Berg setzt sich im Derby klar durch

Pech für den TSV Eschach: In Halbzeit eins mussten die Hausherren gegen einen böigen Wind anspielen, der präzise lange Bälle in die Spitze kaum möglich machte. Zudem hatten die Eschacher einen TSV Berg gegen sich, der dem Gegner vom Anpfiff weg mit großer Laufbereitschaft und einem enorm druckvollen Spiel insbesondere über den linken Flügel kaum Luft zum Atmen ließ.

Aber die Eschacher standen hinten ordentlich – ein Schussversuch von Sabrin Sburlea und ein Kopfball von Andreas Kalteis waren in der ersten Viertelstunde das einzige, was Richtung Tor von Dennis Hagenmaier kam. Tim Kibler, in der Innenverteidigung Ersatz für Alexander Höss, hatte sogar nach einer Ecke am langen Pfosten eine gute Chance für Eschach, köpfte aber vorbei.

Frick bringt Berg in Führung

Eine Standardsituation brachte Berg auf die Siegerstraße: Ein Eckball von Hepp von rechts lang über den zweiten Pfosten hinweg, Eschachs Benedikt Böning springt unter dem Ball durch und Bergs Verteidiger Andreas Frick kann sich die Kugel unbehindert zurechtlegen – 1:0 für die Gäste. Berg ließ nicht locker: In der 27. Minute klärte Eschachs Abwehrchef Michael Eitel gerade noch vor Kalteis, der nach einer Einzelaktion von Sburlea auf der rechten Seite im Zentrum einschussbereit einlief. Fünf Minuten später bediente Hepp Kalteis, aber der schoss vorbei.

Nach einer guten halben Stunde musste Eschachs Linksaußen Florian Locher mit Oberschenkelproblemen passen, nennenswerte Offensivaktionen brachte das Team von Nectad Fetic keine mehr zuwege. Stattdessen kassierten die Hausherren das 0:2: Ein Einwurf von links, Sburlea verlängert und Nikolas Deutelmoser trifft. Die große Qualität der Berger an diesem Tag: Mit dem 2:0 steckte das Team von Oliver Ofentausek nicht zurück, sondern hatte zu Beginn von Halbzeit zwei die stärkste Phase – so kamen zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran auf, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Eschachs Außenverteidiger Lucas Böning leitete in der 55. Minute mit einem Ballverlust am eigenen Strafraum das 0:3 durch Christian Hepp ein. Die Berger hatten noch nicht genug. Eschachs Sechser Patrick Abt mahnte seine Mitspieler noch lautstark: "Wir lassen uns hier nicht abschießen." Aber gegen das Berger Gegenpressing hatte Eschach kein Mittel – war der Ball mal in den eigenen Reihen, war er sofort wieder weg. In der 62. Minute war der überragende Jonas Schuler links durch und legte auf Sburlea zurück, der nicht lang fackelte – 0:4. Und in der 65. Minute machte auch Bergs Torjäger Andreas Kalteis sein Tor: Hepp bereitete links vor, Kalteis schloss nach zwei Haken trocken ab.

Jetzt wechselte Ofentausek kräftig durch, das Berger Spiel verlor dadurch seinen Rhythmus – und die Eschacher hatten die Möglichkeit zu zeigen, dass auch sie über Qualität in der Offensive verfügen. Zweimal lief der Konter nach demselben Muster: Tobias Weiß geht links und flankt nach innen, wo der eingewechselte Patrick Kapellen mitgelaufen ist – beim zweiten Mal ist Kapellen mit dem Kopf zum Ehrentreffer erfolgreich.

"Es war klar, dass Berg enorme spielerische Qualität hat – aber eigentlich haben wir am Anfang gegen diese Qualität wenig zugelassen", meinte Eschachs Trainer Nectad Fetic nach dem Schlusspfiff. "Da ist es traurig, dass wir nach einem Eckball so einen Fehler machen und dann das 0:2 nach einem Einwurf kassieren. Nicht das Spiel gegen Berg, sondern die nächsten vier Wochen sind für uns entscheidend."

Auf der anderen Seite des Platzes konnte sich Oliver Ofentausek über eine starke Leistung seiner Mannschaft freuen: "Wir sind jetzt wieder da, wo wir in der Vorbereitung waren: Läuferisch und spielerisch stark, mit viel Tempo in den Aktionen."

TSV Eschach – TSV Berg 1:5 (0:2). Tore: 0:1 Andreas Frick (25.), 0:2 Nikolas Deutelmoser (41.), 0:3 Christian Hepp (55.), 0:4 Sabrin Sburlea (62.), 0:5 Andreas Kalteis (65.) – SR: Rösch (Bad Wurzach) – Zuschauer: 200. TSV Eschach: Hagenmaier – Lucas Böning, Kibler, Eitel (81. Rudorf), Reger – Weiß, Ruess, Abt, Locher (36. Heinrich) – Benedikt Böning, Fäßler (65. Kapellen). TSV Berg: Alin Constantinescu – Schuler, Frick, Dan Constantinescu, Fäßler – Held (65. Bauer), Brielmayer – Hepp (71. Wenzel), Sburlea, Deutelmoser (71. Kittel) – Kalteis.