2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Der Griesbeckerzeller Michael Funk (rechts) und Aichachs Spielertrainer Christian Seidel (Mitte) schauen dem Ball nach. Seidel will bei den Fans keine falschen Hoffnungen wecken.  Archivfoto: Willi Baudrexl
Der Griesbeckerzeller Michael Funk (rechts) und Aichachs Spielertrainer Christian Seidel (Mitte) schauen dem Ball nach. Seidel will bei den Fans keine falschen Hoffnungen wecken. Archivfoto: Willi Baudrexl

BC Aichach bleibt auf dem Teppich

Bald geht es wieder los +++ Am Wochenende startet die Kreisliga Ost

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Im zweiten Teil des AN-Checks beleuchten die Aichacher Nachrichten die Chancen der vier weiteren Vereine in der Kreisliga Ost aus der Region. Die Marktgemeinde Pöttmes ist gleich doppelt vertreten – mit dem TSV Pöttmes, dem Vizemeister, und mit dem SV Echsheim-Reicherstein, einem Neuling. Außerdem wird über die Lage beim BC Aichach und beim SC Griesbeckerzell informiert. Insgesamt sind sieben Vereine vertreten, Fußballfans können sich als auf viele Nachbarschaftsduelle freuen.

BC Aichach

Das erste Jahr nach der Ära von Volker Weingartner endete auf Rang neun. Diese Regionen würde der BCA nun gerne nach oben verlassen, nachdem einige neue Kräfte engagiert werden konnten: Andreas Egger, ein Torhüter aus Gerolfing, Fatih Yeter und Cihan Cimen (beide Türkspor Aichach) sowie Anzhelo Jordanov aus der U19 von ZSKA Sofia. Doch Christian Seidel, der 32-jährige Spielertrainer, will keine falschen Hoffnungen wecken: „Es wird wieder eine schwere Saison, wir werden wieder um den Klassenerhalt spielen.“ Die personelle Situation stellt sich ungünstig dar. In welcher Besetzung sich der ehemalige Bayernligist am kommenden Sonntag zum Auftakt in Rehling präsentieren wird, das vermochte Seidel am Mittwoch noch nicht zu sagen. Aus der Jugend sind drei Kicker aufgerückt, üblicherweise werden solche Leute im Laufe der Zeit ans Männerteam rangeführt. Nicht so derzeit beim BCA, hier wird dieses Trio mangels Alternativen gleich ins kalte Wasser geworfen. Der Coach erwähnt außerdem einen positiven Aspekt, wenn er auf Jordanov zu sprechen kommt: „Wir haben einen starken Bulgaren, der lenkt das Spiel, der kann ein Spiel auch allein entscheiden.“
Prognose Von der Bezirksliga wird man auch in den kommenden Monaten in Aichach nicht reden. Entscheidend wird sein, welcher Kader zur Verfügung stehen wird, nicht nur in diesem Sommer, sondern auch im Frühling 2016.

SV Echsheim-Reicherstein


Christoph Meitinger trainiert den SC Echsheim-Reicherstein auch in der Kreisliga Ost. Dort muss sich die Mannschaft neu beweisen. Archivfoto: Xaver Habermeier

Was der Verein am westlichen Rand der Gemeinde Pöttmes in den vergangenen Jahren geleistet hat, das lässt sich so schnell nicht toppen: Meister 2013, Meister 2014, Meister 2015. Somit gelang innerhalb von drei Jahren der Durchmarsch von der B-Klasse in die Kreisliga, dort war die Mannschaft noch nie angesiedelt. „Auf alle Fälle können wir den Klassenerhalt schaffen“, betont Abteilungsleiter Thomas Raab selbstbewusst. Das Team verzeichnet keinen Abgang, aus der eigenen Jugend rücken drei Fußballer auf. Spielertrainer Christoph Meitinger, 28, spielt im defensiven oder im offensiven Mittelfeld. „Wenn wir keine Verletzten haben, dann sind wir auf allen Positionen stark besetzt“, urteilt Raab, der sich nicht daran stört, dass in den Testspielen einige Wünsche unerfüllt blieben. Dabei wurden einige Veränderungen ausprobiert.
Prognose Den wackeren Echsheimern wäre zu wünschen, dass ihr Vormarsch noch kein Ende findet. Zweifel sind freilich angebracht, denn in der Kreisliga weht doch ein anderer Wind. Was für den SV Echsheim spricht: Er kann auf ein eingespieltes Team setzen, auf Leute, die sich bereits seit der Jugend her kennen.

SC Griesbeckerzell


Griesbeckerzells Trainer Frank Mazur hofft, dass seine Mannschaft den nächsten Schritt macht. Archivfoto: Ramona Eberle

Frank Mazur, der mit seinen 36 Jahren als Spielertrainer nur noch dann auf den Platz laufen will, wenn Not am Mann ist, spricht vom nächsten Schritt, den die Mannschaft machen könnte. Damit wäre ihr ein Platz in der Spitzengruppe gewiss, nachdem zuletzt Rang vier raussprang. „Da war alles sehr eng beieinander“, blickt er zurück auf die vergangene Saison. „Die Liga ist sehr, sehr stark und ausgeglichen. Wir müssen in jedem Fall Vollgas geben.“ Vom FC Affing kam Manuel Steinherr, 26, der als Co-Trainer fungieren wird und Erfahrung aus der Bayernliga mitbringt. „Wir haben uns nur punktuell verstärkt“, sagt Mazur und bedauert, dass er nicht mehr auf Maximilian Eisner (zu Obergriesbach) und Christian Ullmann (Bayerdilling) bauen kann: „Ich hoffe, dass wir die kompensieren können.“ Das letzte Testspiel ging mit 0:2 gegen Hammerschmiede verloren, aber da fehlten dem SCG nicht weniger als sieben Fußballer. Ein Aspekt in der Vorbereitung stimmt den Coach zuversichtlich: „Wir hatten ein tolles Trainingslager.“ An einem Wochenende trimmten sich die Zeller in der Nähe von Kufstein.
Prognose Wer die Favoriten für die neue Runde auflisten will, der sollte den SC Griesbeckerzell nicht außer Acht lassen. Ob es gar für den Aufstieg reicht, das muss sich allerdings erst erweisen.

TSV Pöttmes


Pöttmes? Spielertrainer Andreas Meitinger (Mitte) während der Relegation: Am Ende scheiterte sein Team knapp. Archivfoto: Philipp Schröders

Der ehemalige Bezirksoberligist scheiterte hauchdünn an der Rückkehr in die Bezirksliga. Nun könnte der Vizemeister einen neuen Anlauf nehmen, nachdem er keinen Abgang zu verzeichnen hatte. Doch an Spekulationen dieser Art will sich Spielertrainer Andreas Meitinger derzeit ganz und gar nicht beteiligen: „Die Vorbereitung war eine Katastrophe.“ Was veranlasst ihn zu diesem harschen Urteil? Mal fehlten Kandidaten verletzt oder krank, mal wegen Urlaub, mal weil die Arbeit Vorrang hatte. „Das war sehr ernüchternd nach der erfolgreichen Saison.“ Dazu kommt, dass der TSV Pöttmes zwei ausgesprochene Sorgenkinder in seinen Reihen hat. Michael Oswald wurde nach einem Kreuzbandriss Ende Juni operiert. Selbst bei einem optimalen Heilungsprozess wird es dauern, ehe eine Rückkehr ins Team anstehen könnte. Und dann muss sich Andreas Meitinger erst Recht Sorgen machen um seinen Zwillingsbruder Markus. Nach wie vor ist ungeklärt, wie gravierend dessen Knorpelschaden sich erweist. Roland Hörmann, der gerade sein Haus baut, dürfte in die Bresche springen. „Ohne drei Stammspieler“, so folgert der Spielertrainer, „wird es dann schon eng.“
Prognose Die Skepsis von Andreas Meitinger ist nicht von der Hand zu weisen, weil sie sich mit Fakten begründen lässt. Daher wäre es keine Überraschung, wenn der TSV Pöttmes diesmal über einen Platz im Mittelfeld nicht hinauskommen würde.

Aufrufe: 013.8.2015, 17:20 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor