2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
– Foto: Daniel Worsch

„Eines Tabellenzweiten unwürdig“

Neuburgs Kapitän Meisinger hadert zurzeit mit den eigenen Leistungen +++ Keine Zuschauer beim Derby in Memmingen +++ Illertissens Zweite kann aufschließen

In der Landesliga Südwest könnte das Wechselspiel zwischen dem 1. FC Sonthofen und dem VfR Neuburg auf den Rängen zwei und drei fortgesetzt werden. Dazu genügt den Neuburgern bereits ein Zähler im Heimspiel gegen den SV Bad Heilbrunn, weil der direkte Konkurrent Sonthofen diesmal im Pokal beschäftigt ist und sein Punktekonto nicht aufstocken kann. Der TuS Geretsried hat indes sein Pokalspiel verlegt und fordert stattdessen im Liga-Alltag den Spitzenreiter FC Gundelfingen. Keine Zuschauer sind beim Allgäu-Derby zwischen dem FC Memmingen II und dem FC Kempten zugelassen, und auch der Weg nach Durach ist für die Fans zwecklos. Die Partie des VfB gegen den FC Ehekirchen fällt aus, weil bei den Gästen noch Spieler in Quarantäne sind.

VfR Neuburg - SV Bad Heilbrunn (Sa, 15 Uhr)
Wer nach dem Schlusspfiff in Illertissen einen genaueren Blick auf die Spieler des VfR Neuburg warf, sah überwiegend hängende Köpfe und enttäuschte Gesichter. Nach einer 2:0-Führung zur Halbzeit mussten sich die Lilaweißen am Ende mit einem 2:2 zufriedengeben. „In meinen Augen war es ein glücklicher Punktgewinn in Anbetracht dessen, dass Illertissen sogar ein Chancenplus hatte“, resümiert der neue Kapitän Rainer Meisinger.
Letztendlich waren es laut des Spielführers das Ergebnis, die verspielte Führung und die eigene Leistung, die für die doch eher bedrückte Stimmung nach dem Match sorgten: „Wir spielen oben mit und wollen unserem Tabellenplatz gerecht werden. Unsere Leistungen sind aktuell eines Zweitplatzierten aber leider nicht würdig.“ Und aus diesem Grund hat der VfR Neuburg eben diesen Tabellenplatz auch wieder verloren und muss sich nun aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter dem 1. FC Sonthofen anstellen.
Mit dem SV Bad Heilbrunn erwartet Meisinger einen Gegner, „der uns alles abverlangen wird. Wir müssen als Mannschaft verteidigen, ihren Stürmer Maximilian Specker in den Griff bekommen und vorne unsere Akzente setzen.“ Gute Erinnerungen müsste sein Team dabei noch an das Hinspiel haben: Mit 4:0 setzten sich die Neuburger durch. (mako) Lokalsport NR

1. FC Garmisch-P. - FV Illertissen II (Sa, 15 Uhr)
Richtig gut drauf ist derzeit der FV Illertissen II. Trotz der erheblichen personellen Veränderungen im Kader sammelt die Talentschmiede von Trainer Markus Schaich nach dem Re-Start eifrig Punkte. Beim 2:2 gegen VfR Neuburg konnte seine Truppe zuletzt dank des Doppelpacks von Torjäger Dominik Trautmann einen 0:2-Rückstand wettmachen und so etliche Körner für das Selbstvertrauen sammeln. Nun gehen die jungen Illertisser auf Reisen. Im Stadion am Gröben geht es beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen darum, nach Punkten vielleicht sogar zum momentanen Tabellenvierten aufzuschließen. Vor Anpfiff haben die Oberbayern drei Zähler mehr auf ihrem Konto als der FVI. (jürs) Lokalsport IZ

FC Memmingen II - FC Kempten (Sa, 14 Uhr)
Zuschauer sind im Derby nicht zugelassen, beide Teams müssen also ohne Fanunterstützung auskommen. Auch das junge Team des FC Memmingen, vom dem Trainer Serdar Kul nach der so nicht erwarteten Niederlage beim SV Bad Heilbrunn eine Reaktion erwartet. Beim 0:2 leistete sich das junge Team zuviele individuelle Fehler. Die Gefahrenzone kommt damit wieder gefährlich nahe.
„Der Stachel sitzt schon noch sehr tief, das war die ganze Woche über im Training zu merken“, hat die überflüssige Pleite bei Kuls Mannschaft Spuren hinterlassen. Der FC Kempten ist noch stärker einzuschätzen als Bad Heilbrunn, nicht zuletzt, weil mit dem 35-jährigen Thomas Rathgeber (unter anderem SpVgg Unterhaching, VfL Bochum, Kickers Offenbach) ein Ex-Profi auf dem Spielfeld die Strippen zieht. Im Hinspiel gelang der Memminger U21 durch einen Treffer in der langen Nachspielzeit ein 3:2 Erfolg.
Fehlen wird Rotsünder Okun Sarici. Die Länge der Sperre nach dem Platzverweis im letzten Auswärtsspiel steht noch nicht fest. Fast zeitgleich spielt die Regionalliga-Mannschaft in Rain, sodass von hier keine Reservisten zur Verfügung stehen, sondern eher noch der eine oder andere U21-Spieler nach oben abgestellt werden muss. (ass)


TSV Gilching-A. - SC Ichenhausen (So, 15 Uhr)
Die Statistik spricht den Ichenhausern Mut zu. Sechsmal in Serie hatten sie gegen Gilching gewonnen (dreimal auswärts), ehe es in der Hinrunde der aktuellen Saison ein 1:1 im Hindenburgpark gab. Das Team von Trainer Oliver Unsöld ist also gewiss nicht der Lieblingsgegener der Gilchinger. Den Oberbayern sitzt zusätzlich die Abstiegsangst im Nacken.
Dieses Thema soll für Ichenhausen keins mehr werden. Insofern konnten sie das jüngste 2:2 gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen sogar positiv werten; die Energieleistung im zweiten Durchgang war wirklich in Ordnung und zeugte auch von gutem Selbstbewusstsein.
Umso unerklärbarer war aus Sicht aller Beteiligten die erste Halbzeit, als der SCI mit einem 1:2-Rückstand noch gut wegkam. „Da hat uns vieles nicht gefallen und da hat’s auch bereits am Montag gekracht im Training“, sagte Schiller später in der Woche.
Nun bedeutet die berechtigte Kritik der Verantwortlichen nicht unbedingt, dass Unsöld für das Spiel in Gilching gleich die komplette Mannschaft umstellt. Es ist auch ein Teil der Wahrheit, dass Waldemar Schaab gegen Garmisch passen musste und Yannick Maurer sowie Miguel Malheiro angeschlagen in die Partie starteten. Sollten alle drei Stützen rechtzeitig wieder fit werden, steigen die Chancen auf den Auswärtserfolg bedeutend. (ica) Lokalsport GZ

Leidensgenossen: Janik Noller (rechts) verletzte sich am Sprunggelenk, Johannes Hauf lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen. Vor dem Heimspiel gegen Geretsried gab es für beide Gundelfinger ein Stück weit Entwarnung.
Leidensgenossen: Janik Noller (rechts) verletzte sich am Sprunggelenk, Johannes Hauf lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen. Vor dem Heimspiel gegen Geretsried gab es für beide Gundelfinger ein Stück weit Entwarnung. – Foto: Walter Brugger

FC Gundelfingen - TuS Geretsried (So, 15 Uhr)
So gut es sportlich bei den Fußballern des FC Gundelfingen läuft, einen Schwachpunkt hat Trainer Martin Weng trotz allem ausgemacht. „An den medizinischen Eigendiagnosen müssen wir noch arbeiten“, berichtet der Coach mit einem Grinsen im Gesicht, aus dem allerdings auch ein Stück weit Erleichterung spricht. Der Hintergrund für diese Aussage ist, dass es für zwei seiner Schützlinge nach dem jüngsten 6:0-Sieg beim TSV Jetzendorf düster aussah. Zumindest nach deren eigener Einschätzung. Mittelfeldspieler Janik Noller war nach einer halben Stunde gefoult worden und beim Aufkommen mit dem Fußgelenk umgeknickt. „Bänderriss, genau wie voriges Jahr“, war sich der 21-Jährige sicher. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Johannes Hauf humpelte in der Schlussphase über den Platz und lag nach dem Abpfiff mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. „Es fühlt sich an, als wäre der Knochen gesplittert“, erklärte der Stürmer, und schickte hinterher: „Aber wenn ich schon mal auf dem Platz bin, will ich nicht gleich wieder runter. Deshalb habe ich weitergespielt.“
Vor dem Gundelfinger Heimspiel gegen den TuS Geretsried kommt nun ein Stück weit Entwarnung. „Die Befürchtungen haben sich nicht bestätigt“, berichtet Trainer Weng. Bei Noller ist es eine Bänderdehnung und Haufs Knochen sind intakt. Der 20-Jährige hat eine Kapselverletzung, ein längerer Ausfall droht jedenfalls nicht.
Der TuS Geretsried konnte dem FCG im Hinspiel ein 1:1 abringen. „Gerade in der Offensive haben die richtig viel Qualität, da dürfen wir uns keine solchen Nachlässigkeiten wie zuletzt in Jetzendorf erlauben. Immer kann uns Torwart Dominik Dewein nicht vor einem Gegentor bewahren“, hebt Weng warnend den Finger.

Aufrufe: 010.10.2020, 06:50 Uhr
Walter BruggerAutor