Landkreis – Alles hängt von den politischen Entscheidungen ab. Heute steht der Corona-Gipfel an, heute soll dem Vernehmen nach der Lockdown verlängert, gleichzeitig aber die Kontaktbeschränkungen gelockert werden. Auch der Breitensport hofft, dass über ihn Worte verloren werden. Wann und wie geht es weiter? Der Wunsch nach einer Perspektive ist riesig. So auch bei den Amateurfußballern des Freistaats. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) erwartet mit Spannung den Gipfel und hat derweil Eckdaten für den Re-Start besprochen
Das Ziel bleibt, die Saison 2019/2020/2021 bis zum 30. Juni abzuschließen. Gelingt das aufgrund der behördlichen Beschränkungen nicht, müsste die Runde gemäß Paragraf 93 der BFV-Spielordnung abgebrochen und möglicherweise per Quotientenregelung gewertet werden. Doch in Stein gemeißelt ist dieser Ablauf nicht. „Momentan wäre es nicht anders möglich“, betont zwar Josef Janker, Vorsitzender des Verbandsspielausschuss beim BFV. „Sollte aber der DFB die Saison verlängern, muss man sich beim BFV Gedanken machen, ob auch wir die Spielzeit über den 30. Juni hinaus ausweiten.“
Die Streckung des „Haltbarkeitsdatums“ der Saison würde dann Sinn machen, wenn bis dato nur noch wenige Partien auszutragen wären. „Würden Anfang Juli nur noch ein, zwei Spiele anstehen, dann wäre es Quatsch, die Saison abzubrechen“, sagt Heinz Eckl, Spielleiter im Kreis Zugspitze.
Zudem ist die Rede von dem 24. April als spätester Beginn des Spielbetriebs. Doch ebenso dieses Datum ist variabel. „Das wäre natürlich gut. Unser Wunsch wäre, nach Ostern beginnen zu können“, sagt Janker. Es kommt halt auf die Politik drauf an, ab wann wieder Spiele gegeneinander möglich sind. Sobald der Verband eine Perspektive hat, könne er planen, wann und wie viele Wettbewerbe und Spiele noch zu realisieren sind. Noch sind alle Überlegungen des BFV lediglich vage Gedankenspiele.
Das gilt ebenso für die Vorbereitungszeit auf den Re-Start. Im vergangenen Sommer wurden den Vereinen vier Wochen zugesichert, mittlerweile ist die Rede von drei Wochen. Doch fix ist auch in diesem Punkt nichts. „Wir diskutieren dieses Thema gerade mit den Verbandstrainern und den Verbandsärzten“, erzählt Janker.
Definiert hat der Verband schon, wann diese Vorbereitungszeit beginnt: Nicht mit kontaktlosem Übungseinheiten, sondern erst, wenn normales Training mit dem gesamten Team erlaubt wird. Das schließt Testspiele nicht mit ein. „Das entscheidende Faktor ist das Mannschaftstraining. Als Testspiele könnten quasi auch die Spiele im Toto-Pokal oder Ligapokal dienen.“
Am neu geschaffenen Wettbewerb hält der Verband weiter fest, will mit den qualifizierten Vereinen aber noch Rücksprache halten, ob der Ligapokal noch weiter gewünscht ist. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist die Meinung relativ eindeutig: Viele Mannschaften sprachen sich gegenüber dem Tagblatt gegen die Weiterführung des Ligapokals aus (wir berichteten).
Der Fokus liegt auf der Meisterschaft, auf dieser sowie auf der in der nächsten Saison. Wann die im Kreis Zugspitze beginnen wird, steht derweil noch nicht fest. „Wir müssen erst mal das alte Zeug abschließen, dann können wir uns um das neue kümmern“, betont Eckl.
(PATRICK HILMES)