2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht

Aufopferungsvoll kämpfende Junglöwen landen Coup in Rain

Nachholspiele - Mittwoch: Kottern feiert nach über 30 Jahen wieder Derbysieg in Sonthofen +++ Kirchanschörings Krise weitet sich aus: 1:2-Heimpleite gegen Holzkirchen

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Im achten Match der Saison hat es auch den bisher so starken TSV Rain/Lech erwischt. Der Tabellenführer verlor am Mittwochabend überraschend zuhause vor 850 Zuschauern gegen einen kämpferisch starken TSV 1860 II. Die Junglöwen konnten hingegen den zweiten Sieg einfahren und haben sich im Tabellenkeller etwas Luft verschafft. Auch der TSV Kottern hatte ordentlich Grund zum Feiern. Die Truppe aus dem Kemptener Stadtteil entschied das prestigeträchtige Allgäuderby zu Gast beim 1. FC Sonthofen mit 2:0 für sich. Die Krise des SV Kirchanschöring weitet sich hingegen aus. Die Südost-Oberbayern kassierten gegen den Aufsteiger aus Holzkirchen eine 1:2-Heimpleite und haben damit aus den letzten fünf Begegnungen nur einen einzigen Zähler einfahren können.

TSV Rain/Lech - TSV 1860 München II 0:1 (0:1)
Die Hausherren gingen nach dem satten 7:1-Triumph gegen den SV Heimstetten mit enorm breiter Brust und als klarer Favorit ins Match gegen die blutjunge Truppe von der Grünwalder Straße. Und in der Anfangsphase diktierten die Schwaben auch wie erwartet das Geschehen. Nach zehn Minuten scheiterte Marco Friedl aus kurzer Distanz an Gäste-Keeper Tom Kretschmar (11.), nur zwei Minuten später setzte Michael Krabler einen Kopfball an die Querlatte (13.). Die Führung für die Schreitmüller-Elf schien nur eine Frage der Zeit. Doch zur Überraschung der 850 Fans waren es die Junglöwen, die ins Schwarze trafen. Mohamad Awata fasst sich in der 16. Minute ein Herz und überlistete Rains Keeper Kevin Maschke per Fernschuss zum 0:1. Die Führung für die Münchner wie aus dem Nichts! Der Tabellenführer musste den Rückstand erst einmal verdauen, legte dann aber wieder den Vorwärtsgang ein. Doch Johannes Müller (28.). Marcel Posselt (34.) und Stefan Müller konnten das Leder nicht im Kasten der "Blauen" unterbringen und so gingen die Junglöwen mit einer schmeichelhaften Führung in die Kabine. Im zweiten Durchgang drängte die Gastgeber auf den Ausgleich. Michael Knötzingers Schuss aus 18 Metern verfehlte in der 56. Minute das Ziel nur knapp. Doch an diesem Abend fehlte den bis dato in dieser Spielzeit so torhungrigen und zielstrebigen Rainern in der Offensive die Durchschlagskraft. Die Junglöwen verteidigten mit viel Einsatz und Kampf den knappen Vorsprung. Heikel wurde es noch einmal sieben Minuten vor dem Ende, als sich Torschütze Awata bei seiner Auswechslung aufreizend lange Zeit ließ und schon Gelb-vorbestraft die Ampelkarte kassierte (83.). Doch auch in Unterzahl brachte die Sechziger die letzten Minuten über die Runden und durften sich am Ende über einen Auswärtscoup beim Primus freuen.
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendelskir.) - Zuschauer: 850

Tore: 0:1 Mohamad Awata (16.)

Platzverweis: Gelb-Rot gegen Mohamad Awata (83./TSV 1860 München II/Foulspiel und Unsportlichkeit)

1. FC Sonthofen - TSV Kottern 0:2 (0:2)
Die Baumit-Arena in Sonthofen schien aus Sicht des TSV Kottern eine uneinnehmbare Festung zu sein. Denn seit dem 5. Oktober 1985, damals kickten die beiden aktuellen Vorzeigeteams aus dem Allgäu noch gemeinsam in der schwäbischen Bezirksliga Süd, konnte das Team aus dem Kemptener Stadtteil St. Mang nicht mehr in Sonthofen gewinnen. Auch in der Qualifikation zum Totopokal vor wenigen Wochen zog Kottern mit 4:6 den Kürzeren. Doch am Mittwochabend hatte der TSV das bessere Ende für sich. "Es ist ja auch mal Zeit geworden, dass wir in Sonthofen etwas holen", sagte Kotterns Trainer Frank Wiblishauser. Sein Team war entsprechend dominant und zum Spielverlauf ließ TSV-Chefanweiser wissen: "Sonthofen hat keine nennenswerte Torchance gehabt. Wir haben das Spiel fast über die gesamte Zeit bestimmt oder zumindest im Griff gehabt. Daher haben wir auch verdient gewonnen." Um die drei Punkte einsacken zu können mussten auch Tore her und die erzielten die Gäste auch. Nach wunderschönem Vertikalspiel kam der Ball zu Andreas Hindelang, der sich nicht zweimal bitten ließ und das 1:0 besorgte (17.). Nach einer Ecke von Mathias Franke war Julian Feneberg mit dem Kopf zur Stelle und markierte das 2:0 (24.). Das lähmte die Aktionen der Gastgeber. Die Truppe von Trainer Esad Kahric konnte sich gegen sehr engagierte Gäste nicht richtig entwickeln und keine große Gefahr erzeugen. "Wir haben es versäumt in der zweiten Halbzeit unsere Angriffe besser zu Ende zu spielen. Da haben wir uns zu viele Abspielfehler erlaubt", monierte Wiblishauser, der mit dem Verlauf und dem Ergebnis natürlich hochzufrieden sein. Das war die gute Nachricht. Keine guten Neuigkeiten gibt es von Kotterns Spieler, der vor knapp zwei Wochen bei einem Autounfall schwer verletzt worden ist. Sein Gesundheitszustand ist nach wie vor kritisch.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien) - Zuschauer: 1.002
Tore: 0:1 Andreas Hindelang (17.), 0:2 Julian Feneberg (24.)


SV Kirchanschöring - TuS Holzkirchen 1:2 (0:1)
Mit Unentschieden hat es der TuS Holzkirchen nicht. Der Meister der Landesliga Südost hatte schon in der vorigen Saison nur sechsmal die Punkte geteilt. Seit dem erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga blieb das Team von der "Haidroad" ebenfalls ohne Remis. Am Mittwochabend aber, im Duell mit dem SV Kirchanschöring, sah es lange nach einem 1:1-Remis aus. Doch kurz vor dem Ende holten sich die Gäste aus dem Landkreis Miesbach durch das Tor von Joker Stefan Lechner alle drei Punkte. Vier Siege und vier Niederlagen haben die Holzkirchener damit auf dem Konto. Während der TuS ins obere Drittel vorgestoßen ist, dümpelt Kirchanschöring weiter im Tabellenkeller. Bereits früh gingen die unbekümmert aufspielenden Gäste durch einen herrlichen Freistoß von ihrem Spezialisten Benedikt Gulielmo mit 1:0 in Führung (6.). Die erste Halbzeit stand überwiegend im Zeichen der Gäste. "Wir haben das Spiel kontrolliert, haben dem Gegner keine Chance zugelassen", sagte Holzkirchens Trainer Gediminas Sugzda. Vielmehr hätte Julian Allgeier auf 2:0 erhöhen können, traf aber nur den Querbalken. Im zweiten Abschnitt witterten den Hausherren ihre Chance, griffen an. Holzkirchen sah sich in erster Linie mit Abwehraufgaben beschäftigt, konterte gelegentlich, aber nicht effektiv. Nachdem Max Schulz rustikal dazwischen ging gab es Elfmeter, den Spielertrainer Yunus Karayün zum 1:1 verwerten konnte (65.). "Das war die logische Konsequenz aus dem Spiel der zweiten Halbzeit", so Sugzda. Der durfte sich dann aber doch noch über den Sieg freuen. Kirchanschöring schoss eine kapitalen Bock am Sechzehner, legte Stefan Lechner den Ball vor die Füße, der mit dem 2:1 danke sagte. "Aufgrund der ersten Halbzeit und der 90 Minuten insgesamt haben wir das Spiel verdient gewonnen", so das Fazit des Holzkirchener Chefanweisers.
Schiedsrichter: Felix Brandstätter (SV Zamdorf) - Zuschauer: 475

Tore: 0:1 Benedikt Gulielmo (6.), 1:1 Yunus Karayün (65. Foulelfmeter), 1:2 Stefan Lechner (86.)

Aufrufe: 023.8.2017, 20:14 Uhr
D.Meier/M.WillmerdingerAutor