2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Es wurde richtig gefightet in Herrenberg. Am Schluss entschieden aber ruhende Bälle den Relegationskrimi. Die schwarzgedressten Kroaten waren treffsicherer vom Punkt.
Es wurde richtig gefightet in Herrenberg. Am Schluss entschieden aber ruhende Bälle den Relegationskrimi. Die schwarzgedressten Kroaten waren treffsicherer vom Punkt.

Croatia Reutlingen mit Sieg in der Extraschicht

Relegation 2019 zur Landesliga

Ein Fußballspiel geht 90 Minuten – meistens. In der Relegation können daraus auch mal schnell 120 Minuten plus Elfmeterschießen werden. So wie gestern Abend in der ersten Relegationsrunde zur Landesliga in Herrenberg zwischen dem SV Deckenpfronn und dem SV Croatia Reutlingen, als den rund 700 Zuschauern nahezu alles geboten wurde, was das Fußballherz höher schlagen lässt.

Guter Beginn

Doch der Reihe nach. Der SV Croatia Reutlingen hatte zu Beginn der Partie ein leichtes optisches Übergewicht, konnte sich aber keine klare Torchance erarbeiten. Als die Reutlinger Dietwegkicker sich jedoch immer mehr dem Deckenpfronner Tor näherten, schlug der Vizemeister aus dem Bezirk Böblingen-Calw eiskalt zu. Dustin Kappus hatte im Reutlinger Strafraum viel zu viel Platz und bediente am langen Pfosten den völlig freistehenden Timo Schwarz, der aus kurzer Distanz zur Führung einschob (12.).

SVD sehr effektiv

Croatia zeigte sich kurzzeitig geschockt und versuchte nun mit schnellem Kurzpassspiel zum Erfolg zu kommen. Inmitten dieser zweiten Drangphase zeigte sich der SVD äußerst effektiv. Nach einem genialen Gassenball von Marvin Wolf war Marco Lühmann schneller als die komplette Croatia-Abwehr. Auch vor Schlussmann Denis Grgic blieb die Nummer neun ganz cool, umkurvte diesen und schob ins leere Tor ein (22.). Bis zur Halbzeitpause blieb Croatia bemüht, doch irgendwie fehlten im Angriff die zündenden Ideen. Hinten zeigten sich die Dietweg-Kicker hingegen äußerst anfällig und so konnten sich die Kroaten bei ihrem Keeper Denis Grgic bedanken, der mit guten Paraden sein Team im Spiel hielt.

In der Halbzeitpause schien Reutlingens Cheftrainer Robert Michnia dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Nur 140 Sekunden nach Wiederanpfiff fand eine Nicolaci-Ecke den Kopf des eingewechselten Tomislav Cilic, der den Ball in den Knick köpfte.

Zwei Tore binnen sechs Minuten

Der Jubel über den Ausgleichstreffer war noch nicht verhallt, da zappelte der Ball erneut im SVD-Tor. Wieder war es eine Ecke und wieder war es Kevin Nicolaci, der das Spielgerät mustergültig in den Strafraum brachte und dort Mirko Jelcic fand, der am Fünfmeterraum hochstieg und zum 2:2 einköpfte (51.).

Schwung lässt nach

Die Partie schien nun zu kippen, doch irgendwie konnten die Kroaten den Schwung des schnellen Ausgleichs nicht mitnehmen. Besonders bitter war dann das doppelte regelwidrige Einsteigen von Niko-Kresimir Petrovic in den Spielminuten 72 und 78. Jeweils kassierte die Nummer 27 der Reutlinger die gelbe Karte und musste so frühzeitig zum Duschen. Da klare Torchancen fortan Mangelware blieben, ging es folgerichtig in die Verlängerung.

Hier machte sich dann der Kräfteverschleiß der ersten 90 Minuten mehr als deutlich bemerkbar und ein richtiger Spielfluss wollte nicht mehr so recht zustande kommen. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Drei Elfmeter versenkte Croatia, während Deckenpfronn drei Fahrkarten lochte.

Stolzer Michnia

„Ich bin sehr stolz auf die Leistung meines Teams, wie wir nach dem 0:2-Rückstand agiert haben. Natürlich fiel der Anschlusstreffer zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, man hat aber auch gesehen, dass wir Fußball spielen wollten, was in Unterzahl gar nicht mehr so leicht war. Im Elfmeterschießen hatten wir dann auch das nötige Quäntchen Glück“, analysierte Croatia-Coach Robert Michnia.

Aufrufe: 013.6.2019, 20:14 Uhr
SWP / Matthias JedeleAutor