Eine Stunde lang konnte der Außenseiter hoffen – erst dann musste die Ex-Leverkusenerin Laura Sieger im Meppener Tor das erste Mal hinter sich greifen und das dann gleich doppelt. In Führung brachte die Gäste Nina Brüggemann, die im Getümmel nach einem Freistoß von Kristin Kögel goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Entfernung mit großer Wucht und Entschlossenheit ins Tor beförderte (60.). Nur zwei Minuten später brachte ein weiterer Standard oder vielmehr dessen Folge die Vorentscheidung. Die Ecke wehrte Meppen noch ab, aber dann sorgte Isabel Kerschowski mit einer scharfen Hereingabe für erneute Gefahr. Milena Nikolic verlängerte mit dem Hinterkopf ins Tor. „Wir haben einige kopfballstarke Spielerinnen. Das kann gerade in einem solchen Spiel wichtig sein“, sagte Feifel.
Alles andere als erfreulich verlief der Nachmittag dagegen für SVM-Torfrau Sieger. Und dafür sorgte insbesondere der dritte Gegentreffer, den die Leverkusenerinnen der einstigen Teamkollegin einschenkten. Denn Dóra Zellers Fernschuss prallte von der Unterkante der Latte an Siegers Schulter und von dort ins Tor (88.).
Obwohl nicht immer alles nach Wunsch verlief, war Feifel insgesamt mit dem erfolgreichen Gastspiel beim Aufsteiger zufrieden. „Das war eine schwere Geburt und ein wichtiger Sieg“, betonte der Coach. Im Sinn hatte er dabei sicher auch die schwierige Ausgangslage nach dem Pokal-Aus in Köln und der Niederlage gegen Hoffenheim und vor der schweren Aufgabe beim Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten FC Bayern.
Die Personalsituation machte die Pflichtaufgabe in Meppen nicht einfacher. Bayer musste nicht nur von vornherein auf Spielführerin Jessica Wich (Knöchelbruch) verzichten, sondern verlor während der Partie erst Melissa Friedrich und dann Lara Marti, die verletzt ausgewechselt werden mussten. „Gerade durch diese frühen Ausfälle war es nicht einfach für uns“, räumte Feifel ein.
Den Erfolg verdienten sich seine Schützlinge mit der klaren Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel. „Da haben wir mit mehr Willen gespielt und uns den Sieg erkämpft“, ordnete der Trainer die Leistung seines Teams ein. Mit inzwischen bereits 14 gesammelten Zählern können die Leverkusenerinnen am kommenden Wochenende als Tabellensechster vergleichsweise entspannt mach München fahren.