. Platz war aber auch so für die wenigen Zuschauer genügend. Auf das gewohnte gemeinsame Einlaufen verzichteten die Mannschaften, das Abklatschen entfiel auch. Ab dem Anpfiff hieß es dann immerhin: Es wurde endlich normal Fußball gespielt.

Schon nach wenigen Minuten war klar: Die monatelange Pause hatte nicht dazu geführt, dass hier irgendjemand das Fußballspielen verlernt hätte. Einem Derby unter Erzrivalen angemessen ging es giftig in die Zweikämpfe. Die eine Klasse tiefer spielenden Unterzeiler kümmerten sich nicht darum, so etwas wie der Außenseiter zu sein. Sie ließen Leutkirch kaum zur Entfaltung kommen und hatten selbst gute Möglichkeiten. Torjäger Chris Widler brauchte nicht viele davon und traf trocken genau ins rechte untere Eck zur 1:0-Führung (31.) – als hätte er das in den vergangenen Monaten Wochenende für Wochenende gemacht. Ein kurz darauf gepfiffener Foulelfmeter für die Zeiler hätte früh die Richtung vorgeben können, Massimo Gabriele im Leutkircher Tor hielt den schwachen Schuss aber. Erst mit ein paar Wechseln – fünf pro Mannschaft waren erlaubt – nach der Pause kamen die Gäste besser ins Spiel, ohne zwingend auf den Ausgleich zu drängen. Als Nico Trausi in der Schlussphase das 2:0 für Unterzeil besorgte (90.), waren die Pokalträume der Leutkircher – die ein Finale im eigenen Stadion in Aussicht hatten – ausgeträumt. Für Neu-Trainer Roman Hofgärtner begann sein Engagement beim FCL mit einer verdienten Niederlage.

Apropos neuer Trainer: Auch bem SC Unterzeil-Reichenhofen wird es einen Wechsel an der Seitenlinie geben. Vom FC Wuchzenhofen kommt Erwin Mayer zu den Zeilern, weil Felix Braun aufhört. Das Viertelfinale gegen Leutkirch war Brauns letzter Einsatz, das Ergebnis bescherte ihm einen schönen Abschied. Wegen des zuletzt zu großen Aufwands wechselt der eine Dreiviertelstunde entfernt wohnende Braun zur neuen Saison zum TV Boos in die bayerische Kreisklasse Allgäu. "Das haben wir uns erkämpft und am Schluss verdient", freute sich Braun über den Sieg gegen Leutkirch: "Nach der kurzen Trainingsphase war ich sehr zufrieden, was die Jungs aus ihren Körpern geholt haben."

Im Halbfinale kommt es für die Unterzeiler am kommenden Samstag, 25. Juli, zum Duell zweier Kreisligisten mit dem TSV Tettnang. Dessen neuer Trainer Michael Steinmaßl feierte dank des 2:0-Erfolgs beim SV Arnach einen gelungenen Einstand. Für die Tettnanger Tore sorgten Oliver Sprenger vor und Jörg Dannecker nach der Pause.

Das zweite Halbfinale bestreiten Bezirksliga-Meister TSV Eschach und der bisherige Ligakonkurrent SV Bergatreute. Die Bergatreuter setzten sich am Sonntag gegen den FC Scheidegg mit 5:2 durch. Schon zur Halbzeit lagen die favorisierten Bergatreuter gegen die Scheidegger, die das Heimrecht wegen des in Bayern noch immer andauernden Spielverbots getauscht hatten, klar mit 3:0 in Führung. Das 1:0 besorgte Philipp Klos per Foulelfmeter, Dennis Hafner und Tobias Peter erhöhten innerhalb von drei Minuten. Nach dem Wechsel ging es munter weiter. Hafner traf erneut, dazu Manuel Küble, bevor Kilian Wilges das Ergebnis für Scheidegg mit zwei Treffern noch etwas beschönigte.

Aufrufe: 019.7.2020, 19:24 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor