2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Fünfeinhalb Jahre prägte dieses Bild den SV Mering. Trainer Günter Bayer, gerne mit Krawatte, lenkte mit seinem Notizbuch in der Hand das Geschehen auf dem Spielfeld. Nun ist diese Ära endgültig zu Ende.  Foto: Rudi Fischer
Fünfeinhalb Jahre prägte dieses Bild den SV Mering. Trainer Günter Bayer, gerne mit Krawatte, lenkte mit seinem Notizbuch in der Hand das Geschehen auf dem Spielfeld. Nun ist diese Ära endgültig zu Ende. Foto: Rudi Fischer

Bayer geht zufrieden vom Platz

Mit dem Aufstieg des SV Mering hat es nicht geklappt +++ Dennoch lobt der Trainer nach seinem letzten Spiel das Team +++ Präsident Resch spricht von einer erfolgreichen Ära

Am Ende hat es nicht gereicht. Der SV Mering unterlag am Samstag dem TSV Landsberg und wird daher nicht in die Bayernliga aufsteigen. Der scheidende MSV-Trainer Günter Bayer lobt sein Team dennoch nach der 0:1-Niederlage: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, was sie herausgeholt hat in dem Spiel.“ Die Effektivität vor dem Tor habe zwar gefehlt. Das Team habe aber „guten Fußball“ gespielt. Nach der 1:3-Hinspielniederlage bestand sowieso nur noch eine geringe Chance, eine Runde weiterzukommen.

Für Bayer war die Partie in Landsberg der letzte Auftritt als Trainer des SV Mering. „Ich denke, nach fünfeinhalb sehr guten Jahren mit vielen Erfolgen bin ich schon etwas wehmütig.“ Nach dem Spiel überreichte ihm der Meringer Fanclub ein selbstgestaltetes Poster. Die Spieler unterschrieben und bedankten sich für „fünfeinhalb geile Jahre“. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Bayer.

Ein bisschen ärgert den Trainer immer noch der völlige Einbruch seines Teams in der zweiten Halbzeit des Hinspiels gegen Landsberg. Aber nach den ambitionierten Auftritt im Rückspiel, kann er zufrieden gehen. Zudem betont Bayer, dass alleine schon die Teilnahme an der Relegation ein großer Erfolg war. „Der ganze SV Mering kann mit der Saison zufrieden sein“, sagt er.

Der 62-Jährige wird sich in Zukunft verstärkt um seine Mutter in Kaufbeuren kümmern. Aufgrund der Entfernung entschied er, das Traineramt in Mering abzugeben. Allerdings bleibt Bayer dem Fußball treu. Der 62-Jährige hat das Angebot des BSK Olympia Neugablonz angenommen, das Traineramt im Kaufbeurerer Ortsteil zu übernehmen. Damit kehrt Bayer wieder an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Als Spieler kickte er einst für den Landesligisten.

Der MSV-Vorsitzende Georg Resch hoffte bis zuletzt auf den Aufstieg. Nach dem Aus in der Relegation sagt er: „Natürlich ist die Enttäuschung groß.“ Er betont aber, dass er der Mannschaft keinen Vorwurf macht. „Sie haben alles versucht.“ Im Rückspiel sei Mering gegen ein Bollwerk angerannt. „Im Fußball ist alles möglich, dieses Mal hatte Landsberg den längeren Atem.“ Im Hinblick auf die Saison habe das Team leider im letzten Drittel eine Schwächephase gehabt. Aber der Präsident sagt auch: „Im Großen und Ganzen war das die erfolgreichste Saison des SV Mering in der 90-jährigen Geschichte.“ Zudem hebt er die Leistung des scheidenden Trainers hervor. „In der Ära Bayer haben wir unwahrscheinlich tolle Erfolge feiern können.“ Zwei Mal stieg die Mannschaft auf, von der Bezirksliga Süd über die damals noch existierende Bezirksoberliga Schwaben in die Landesliga Südwest. „Mit dem Trainer Bayer ist auch der Verein gereift“, sagt Resch.

Durch den Wechsel hofft der Präsident nun aber auch auf „neue Reize“. Wie berichtet, würde der MSV gerne Sascha Mölders engagieren. Der Ex-FCA-Profi spielt zurzeit für den Zweitligisten TSV 1860 München. Noch laufen aber laut Resch die Verhandlungen. Den Traum, in die Bayernliga aufzusteigen, hat der MSV nicht verworfen. „Wir haben weiterhin die Ambition, vorne mitzuspielen“, sagt Resch.

Aufrufe: 031.5.2016, 15:32 Uhr
Friedberger Allgemeine / Philipp SchrödersAutor