2024-04-25T14:35:39.956Z

Bessenich vor Mammutprogramm

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Rhenania Bessenich steht in der Fußball-Bezirksliga ein straffes Programm bevor: Das Team von SV-Trainer Frank Müller muss aufgrund vieler Spielausfälle noch 20 Partien absolvieren. Für den Klassenerhalt benötigt der Tabellenletzte ein Wunder.

Die bisherige Bilanz des SV Rhenania Bessenich macht wenig Hoffnung. Es ist zu befürchten, dass in der neuen Saison auf dem Rasenplatz am Sportplatzweg in Zülpich kein Bezirksliga-Fußball mehr zu sehen sein wird. Die Rhenania, die noch in der vergangenen Serie als Aufsteiger einen hervorragenden sechsten Platz erreichte, ist abgeschlagenes Schlusslicht und benötigt schon ein kleines Wunder, wenn am Ende doch noch der Klassenerhalt gelingen soll.

Neunmal in Folge verlor der SVB, ehe im zehnten Anlauf immerhin ein erster Sieg gelang. Der ganz große Befreiungsschlag war der 3:1-Erfolg für das Team von SV-Trainer Frank Müller am 18. November gegen den SC Germania Geyen natürlich noch nicht. Drei Zähler und das katastrophale Torverhältnis (6:31) bescherten verständlicherweise keine entspannte Winterpause. „Die nackten Zahlen sprechen eindeutig gegen uns. Trotzdem glauben wir an unsere Chance, die Klasse zu halten“, sagt Müller. Schließlich, so der Coach, habe sein Team erst zehn Partien absolviert und somit noch 20 Gelegenheiten, die Bilanz entscheidend zu verbessern. Und noch etwas macht ihm Mut: „In sieben Spielen stand es nach einer Stunde noch 0:0. Uns hat also kaum ein Gegner an die Wand gespielt.“

Seine Rechnung ist einfach: „Holen wir von den möglichen 60 Punkten 30, wären wir auf der sicheren Seite.“ In der Tat ist der Kontakt zu den rettenden Plätzen trotz allem noch nicht abgerissen. Die SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim, die den ersten Nicht-Abstiegsrang belegt, ist nur sieben Punkte entfernt.
In der Winterpause wurde zudem personell nachgerüstet. Gleich fünf neue Spieler sind nach Bessenich gekommen. Vor allem im Offensivbereich hat sich etwas getan. Angesichts der bisherigen sechs Saisontore überrascht das nicht. Große Stücke hält Müller dabei auf Stürmer Stefan Schneider, der vom SV Zülpich kam. „Er ist für uns eine absolute Verstärkung und weiß, wo das Tor steht.“

Aber auch Kevin Staudt (SV Zülpich), Kevin Stachanowitsch (SF Düren) sowie Johannes Schweizer (SV Niederzier) sollen nun für wesentlich mehr Durchschlagskraft im Angriff sorgen. Für die Abwehr wurde Arnaud Mabroki-Mbieme (SF Düren) geholt. „Alle Genannten helfen uns auf Anhieb weiter. Insgesamt haben wir jetzt 23 Mann im Kader und können somit Ausfälle wesentlich besser kompensieren“, sagt Müller.

Ein breiter Kader dürfte sich noch auszahlen. Denn Bessenich steht vor einem Restprogramm, das man mit Fug und Recht als Mammutprogramm bezeichnen darf: 20 Partien stehen noch aus. Englische Wochen werden da zur Normalität. Müller nimmt es gelassen: „Zu spielen macht immer noch mehr Spaß als zu trainieren.“

Spielt das Wetter mit, besteht am Sonntag (15 Uhr) erstmals die große Möglichkeit, nach langer Zeit das Tabellenende zu verlassen. Die Bessenicher müssen beim ebenfalls abstiegsbedrohten SSV Weilerswist antreten und könnten den Rivalen mit einem Sieg überflügeln. In die Pflicht nimmt Müller vor der Partie die Leistungsträger Dustin Oellers, Sven Schindler, Thomas Werner, Roger Hilius und Sascha Hilger: „Sie müssen jetzt verstärkt Verantwortung übernehmen und die anderen mitreißen.“

Aufrufe: 021.2.2013, 17:27 Uhr
Thorsten Jordan, Kölner Stadt-AnzeigerAutor