2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Keine Ahnung, wie viele Shirts die TSG Upfingen mit nach Rübgarten gebracht hat. Flugs waren sie aber alle an den Mann, beziehungsweise die Frau gebracht. Der Bezirksliga-Aufstieg ist ein epochales Ereignis auf dem Kispel
Keine Ahnung, wie viele Shirts die TSG Upfingen mit nach Rübgarten gebracht hat. Flugs waren sie aber alle an den Mann, beziehungsweise die Frau gebracht. Der Bezirksliga-Aufstieg ist ein epochales Ereignis auf dem Kispel – Foto: Axel Grundler
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TSG Upfingen steigt in die Bezirksliga auf

Relegation 2019

Wie Recht Peter Kaschuba doch hatte. „Wir sind nicht der Favorit, aber das waren wir gegen den SV Zainingen auch nicht“, sagte der Trainer der TSG Upfingen vor dem Relegationsfinale gegen den TSV Pliezhausen.

Danach machte er seiner Mannschaft ein Riesenkompliment für die beiden Spiele. „Das ist eine große Qualität“, sagte Thomas Schwend, Trainer der Pliezhäuser. Die Monster-Chancenverwertung der Jungs vom Kispel, die zwischenzeitlich mit 5:0 führten, sieht man in dieser Qualität nicht alle Tage.

Ein Relegationsfest

Es war ein weiteres Relegationsfest, zu dem der veranstaltende SSV Rübgarten mehr als ein Scherflein beitrug. Es war alles top organisiert, der ganze Verein auf den Beinen. Es hatte wahrscheinlich mehr Balljungen als bei einem Bundesligaspiel. Gut auch, dass man am Samstag noch kurzerhand einen Getränkemarkt biertechnisch trockenlegte. Die Upfinger, die mit einem Riesenbus angereist waren, bestellten die Getränke nach dem Abpfiff kistenweise. Der erste Aufstieg in die Bezirksliga musste begossen werden. Im achten Anlauf hat es endlich geklappt.

Und wie das geklappt hat. Andre Glück setzte den ersten Schreckschuss ab, nagelte einen Upfinger Freistoß aus 25 Meter an den Giebel (26.). Wahrscheinlich hat das Tor neun Zeigerumdrehungen später immer noch gewackelt.

Jan-Lars Dümmel und Fabian Denzel hatten die gesamte Defensivabteilung des TSV aufgemischt, in der Mitte den Kollegen Glück bedient, der den Ball sowas von präzise versenkte, dass Pliezhausens Keeper Ali Öztürk nicht den Hauch einer Chance hatte. Das hatte er im übrigen bei keinem einzigen Gegentreffer, deren vier sollten im zweiten Spielabschnitt noch folgen.

Brutale Effektivität

„Diese brutale Effektivität hat das Spiel entschieden. Wir haben zudem die entscheidenden Zweikämpfe vor den jeweiligen Sechzehnern verloren, manche auch gar nicht gesucht.“ Thomas Schwend wollte seiner Mannschaft aber keinen großen Vorwurf machen. Die TSG Upfingen hat an diesem Tag alles richtig gemacht, sein TSV ein bisschen zu viel falsch.

Das 2:0 für Upfingen resultierte aus einem Handelfmeter, den Glück in der 55. Minute genau ins Eck bugsierte. Tor Nummer drei wurde Jan-Lars Dümmel gutgeschrieben. Vorbereitet hat es Fabian Denzel, der trotz kürzlich ausgekugelter Schulter spielte – und das sehr gut. Das 4:0 (59.) von Marc Goller war schon viel mehr als die Vorentscheidung. Nach Dümmels 5:0 (69.) wurden schon einmal die Aufstiegsshirts an den Spielfeldrand geschleppt. Die drei Gegentreffer bis zum Abpfiff haben den hervorragenden Gesamteindruck höchstens ein bisschen getrübt: 1:5 L. Hermann (72.), 2:5 Borek (88., Elfmeter), 3:5 Werner (90.+4).

„Wir wollten die brandgefährliche Pliezhäuser Defensive an die Kette legen und aus einem kompakten Mittelfeld schnell nach vorne spielen“, sagte Peter Kaschuba. Sie haben es nicht nur gewollt, sie haben es einfach gemacht. Den Aufstieg gönnte der TSG-Coach nicht nur seiner Mannschaft sondern ganz Upfingen. Unbestätigten Gerüchten zufolge wird der 23. Juni auf dem Kispiel ab sofort gesetzlicher Feiertag. Der 24. Juni könnte heute eine Art beweglicher Ferientag sein, wobei eine Blitzumfrage ergab, dass praktisch alle Urlaub haben, die mit der TSG zu tun haben. Also ganz Upfingen.

Aufrufe: 024.6.2019, 09:03 Uhr
SWP / Wolfgang SeitzAutor