Bentheim 1:1 in Lohne - WE mit toller Moral

SV Eintracht Nordhorn - TuS Gildehaus 2:0 (1:0)

Die Rollen waren am Freitagabend schon vor dem Spiel klar verteilt. Alle rechneten mit einem Heimsieg der Eintracht. Zwar hatte der TuS Gildehaus am letzten Wochenende erstmals nach langer Niederlagenserie beim ASV Altenlingen einen Punkt geholt, aber der Gast musste aufgrund der dünnen Personaldecke auf Spieler der 2. Mannschaft und der A-Junioren zurückgreifen.

Die Gastgeber benötigten allerdings einen längeren Anlauf um den Sieg einzutüten. Die Mannschaft von TuS-Coach Wolfgang Schmidt stand von Beginn an sehr tief und kompakt und schob die Räume zügig zu, sodass Nordhorn kaum Pässe in die Tiefe oder in die Schnittstellen spielen konnte. Der Aufsteiger versuchte nach Ballgewinn schnell auf Offensive umzuschalten und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Es klingelte dann aber doch noch vor dem Halbzeitpfiff im Kasten von TuS-Keeper Dennis Büttner. In der 36. Minute landet der Ball im Gildehauser Strafraum bei Julio Armando Casco der das Spielgerät überlegt rechts unten im Tor unterbringen konnte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs geriet der TuS-Torwart immer mehr unter Beschuss, der allerdings bei den Abschlüssen von Lako, Kamp und Özkan sicher parieren konnte. Die Stricker-Elf blieb aber geduldig und spielte weiter auf das wohl entscheidende zweite Tor, welches jedoch erst in der Schlussphase fallen sollte. Vorher scheiterten erneut Palstring und Özkan am guten Gildehauser Schlussmann, bevor Cüneyt Özkan dann in der 87. Spielminute den "Deckel drauf" machte. Der Routinier marschierte allein auf Büttner zu, umkurvte diesen und schob mit rechts zum 2:0 für die Eintracht ein.

Während der SVE sich versöhnlich in die Winterpause verabschiedet, steht für den TuS Gildehaus am kommenden Sonntag noch die Nachholpartie gegen den ASV Altenlingen an, gegen den man erst vorige Woche gespielt hatte. Für die Gildehauser ein immens wichtiges Spiel um nicht schon jetzt den Anschluss an das rettende Ufer zu verlieren. Und auch um mit einem guten Gefühl zu überwintern.

VfL Weiße Elf Nordhorn - Türkischer Verein Nordhorn 6:3 (1:3)

Ebenfalls bereits am Freitag stand am Ootmarsumer Weg in Nordhorn das Duell zwischen dem heimischen VfL Weiße Elf und dem Stadtkonkurrenten TV Nordhorn an. Ein furioses Spiel, das nach 90 Minuten mit neun Toren beendet war und in dem der Torreigen in der 12. Minute eröffnet wurde.

Und es war den Gästen, dem Team von Trainer Deniz Baysoy, vorbehalten dieses Schützenfest zu eröffnen. Tobias Fietz, der kurzfristig doch spielen konnte, traf früh zur 0:1-Führung für seine Mannschaft. Wenige Minuten später machte sich auch TVN-Stürmer Serkan Cayli bemerkbar. Und wie! Binnen vier Minuten schockte Cayli die Weiße Elf, als er zum 0:2 (15.) und 0:3 (18.) einnetzte. Eine herbe kalte Dusche für die Heimmannschaft. 0:3 nach nicht einmal zwanzig gespielten Minuten. Das saß zunächst!

Dabei hatten sich kleine Lögte, Novaku und Co. so viel vorgenommen für das letzte Spiel vor der Winterpause. Und das sie sich andere Ziele gesetzt hatten, merkte man der Elf nach kurzer Schockstarre auch an! Nach wenigen kleineren Möglichkeiten, traf Jörg Walter noch vor dem Pausentee zum 1:3 für die Hausherren. Zum "richtigen" Anschlusstreffer reichte es aber zur 60. Minute nicht. Erst da kam der VfL auf 2:3 heran, Hendrik Deelen war der Torschütze. Der Treffer gab dem TVN nicht nur einen Knacks, sondern der VfL selbst spielte sich in einen kleinen Offensivrausch.

Während der VfL nach vorne nun sehr zielstrebig agierte, offenbarte der TVN-Defensivverbund arge Schwächen. Die Weiße Elf nutzte Zeit und Raum und drehte durch die beiden Tore von Spielertrainer Novaku zum 3:3 (69.) und erneut Walter zum 4:3 (75.) nicht nur das Spiel komplett, sondern machte weiter. Jörg Walter schnürte zunächst seinen Dreierpack (78.), ehe Hendrik Deelen das Ergebnis auf 6:3 (81.) hochschraubte.

Eine tolle Moral die der VfL WE gezeigt hat. Nach einem schnellen 0:3-Rückstand ein Spiel so und in der Form noch zu drehen und deutlich zu gewinnen zeugt nicht nur von Klasse, sondern auch von unbändigem Willen. Für beide Teams geht es in die Pause!

SV Union Lohne - SV Bad Bentheim 1:1 (0:1)

Nach den Spielabsagen für den TuS Gildehaus und den SV Vorwärts fand am Sonntag nur eine Partie mit Grafschafter Beteiligung statt. Der SV Union Lohne empfing den SV Bad Bentheim. Für den SVB das erste Spiel nachdem der Klub am Donnerstag die beiden Trainer zur Saison 2015/16, Jörg Husmann und Mario Fischer, vorgestellt hatte. Aber bis dahin führt Noch-Coach Zoran Milosevic Regie bei den Burgstädtern.

Es begann gut für die Gäste aus Bentheim. Schon in Minute 7 konnte Philipp Kolk die Führung für den Tabellenneunten markieren, die bis zur Halbzeitpause bestehen bleiben sollte. Der SVB stand defensiv gut sortiert und Lohnes Offensive um die Stürmer Humbert und Held fanden in den 45 Minuten kaum Mittel gegen die massive Gäste-Defensive. Nach den vier Gegentoren am letzten Sonntag in Surwold hielt Bentheims Abwehr bislang dicht.

Nach dem Seitenwechsel in der 55. Minute der erste Rückschlag für den SVB als Dennis Maschmeier von Schiedsrichter Markus Kühn die Gelb-Rote Karte sah. Und der Zweite ließ nicht lange auf sich warten. Die Bentheimer Verteidigung in den ersten Minuten nach dem Platzverweis noch etwas ungeordnet und der Nutznießer hieß Rene Gerritzen, der per Kopf nach Vorarbeit von Thomas Müller zum 1:1 einnetzen konnte (59.).

Lohne drückte ohne allerdings sich hochkarätige Chancen zu erspielen. Aufschrei beim Lohner Anhang in der 63. Spielminute als einige ein Handspiel eines Bentheimers im Strafraum gesehen haben wollen, der Pfiff von Schiedrichter Kühn jedoch ausblieb. Der Pfiff dann unter anderem nochmal in Minute 76, als der Lohner Dirk Övermann ebenfalls zum zweiten Mal am heutigen Tage eine gelbwürdige Aktion beging und somit mit Gelb-Rot vom Platz musste. In der Schlussviertelstunde also Zehn gegen Zehn.

Lohne investierte zwar mehr nach vorne in den letzten Minuten, konnte aber im Endeffekt keinen Lucky Punch mehr im Bentheimer Kasten unterbringen. Die beste Chancen besaß noch Stürmer Tim Held der in der 86. Minute allerdings am gut reagierenden Moll scheiterte. Somit blieb es bei der Punkteteilung, mit der SVB sicherlich etwas besser leben kann als die Unioner und Schiedsrichter Kühn gut gebraucht wurde. Sieben gelbe und zwei gelb-rote Karten musste der Unparteiische austeilen. Für beide Teams steht am kommenden Samstag noch ein Spiel auf dem Programm, während Lohne nach Papenburg reist trifft Bentheim im Heimspiel auf den SV Surwold, gegen den man ja bekanntlich erst letztes Wochenende gespielt hat.