In der Doppelbelastung aus internationalem Wettbewerb und dem Ligaalltag in der A-Junioren-Bundesliga West mag der Kölner Trainer keinen Leverkusener Nachteil ableiten: „Ich kenne und schätze Markus von Ahlen (U-19-Trainer Bayer Leverkusen; d. Red.) sehr und bin mir sicher, dass er am Sonntag eine Mannschaft auf den Rasen bringen wird, die uns alles abverlangen wird. Etwas anderes kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.”
Wie in den vergangenen Jahren so oft, werde es wohl erneut ein Duell auf Augenhöhe geben. „Leverkusen wäre durchaus in der Lage, unsere Rolle zu spielen. Für mich stellt Bayer eines der Topteams der Liga und verfügt über unglaublich viel Talent. Es geht nur um Nuancen”, meint Ruthenbeck, dessen Team das Klassement souverän anführt und sechs Punkte Vorsprung auf Bayer hat. Die Rückschläge der Werkself gegen Dortmund (1:6) und Düsseldorf (1:5) lassen durchaus andere Interpretationen zu.
Nach dem Kantersieg gegen Viktoria Köln mit dem vierfachen Torschützen Sebastian Müller kann der Kölner Trainer in Leverkusen auf sein angestammtes Personal zurückgreifen. Fehlen werden weiterhin Georg Strauch, Meiko Sponsel und Vincent Friedsam. In die U 21 rückt unterdessen Innenverteidiger Sava Cestic auf, so dass Kapitän Robert Voloder und Elias Oubella erneut die Abwehrzentrale bilden werden.
Mit dem 0:10 aus dem Stadtderby in den Knochen und Köpfen haben die U-19-Fußballer des FC Viktoria Köln mit Borussia Mönchengladbach das nächste Schwergewicht vor der Brust. Allerdings steht die Austragung der Partie noch auf wackeligen Füßen. Weil in Chorweiler der Kabinentrakt erneuert wird und es mit dem Nachbarklub TuS rrh. „Disharmonien” gibt, wollte die Viktoria in der Bergisch Gladbacher Belkaw Arena spielen. „Doch da könnte uns die Stadt einen Strich durch die Rechnung machen”, sagt Viktoria-Trainer Jürgen Kohler, der eine Spielverlegung nicht für ausgeschlossen hält.
Aus der Derbyklatsche sollen seine Spieler dagegen lernen: „Aus dem Spiel können meine Spieler viel mitnehmen”, sagt Kohler, der sich an eine ähnliche Pleite in seiner Profikarriere erinnern kann: Mitte der 1980er Jahre verlor er mit Waldhof Mannheim — seiner ersten Profistation — gegen Borussia Mönchengladbach. „Das 2:9 hat ordentlich wehgetan”, sagt er. Von seiner Mannschaft wünscht er sich eine Reaktion: „Die Jungs müssen sich wehren und ein anderes Gesicht, und einen anderen Charakter zeigen.”