2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Pechvogel des Abends: Farchets Innenverteidiger Sebastian Schwinghammer (li.) machte bei zwei Treffern der Pipinsrieder eine unglückliche Figur. F: or
Pechvogel des Abends: Farchets Innenverteidiger Sebastian Schwinghammer (li.) machte bei zwei Treffern der Pipinsrieder eine unglückliche Figur. F: or

Eine gute Halbzeit ist zu wenig

BCF Wolfrathshausen - Der BCF muss sich mit einer neuen Thematik auseinander setzen. Nach der 0:3-Niederlage im Nachholspiel beim FC Pipinsried offenbarte die Farcheter Abwehr zum zweiten Mal binnen drei Tagen erhebliche Mängel.

Auf den ersten Blick ein klares Ergebnis. Unter Berücksichtigung der Chronologie stand der Dreier für den Aufsteiger aber erst nach 47 Minute fest. Bis dato waren die Gäste gleichauf, ließen das spielstarke Team aus dem Dachauer Hinterland nicht zur Entfaltung kommen und versäumten es, durch Aliou Sene nach knapp einer halben Stunde in Führung zu gehen.

Den Kopfball des Farcheter Mittelfeld-Hünen entschärfte FCP-Keeper Tobias Antoni per Spagat. Mit größerer Übersicht und vor allem unter Heranziehen des Nachschusses hätte jedoch ein Treffer für die Leitl- Truppe herausspringen müssen. „Dann wäre das Spiel ganz anders gelaufen“, orakelte der BCF-Cheftrainer. Vermutlich wäre dann Sebastian Schwinghammer das Büßergewand des gestrigen Abends erspart geblieben.

So aber köpfte der Wolfratshauser Innenverteidiger den Ball ohne Not Dominik Schön vor die Füße. Der nahm die Kugel mit dem Oberschenkel an und verfrachtete das Leder mit einem technisch vorbildlichen Vollspannstoß aus der Luft in die linke Torecke – 1:0. „Den darf er auf keinen Fall ins Zentrum köpfen“, kritisierte Reiner Leitl die Aktion Schwinghammers. Gleichwohl bezog der Trainer auch Tormann Franz Demmel in die Fehleranalyse ein.

Mit einem klaren Kommando hätte Demmel dem Teamkollegen signalisieren können, dass ein Kopfball zurück in seine Arme risikolos gewesen wäre. Zu Wiederbeginn setzte es für den BCF den zweiten Rückschlag – wieder unter Zutun von Schwinghammer. Wobei der 22-Jährige diesmal einfach Pech hatte, dass Michael Holzhammers Flachschuss mitten in der klärenden Grätsche vom Innenpfosten zurückprallte und dadurch von Serge Yohoua verwertet wurde. „Damit war die Sache für uns erledigt“, resümierte Leitl.

Pipinsried spiele bei doppelter Führung ein „lockeres Bällchen“. Der Coach sah so zunächst von Auswechslungen ab. Dass Sebastian Pummer an alter Wirkungsstätte nach dreiwöchiger Trainingspause nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, hätte den Übungsleiter allerdings zu einer Umbesetzung bewegen müssen. Pummer hatte mit einem Ballverlust das 0:2 eingeleitet. Die drei möglichen Einwechslungen nahm Leitl erst nach dem 0:3 vor, als der BCF sichtlich abbaute.

Marco Höferth trat einen Freistoß in Antonis Arme, Ivan Lipotic traf mit dem Schlusspfiff das Lattenkreuz. Mehr kam nicht mehr von den Gästen. Und so bleibt die Erkenntnis, dass der BCF in der „ersten Halbzeit sehr gut gespielt“ (Leitl) hatte, sich aber einmal mehr durch eigenes Zutun um eine Belohnung gebracht hat.

Aufrufe: 04.9.2013, 12:30 Uhr
Oliver Rabuser - Tölzer KurierAutor