Ob das und wie das gelingt, hängt natürlich auch von den Ergebnissen der Tests ab. Überhaupt haben die Verantwortlichen für die gesamte Vorbereitung versucht, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein und mindestens einen Plan B bereitzuhalten, wenn die Pandemie einen Programmpunkt verhindern sollte. Platzt etwa das für Mitte des Monats geplante Trainingslager auf Gran Canaria, wird Feifel daheim zu einer Intensiv-Trainingswoche mit vielen Einheiten und möglichst auch gemeinsamen Aktivitäten zum Teambuilding bitten. Fraglich ist zudem, ob Testspiele durchgeführt werden können.
„Spielen würden wir in jedem Fall nur gegen Teams, die wie wir regelmäßige Corona-Tests durchführen“, versichert der Trainer. Anfragen gibt es unter anderem vom Bundesliga-Konkurrenten Werder Bremen und den niederländischen Teams SC Heerenveen und Ajax Amsterdam. Aber wenn daraus nichts werden sollte, dann sollen stattdessen wie schon im Sommer eben teaminterne Spiele mit Wettkampfcharakter stattfinden. „Diese Möglichkeit haben wir durch unseren großen Kader“, sagt Feifel.
Noch leicht angeschlagen sind Nina Brüggemann, deren Knie im letzten Heimspiel des Jahres unliebsame Bekanntschaft mit dem Pfosten machte und Verena Wieder, deren Belastung nach auskuriertem Kreuzbandriss noch dosiert werden muss. Zum Trainingslager hofft Feifel zudem auf die Rückkehr von Kapitänin Jessica Wich (Knöchelbruch). Sie soll zumindest wieder ins Lauftraining einsteigen.
Ausruhen auf der bislang starken Serie mit 20 Punkten aus zwölf Spielen wollen und können die Bayer-Frauen sich nicht, wenn sie das im Sommer vom Team selbst gesteckte Ziel – Platz sechs – realisieren wollen. „Wir sind auf einem guten Weg, aber wir müssen weiter hart und diszipliniert arbeiten, um das zu erreichen“, betont der Trainer.
In den Bereichen Mentalität, Selbstbewusstsein und Aggressivität sieht er sein Team gut aufgestellt. „Wir sind nicht mehr so brav wie in der Vorsaison“, betont er. Spielerisch, taktisch und athletisch waren die Fortschritte auch deutlich zu sehen. Luft nach oben sieht Feifel dennoch. „Wir müssen konditionell noch besser werden, um den Gegner über längere Phasen unter Druck setzen zu können“, fordert er. Auf seiner Wunschliste weit oben stehen außerdem ein konstruktiverer Spielaufbau und eine bessere Verlagerung mit gutem, schnellen Umschaltverhalten nach Ballgewinn.
An solchen Feinheiten lässt sich natürlich auch deshalb leichter arbeiten, weil trotz des Umbruchs im Sommer viel funktioniert. Das lässt sich auch an der Tabelle ablesen. Da beträgt der Abstand des aktuellen Fünften auf einen Abstiegsplatz bereits 14 Punkte, der Rückstand auf den Dritten – und damit einen Champions League-Platz – dagegen nur fünf Zähler. Auf besagtem Rang drei steht Hoffenheim. Die TSG empfängt Bayer 04 am 7. Februar zum erstem Pflichtspiel 2021.