2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Hält er oder hält er nicht? Dominik Schöns linker Oberschenkel bereitet Probleme. Gegen Affing lief der FCP-Kapitän – hier im Duell mit Simon Schmidt – bandagiert auf.
Hält er oder hält er nicht? Dominik Schöns linker Oberschenkel bereitet Probleme. Gegen Affing lief der FCP-Kapitän – hier im Duell mit Simon Schmidt – bandagiert auf.

Beißt sich Pipinsried am Urgestein die Zähne aus?

Dem kleinen FC Pipinsried steht ein großes Fußballfest bevor. Verkündet der FCP-Patriarch Konrad. Höß. Denn am Sonntag ist um 17 Uhr mit der SpVgg Landshut ein „Urgestein“ zu Gast im Landkreis Dachau .

FCP-Trainer Strobl interessieren ganz prosaisch nur die Punkte und sein Spielerkader.Dorfclub gegen Weltstadt. So würde Konrad Höß am liebsten das morgige Match gegen den Bayernligakonkurrenten aus Landshut vermarkten. Nichts gegen die niederbayerische Metropole, aber als Weltstadt würden selbst eingefleischte Landshuter ihre Regierungsbezirks-Hauptstadt nicht bezeichnen. Doch die „Spiele“, wie sich der Klub selbst bezeichnet, ist ein traditionsreicher Fußballverein, fast 100 Jahre alt, und seit bald 50 Jahren immer in den höchsten bayerischen Spielklassen vertreten. In der letzten Saison wurden die Landshuter Fünfter und kickten lange um den Aufstieg mit. Dennoch, Höß lässt sich in seiner Begeisterung für den Gegner nicht bremsen: „Wenn wir in Pipinsried noch eine Blaskapelle hätten, würde ich sie für morgen sofort engagieren!“
Anscheinend hat der 72-Jährige glatt die Pipinsrieder Musikanten vergessen – bekanntlich eines der feinsten Blechblasensembles zwischen Isar und Lech. Vielleicht ruft Höß ja noch bei deren Vorstand Markus Knoll an und lässt sie morgen vor den Mannschaften in der Pipinsried-Arena auflaufen. Bekanntlich nicht mehr dabei ist Cenk Imsak, der nun bei der SpVgg Bayern Hof seine Brötchen verdient. Dort soll der junge Türke, wie man aus Oberfranken hört, Druck über die Außenbahn machen – was in Pipinsried allgemeines Kopfschütteln hervorruft. Imsak hätte ohne Zweifel viele Qualitäten, aber ein Flügelflitzer ist er nicht, heißt es im gelb-blauen Umfeld. Wobei sowohl Höß wie Trainer Strobl, den Weggang des Mittelfeldmannes „sehr bedauern“, wie beide wortgleich beteuern.
Andererseits steht schon Ersatz parat: In der abgelaufenen Woche war ein junger Spanier in Pipinsried zu Gast. Strobl findet ihn „interessant“, doch so richtig begeistert klingt er nicht. Höß scheint von dem Iberer schon wieder Abstand zu nehmen, als er hörte, dass der Fußballer nachts in einer Disko jobbt. Bessere Karten hat da ein alter Bekannter, der sich dieser Tage beim Pipinsrieder Fahrensmann gemeldet hat: Aldin Medara. Der 21-jährige trat in den letzten anderthalb Spielzeiten für den TSV Aindling gegen den Ball. In der Saison 2009/2010 trug der Ex-Brucker (unter der Regie von Denis Dinulovic) die Pipinsrieder Farben.
„Von mir aus geht das klar“, lässt sich Höß vernehmen, allerdings müsse er das Urteil des Trainers abwarten. Da stellt sich die Frage, was eigentlich aus dem Neuzugang Pirmin Lechthaler geworden ist, der auch in Affing nicht aus der Bank saß. „Pirmin war in Urlaub“, berichtet Höß nun. Ob ihn die Pipinsrieder Fans morgen zu sehen bekommen, ist offen.
Ähnliche Rätsel gibt Dominik Schöns linker Oberschenkel auf: In Garching zwickte der Muskel so doll, dass der Kapitän aussetzen musste. Von einer Zerrung war die Rede. Am vergangenen Sonntag fühlte sich Schön hingegen gut. Inzwischen wird über einen eingeklemmten Nerv spekuliert, hinter des Dribbelkünstlers Einsatz gegen Landshut steht ein Fragezeichen. Eventuell sitzt aber Junis Ibrahim wieder auf der Bank – der Deutsch-Ägypter hatte sich in Gersthofen vor drei Wochen den linken Knöchel geprellt.
Wie es mit der Leistungsfähigkeit des Gegner aussieht, ist den Pipinsriedern auch nicht ganz klar. Die Niederbayern sind immerhin noch unbesiegt, haben aber erst zwei Spiele bestritten: Beim SV Raisting reichte es zu einem mühsamen 1:1, gegen den bisher punktelosen FC Ismaning gewannen die Landshuter knapp mit 1:0. Strobl war Augenzeuge. Er zeigt sich beeindruckt von der konditionellen Stärke der Mannen von Trainer Christian Endler: „Die marschieren 90 Minuten lang, stehen defensiv sehr gut.“ Einen Dreier gegen die Landshuter zu holen, hält Strobl dennoch für möglich, „es wird aber eine harte Nuss.“

Aufrufe: 01.8.2013, 17:30 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor