2024-04-16T09:15:35.043Z

Der Spieltag
Benjamin Zielke, Jannes Elfers, Finn-Patrick Gierke, Meikel Klee, Thilo Gooßen, Sven Sören Zöpfgen, Stefan Wolk und Sören Behrmann sind verletzt oder angeschlagen, spielen am Wochenende gegen Eintracht Norderstedt gar nicht oder unter Schmerzen. Foto Berlin
Benjamin Zielke, Jannes Elfers, Finn-Patrick Gierke, Meikel Klee, Thilo Gooßen, Sven Sören Zöpfgen, Stefan Wolk und Sören Behrmann sind verletzt oder angeschlagen, spielen am Wochenende gegen Eintracht Norderstedt gar nicht oder unter Schmerzen. Foto Berlin

Bei der SV D/A sind richtige Männer gefragt

Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel blendet Verletztenmisere aus und folgt einem guten Plan.

Enrico Maaßen kann es nicht mehr hören. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel muss am Sonntag ab 15 Uhr im Kehdinger Stadion beim Punktspiel gegen den Tabellenführer Eintracht Norderstedt auf einige Stammkräfte verzichten. Er hat trotzdem einen guten Plan und für den Ausgang des Spiels ein gutes Gefühl.

Der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel, Enrico Maaßen, reagiert aufbrausend auf die aktuelle Diskussion um die Länge der Verletztenliste in seiner Mannschaft. Er wehrt sich gegen jegliche Gespräche, die in diese Richtung abdriften. „Ich will nicht jammern“, sagt Maaßen. Auf keinen Fall. Die Diskussion bereite ihm vielmehr richtig schlechte Laune.

Benjamin Zielke, Jannes Elfers, Finn-Patrick Gierke, Meikel Klee, Thilo Gooßen, Sven Sören Zöpfgen, Stefan Wolk und Sören Behrmann sind verletzt oder angeschlagen, spielen am Wochenende gar nicht oder unter Schmerzen. Elfers, Zöpfgen und Gooßen stoßen erst in einigen Wochen zurück zum Kader. Klee und Gierke testen am Ende dieser Woche, ob sie dem Ernstfall Norderstedt Stand halten könnten.

„Ich habe zwar viele Verletzte, aber auch viele richtig gute Spieler“, sagt Maaßen. 14 Feldspieler stehen dem Drochterser Trainer derzeit zur Verfügung. Die Verletztenmisere spiele überhaupt keine Rolle in der Mannschaft. Niemand rede darüber. Sie verändere schließlich nichts, sagt Maaßen. Der Trainer hat gegen Eintracht Norderstedt einen guten Plan und ein gutes Gefühl.

Das gute Gefühl verschaffe ihm der „gute Start“ in die Saison. Vier Punkte aus vier Spielen sind nur zwei Zähler weniger als eingeplant. Drochtersen hat zudem am kommenden Mittwoch die Chance, mit einem Sieg bei Teutonia Uelzen ins Halbfinale des Niedersachsen-Pokals einzuziehen. „Es dauert, bis wir uns in der Regionalliga akklimatisieren“, sagt Maaßen. Der eigenen Defensive verpasst der Coach trotz der vier Gegentore beim ETSV Weiche-Flensburg das Attribut stabil. „Jetzt müssen wir nur noch torgefährlicher werden, ohne die Defensive instabil werden zu lassen“, sagt Maaßen.

Maaßen schiebt Norderstedt die Favoritenrolle zu. Die Eintracht spiele physisch auf einem hohen Niveau, arbeite mit einem hohen Pressing, agiere sehr ballsicher und spielstark. „Die stehen zu recht da oben und gehören am Ende der Saison zu den Top Sechs“, meint der Drochterser Trainer.

Einem angeschlagenen Boxer werden besonders gefährliche Qualitäten nachgesagt. „Das sagt man wohl so“, sagt Maaßen. Aber die SV Drochtersen/Assel sei ja nicht angeschlagen. Spieler wie Stefan Wolk oder Sören Behrmann beißen sowieso auf die Zähne. Ob der Fuß nun dick und blau ist wie bei Behrmann, oder das Knie geprellt wie bei Wolk. „Sie sind vom Typ her so“, sagt Maaßen. Grenzerfahrungen sammeln die Drochterser jedes Wochenende. Keine Mannschaft der Regionalliga schlagen sie im Vorbeigehen.

Als Norderstedter Trainer hat Thomas Seeliger genau diese Erfahrung übrigens in den vergangenen beiden Regionalligajahren gesammelt. Die Eintracht funktioniere nur als Kollektiv. „Immer wenn wir nachgelassen haben, haben wir die Quittung erhalten“, sagt Seeliger. Der soll als Aktiver bei Fortuna Düsseldorf mal gesagt haben: „Gegen den KSC wird jeder, der aufläuft, so heiß sein, dass er Gras frisst und in den Pfosten beißt.“ Auf diese Typen setzt am Sonntag auch D/A-Trainer Enrico Maaßen.

Norderstedt steigt in Drochtersen in die Regionalliga auf

Die Historie: An das Kehdinger Stadion in Drochtersen hat Eintracht Norderstedt nur die besten Erinnerungen. Am 4. Juni 2013 machte die Eintracht mit einem 4:0-Sieg gegen den Brinkumer SV in Drochtersen den Aufstieg in die Regionalliga perfekt. Norderstedt war Vierter der Hamburger Oberliga. Die Top-Drei hatten auf den Aufstieg oder die Relegation verzichtet. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Norderstedt und Drochtersen war ein Testspiel vor zwei Jahren. Die Eintracht gewann mit 2:0 gegen die Kehdinger.
Der Trainer: Norderstedts Chefcoach Thomas Seeliger (49) hat während seiner aktiven Karriere 86 Spiele in der Bundesliga absolviert und dabei zehn Tore erzielt. 37 Treffer gelangen ihm in 239 Zweitligaspielen. Seeliger kickte unter anderem für Fortuna Düsseldorf, Eintracht Braunschweig, den SC Freiburg, den TSV 1860 München, den VfL Wolfsburg und den FC St. Pauli.
Die Philosophie: „Grundsätzlich wollen wir immer agieren und nicht nur reagieren“, sagt Thomas Seeliger. Die Spielweise der Eintracht ist offensiv ausgerichtet. Dabei vergesse die Mannschaft allerdings nicht die Grundtugenden wie die Zweikampfstärke.
Das Ziel: Ziele ruft die Eintracht in ihrer dritten Regionalligasaison nur behutsam aus. „Wir wollen möglichst schnell Punkte einsammeln, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben“, sagt Seeliger. Wenn der Verein 40 Punkte habe, könne er über neue Ziele nachdenken.
Der Auftakt: Norderstedt ist gut aus den Startlöchern gekommen. Drei Siege und eine Niederlage bescheren dem Verein derzeit die Tabellenführung.
Der Kader: Personell hat sich beim Drochterser Gegner kaum etwas geändert im Vergleich zur vergangenen Saison. Die Eintracht profitiert enorm von der eigenen Jugendarbeit. Drei Teams spielen derzeit in der Regionalliga. Vor dieser Saison hat Trainer Thomas Seeliger vier Jugendspieler in der ersten Mannschaft integriert. Die gehören zwar noch nicht zur ersten Elf, sind aber teilweise schon nahe dran. (db)
Einen Film-Beitrag mit einem Interview mit D/A-Trainer Enrico Maaßen bei TAGEBLATT-TV bereits jetzt und das Ergebnis und aktuelle Meldungen gibt es nach Abpfiff unter www.tageblatt.de

Aufrufe: 020.8.2015, 20:04 Uhr
TAGEBLATT/Daniel BerlinAutor