2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der SG Nordweil/Wagenstadt (rot-weißes Trikot) gelang mit dem 2:1-Sieg über die SF Oberried ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. | Archivfoto: Matthias Konzok
Der SG Nordweil/Wagenstadt (rot-weißes Trikot) gelang mit dem 2:1-Sieg über die SF Oberried ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. | Archivfoto: Matthias Konzok

Befreiungsschlag von Nordweil/Wagenstadt

VfR-Doppeltorschütze Allert lobt den Mannschaftsgeist +++ Spätes Gegentor bringt Neuenburg in die Bredouille

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Bescheidenheit ist eine Zier: Steve Allert, der beim 2:0-Überraschungserfolg des VfR Pfaffenweiler beide Tore erzielte, stellte lieber den Teamgeist in den Vordergrund. Im Abstiegskampf hat sich die SG Nordweil/Wagenstadt gute Karten verschafft: Die Elf von Claudio Braun bezwang dessen Ex-Club Oberried mit 2:1 und zog in der Tabelle an den Dreisamtälern vorbei. Anders erging es dem FC Neuenburg, dem mit Nachspielzeit nur sechs Minuten fehlten, um beim Favoriten Freiburger FC II etwas Zählbares mitzunehmen; durch die 0:1-Niederlage fiel der FCN auf den ersten Abstiegsrang zurück. Auf der Stelle tritt auch der PTSV Jahn Freiburg, der trotz eines gefälligen Spiels in Wasser mit 2:3 auf der Strecke blieb.

Bescheidener Matchwinner
Mit dem 2:0-Heimsieg gegen Untermünstertal hat das Schlusslicht VfR Pfaffenweiler für die Überraschung des Spieltages gesorgt. „Wenn man als Tabellenletzter mit null Selbstbewusstsein in so ein Spiel geht, kann man nur über den Kampf und den Teamgeist bestehen, und das haben wir getan“, sagte Doppeltorschütze Steve Allert. In der 35. Minute setzte Daniel Eckert einen Freistoß an die Latte, und Allert nutzte den Abpraller zum 1:0. Das 2:0 beschrieb Allert so: „Marc Elmlinger hat sich bei einer Kontersituation auf der Außenbahn durchgesetzt und den Ball perfekt in die Mitte gespielt, und ich habe den Ball ins lange Eck eingenickt.“ Der Matchwinner blieb bescheiden: „Das Geheimnis war, dass wir geschlossen als Mannschaft aufgetreten sind. Die nächsten Spiele müssen wir ebenso konzentriert angehen.“

Nordweil/Wagenstadt verlässt die Abstiegsränge
Die SG Nordweil/Wagenstadt und ihr Trainer Claudio Braun kam gegen dessen früheren Verein Oberried zu einem 2:1-Heimerfolg und rückt auf den 14. Tabellenplatz vor. „Gottseidank haben wir das durchgezogen“, zeigte sich Braun erleichtert. Denn nach einem nächtlichen Schneefall hatten die Verantwortlichen der SG den Platz morgens einer Inspektion unterzogen und für bespielbar (Braun: „an der Grenze“) befunden. Allerdings nur für das Spiel der ersten Mannschaft, die Reserve durfte ihr Spiel in der Kreisliga B aber auf dem Kunstrasen des SV Kenzingen austragen. Anderthalb Stunden bevor das Bezirksligaspiel angepfiffen wurde, begann ein Graupelschauer. Auf dem nun sehr seifigen Platz entwickelte sich eine Rutschpartie – und das kampfbetonte Spiel, das Braun erwartet hatte – „nicht nur wegen des Platzes, sondern auch von der Tabelle her“. Die erste Viertelstunde der Begegnung hätte den Gästen gehört, so der Coach, „aber dann haben wir besser ins Spiel gefunden und das 1:0 gemacht“. Oberried konnte indes rasch egalisieren und war zu Beginn der zweiten Halbzeit wiederum dominant. „Nach dem 2:1 hat Oberried mehr riskieren müssen und hatte ein paar sehr gute Chancen, aber wir hatten dadurch auch Kontermöglichkeiten“, erklärte Braun, der den beiden Torhütern Pascal Reiner (SG) und Janik Zähringer (SFO ) eine überragende Leistung bescheinigte. „Für die Zuschauer war es spannend, für uns war es am Ende glücklich.“


Neuenburg fällt zurück

Mit dem späten 1:0-Siegtreffer (87.) von Joschua Moser-Fendel brachte das Förderteam des Freiburger FC den Gästen aus Neuenburg wieder in tiefe Abstiegssorgen. Der FCN stürzt auf Platz 16 zurück. Dabei hatten es die Gäste der FFC-Reserve durchaus schwer gemacht. Die Viererkette verwandelte sich bei Bedarf in eine Fünferkette und verteidigte kompromisslos. „Das haben sie gut gemacht“, fand auch FFC-Trainer Mark Costa, ohne überrascht zu sein: „So schlecht wie der Tabellenstand vermuten lässt, sind die nicht!“ Dennoch ließ er keinen Zweifel daran, dass der Sieg für ihn hochverdient war: „Wir haben den Treffer sehr gut herausgespielt. Wir hatten einige richtig gute Chancen, aber oft fehlte der letzte Pass.“ Für die Gäste hatte Costa nur eine Chance notiert: Kurz nach der Pause traf Gäste-Kapitän Julian Imhof die Latte. Etwas anders sah es FCN-Trainer Tiziano Di Domenico. Denn er hatte die Möglichkeiten von Suleyman Ndoye mitgezählt, bei denen Schiedsrichter Dominik Sellung – irrtümlich – auf Abseits entschieden hatte. „Ein Punkt wäre verdient gewesen“, so Di Domenico. „Dass Freiburg hohe Qualität hat, ist bekannt, aber wir waren im Spiel, haben unsere Nadelstiche gesetzt und stark verteidigt. Gegen einen respektablen Gegner haben wir eine gute Leistung gezeigt – das gibt uns Vertrauen, und wenn wir weiter so spielen, ist mir überhaupt nicht bange.“


PTSV Jahn belohnt sich auch beim Spitzenreiter nicht

Es lief für den PTSV Jahn Freiburg wie in den vorigen Spielen: Beim Spitzenreiter Wasser-Kollmarsreute zeigte die Elf von Trainer Ray Wusu einen überragenden Auftritt, ging aber ohne einen Dreier vom Platz. Die lobenden Worte der gegnerischen Trainer freuen ihn zwar, „aber ein Sieg wäre mir inzwischen lieber“. Diesmal hatte Wusu gleich drei Stammkräfte ersetzen müssen, Marco Roßler, Torben Blechenberg und Tobias Eckert standen nicht zur Verfügung. „Trotzdem haben wir ein Riesenspiel gemacht, und es ist bitter und ärgerlich, dass wir uns dafür nicht belohnen“, fand Wusu. Der Tabellenführer war dank seiner Torjäger Artjom Gordijenko und Noel Stolp mit 2:0 in Führung gegangen. „Aber die Freiburger haben fast noch in derselben Minute das 2:1 gemacht“, berichtete Coach Thomas Reger. „Wir sind sehr schlecht aus der Pause gekommen und waren erst nicht präsent. Post Jahn hat gemerkt, dass wir diesmal zu packen waren, und hat nach einem Eckball das 2:2 gemacht." Gleich darauf setzte sich Lukas Dümmig auf der linken Seite durch, aber seine Flankenvorlage setzte Stolp per Kopf knapp vorbei (64.). Erst in der 80. Minute erzielte Jan Müller das Siegtor. Dem Gegner zollte Reger Respekt: „Die Freiburger haben uns alles abverlangt. Das und ihr 3:3 in Kirchzarten zeigen, wie ausgeglichen die Liga ist. Am Ende war es ein glücklicher Dreier, ein schmutziger Sieg, den man braucht und den man holt, wenn man oben steht.“

Aufrufe: 07.3.2016, 17:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor