2024-04-24T13:20:38.835Z

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Drunter und drüber ging es beim Gastspiel des BCF Wolfratshausen an der Grünwalder Straße: Torhüter Alex Heep (Mi.) musste bei der 1:3-Niederlage gegen die jungen Münchner Löwen gleich dreimal hinter sich greifen. FOTO: HL
Drunter und drüber ging es beim Gastspiel des BCF Wolfratshausen an der Grünwalder Straße: Torhüter Alex Heep (Mi.) musste bei der 1:3-Niederlage gegen die jungen Münchner Löwen gleich dreimal hinter sich greifen. FOTO: HL

Wolfratshausen desolat: Vulkan "Stier" spuckt wieder

Wer nicht hören will, muss verlieren

Weil die Fußballer des BCF Wolfratshausen die Warnhinweise ihres Trainers geflissentlich ignorierten, setzte es am Sonntag eine 1:3-Niederlage bei der Reserve des TSV 1860 München.

München/Wolfratshausen – Marco Stier war entsetzt. Der Weg führte den Farcheter Trainer nach dem Schlusspfiff direkt in die Kabine. Kein Abklatschen mit den Spieler, kein aufmunterndes Wort – so viel Ignoranz erlaubte keine Milde. „Die Jungs haben heute zum ersten Mal alles anders gemacht, als ich es ihnen gesagt habe“, schimpfte Stier, der nach den beiden jüngsten Heimsiegen auf eine weitere Verbesserung in der Tabelle gehofft hatte.

Hauptthema war das Verhalten im zweiten Spielabschnitt. Das torlose Remis zu diesem Zeitpunkt schmeichelte dem Ballclub. Lange Zeit bekamen die Gäste keinen Zugriff auf eine Partie, in der die jungen Löwen wenigstens die beiden besten von vier Möglichkeiten hätten nutzen müssen. Obschon die Distanz zum BCF-Gehäuse überschaubar war, fehlte jeweils ein ordentliches Stück zu Pfosten, respektive Latte. Die Gäste näherten sich selten mit Nachdruck dem Kasten der Münchner. Marian Knecht knallte den Ball aus 14 Metern am Kreuzeck vorbei – nach Meinung seines Trainers hätte der Außenstürmer noch einige Schritte weiterlaufen können. 1860 setzte eine Reihe von Jugendspielern ein, verzichtete unter anderem auf Torjäger Awata. Den Wolfratshausern half das wenig, denn sie erwischten an der Grünwalder Straße schlicht einen gebrauchten Tag.

Jetzt zu Stiers Verärgerung. Der Cheftrainer wies seine Eleven während der Partie an, fortan nur noch lange Bälle auf Angelo Hauk und Knecht zu spielen. Nämlich um damit den Löwen ihr Vorhaben, „uns in der Mitte zu knacken“, zu vermiesen. Doch der 33-Jährige fand kein Gehör: Farchet setzte weiterhin auf Kombinationen durch das Zentrum – und wurde dafür bitter bestraft. Die Gegentore fielen allesamt nach ähnlichem Strickmuster: Ballverlust, Konter, Tor. Allerdings agierten die Löwen nach dem Führungstreffer durch Abdelahim Montie sichtbar befreiter. Sie brachten jetzt ihre technischen Fähigkeiten besser ein, ließen die Gäste nur selten länger am Ball. Montie nutzte seine Geschwindigkeitsvorteile, schlüpfte zwischen zwei BCF-Verteidiger hindurch und dann auch noch an Keeper Alex Heep vorbei. Dem zweiten Treffer ging eine flotte Stafette über Fabian Rother und Lukas Cyriacus voraus.

Wolfratshausen hatte im zweiten Abschnitt nur eine Möglichkeit – die aber hatte es in sich. Offensichtlich erinnerte sich Andrej Skoro kurzzeitig an die Vorgabe seines Trainers. Der Linksverteidiger schlug den Ball hoch und weit auf BCF-Kapitän Hauk. Bei dem passten Annahme und Abschluss, aber das Spielgerät klatschte an den Pfosten – Pech gehabt. Kurz darauf stellten die Löwen das Ergebnis auf 3:0 (87.), ehe Anto Bonic in der Nachspielzeit der Ehrentreffer für den BCF gelang.

TSV 1860 München II – BCF Wolfratshsn. 3:1 (0:0)

Tore: 1:0/2:0 (64./67.) Montie, 3:0 (87.) Mathis, 3:1 (90.+3) Bonic. – Schiedsrichter: Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen). – Gelbe Karte: Hauk (BCF). – Zuschauer: 200.

BCF: Heep – Endl (71. Reitel), Puta (70. Rödl), Knecht, Skoro, Bonic, Nummer, Hauk, Potenza, Onyemaeke (70. Schnabel), Lehr.

Aufrufe: 08.10.2017, 22:40 Uhr
Isar-Loisachbote: Oliver RabuserAutor