2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Sven Leifer

Fußballerinnen beweisen Geduld

Frauen-Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen schlägt MSV Duisburg.

Dass dies nur eine Momentaufnahme von kurzer Haltbarkeit sein würde, war natürlich auch Bayers Bundesliga-Fußballerinnen klar. Und doch waren sich merklich ein wenig stolz über die vorübergehende Tabellenführung nach dem 2:0 (0:0) gegen den MSV Duisburg – und hatten auch allen Grund dazu. Deutlich mehr noch als der Platz an der Sonne freute die Leverkusenerinnen freilich der gelungene Saisonstart. „Sechs Punkte aus den ersten beiden Spielen – besser geht‘s nicht“, fasste Routinierin Isabel Kerschowski trefflich zusammen.

Natürlich lief auch bei der Heimspiel-Premiere noch längst nicht alles rund beim Team von Coach Achim Feifel. Aber die Kombination aus Teamgeist, Ausdauer, Moral, Geduld und absolutem Siegeswillen beeindruckte und überstrahlt die nach dem Umbruch und fast ohne Vorbereitungsspiele naturgemäß vorhandenen Unzulänglichkeiten.

Wie schon beim Sieg in Freiburg lief vor der Pause relativ wenig zusammen gegen die mit sehr destruktiver Spielidee angetretenen Zebras. Aber auch diesmal steigerte sich Bayer 04 nach dem Seitenwechsel und sorgte spät für die Entscheidung. „Im zweiten Durchgang haben wir mit mehr Zug nach vorne gespielt“, betonte Achim Feifel. Deutliche Verbesserungen waren ihm zudem bei der Laufbereitschaft und den technischen Lösungen aufgefallen.

Fast schon unheimlich mutete auch im zweiten Saisonspiel das glückliche Händchen des Trainers bei den Wechseln an. Mit Milena Nikolic, Henrietta Csiszár und Juliane Wirtz (alle in der 57. Minute gekommen), später auch Gianna Rackow (85.) bauten die Hausherrinnen sichtbar mehr Druck auf gegen zunehmend müdere Duisburgerinnen.

Die beiden Torschützinnen des Freiburg-Spiels setzten sich dabei diesmal als Vorbereiterinnen in Szene. Erst bediente Rackow Nikolic, die sich gegen zwei Gegnerinnen durchsetzte und den Ball mit viel Wucht und Willen zum hochverdienten Führungstreffer ins Netz beförderte (87.). Und Csiszár bereitete den frechen Fernschuss von Juliane Wirtz zum 2:0 in der Nachspielzeit vor.

Wie der MSV hofft auch Leverkusen auf eine Saison ohne Abstiegssorgen. Aber anders als der Nachbar, der bei einem Punkt steht, ließ die Feifel-Elf den Worten – jedenfalls bislang – die passenden Taten folgen. Dementsprechend selbstbewusst gehen der Coach und seine erfolgreichen Schützlinge nun in die Länderspielpause, nach der sie in Potsdam den nächsten Sieg holen möchten – zur Not eben erneut mit langem Atem und späten Treffern von der Bank.

Bayer 04 Klink – Sahlmann (57. Wirtz), Brüggeman, Turanyi, Jessen – Wich, Matysik – Kerschowski, Zeller (57. Csiszár) – Rudelic (86. Rackow), Pinther 57. Nikolic).

Aufrufe: 014.9.2020, 14:00 Uhr
RP / Tobias KrellAutor