2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
Einen umstrittenen Platzverweis kassierte Neurieds Florian Hessenberger (r.) früh in der Partie.   Höfle
Einen umstrittenen Platzverweis kassierte Neurieds Florian Hessenberger (r.) früh in der Partie.   Höfle

Kröss belohnt kämpfende Neurieder - Hessenberger und Negret fliegen

„Emotional gesehen war das ein Sieg für uns“

Dem TSV Neuried gelingt beim BCF Wolfratshausen ein starkes Comeback. In Unterzahl holen die Grün-Weißen nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt.

Bei der Begegnung der beiden Landesliga-Absteiger BCF Wolfratshausen und TSV Neuried ist einiges geboten gewesen. Lange schien alles gegen die Neurieder zu laufen, die mit 0:2 in Rückstand gerieten und lange in Unterzahl agieren mussten. Umso mehr freute sich das TSV-Lager, dass man nach großem Kampf am Ende verdientermaßen einen Punkt mitnehmen konnte. „Emotional gesehen war das eher ein Sieg für uns“, sagte Coach Maximilian Reid.

„Der Schiedsrichter hat sich in der Liga verirrt“

Der Neurieder Trainer hatte im Vorfeld der Partie die Chancenverwertung als entscheidenden Faktor ausgemacht. Eiskalt agierten zunächst nur die Gastgeber. BCF-Torjäger Mirza Dzafic nutzte die erste Gelegenheit zum 1:0 (22.). Neurieds beste Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Thomas Maier, der am Pfosten scheiterte. Einmal vertändelte der TSV zudem einen vielversprechenden Überzahlangriff.

Der größte Aufreger der ersten 45 Minuten war jedoch der Platzverweis gegen Florian Hessenberger. Schiedsrichter Rozh Otman stellte den Neurieder Abwehrspieler wegen einer Notbremse vom Platz, obwohl dieser laut Reid mit seinem Foulspiel nicht wirklich eine klare Torgelegenheit verhindert hatte. „Der Schiedsrichter hat sich in der Liga verirrt. Der hatte eher B-Klasse-Niveau als Bezirksliga-Niveau“, sagte Reid. Auch mit einigen kleineren Entscheidungen stieß der Unparteiische auf Unverständnis bei Spielern beider Teams.

Charaktertest bestanden

In der Halbzeitpause machte TSV-Kapitän Konstantin Kühnle seinen Mitspielern eine Ansage. „Er hat gesagt: ,Das ist heute ein Charaktertest. Wenn wir was erreichen wollen, müssen wir durch solche Situationen durch‘“, so Reid. Den Charaktertest bestanden die Neurieder, die auch nach dem 0:2 durch David Rose (58.) nicht aufsteckten. Der eingewechselte Maximilian Kriebel verkürzte nach starker Vorarbeit von Florian Kröss auf 1:2 (67.). Kröss scheiterte zehn Minuten später an der Latte, belohnte sein Team aber in der Schlussminute für den auch in Unterzahl dominanten Auftritt mit dem 2:2.

Im Anschluss an den Ausgleichstreffer gab es den nächsten Aufreger. BCF-Keeper Cedomir Radic äußerte sich auf Serbokroatisch beleidigend in Richtung Kevin Negret, fälschlicherweise davon ausgehend, dass der TSV-Angreifer das Gesagte nicht verstehen würde. Daraufhin entbrannte ein hitziges Wortgefecht zwischen beiden. Der Unparteiische, der ebenfalls die gesamte Konversation verstand, zeigte Negret die Rote Karte, bestrafte Radic aber gar nicht. „Er muss da entweder keinem oder beiden Rot zeigen“, befand Reid. Die Neurieder haben Bild- und Tonmaterial des Vorfalls und hoffen, dass der Bayerische Fußballverband nach deren Sichtung eine milde Strafe für Negret aussprechen wird.

Aufrufe: 023.9.2019, 09:59 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Niko AretinAutor