Bayer beißt sich die Zähne aus — Gedikli für Drei

In der ersten Hälfte hatte es auch noch nach mehr ausgesehen. Bayer 04 bestimmte das Spiel und kam zu einigen guten Torchancen. Chris Scott und Marco Wolf liefen jeweils alleine auf den Preußen-Torhüter zu, doch beide scheiterten beim Versuch, ihn zu überwinden. Mit jeder torlosen Minute wuchs das Selbstbewusstsein der Akteure aus Münster. Leverkusen fehlte es indes zusehends an Ideen und Entschlossenheit, um das Abwehrbollwerk der Gäste zu knacken. Nach dem Seitenwechsel wurde das Geschehen noch einseitiger.

Münster stand immer tiefer und die Gastgeber bissen sich an dieser souverän agierenden Defensive die Zähne aus. „Uns fehlte das richtige Wechselspiel zwischen geduldigen und schnellen, zwingenden Aktionen”, fand von Ahlen. Wolf versuchte es noch einmal aus der Distanz, weitere gute Chancen erspielten sich die Leverkusener aber nicht mehr. Beinahe hätte sich das sogar bitter gerächt. Im Anschluss an einen Freistoß schoss ein Preußen-Spieler nur knapp über das Bayer-Tor und auch bei einem aussichtsreichen gegnerischen Konter mussten die Leverkusener Verantwortlichen noch einmal die Luft anhalten. Letztlich blieb es beim 0:0. Leverkusen, ungeschlagener Tabellenzweiter der Bundesliga, startet am Mittwoch (14 Uhr, Kurtekotten) mit dem Spiel gegen Lokomotive Moskau in die Youth League. Unterdessen wurde das Achtelfinale des DFB-Junioren-Pokals ausgelost. Voraussichtlich am 5. Oktober tritt Bayer 04 beim Süd-Bundesligisten SSV Ulm an.

Es brauchte keine langen Analysen, um den Matchwinner dieses Bundesligaspiels der Leverkusener B-Junioren bei Fortuna Düsseldorf ausfindig zu machen. Emre Gedikli hatte einen Sahnetag erwischt und gleich drei Treffer zum 4:1 (2:0)-Erfolg des Bayer-Nachwuchses beigesteuert. „Er war unglaublich effektiv heute”, sagte Leverkusens Coach Jan Hoepner. In einer insgesamt überzeugenden ersten Halbzeit hatte Gedikli die entscheidenden Akzente gesetzt.

Nach sieben Minuten nahm er ein Zuspiel von Amin Haj Yahya an, legte sich den Ball auf den rechten Fuß und schob ihn locker ins Düssseldorfer Tor ein. Eine knappe halbe Stunde später schlug der deutsche Nachwuchsnationalspieler erneut zu: Am Ende eines Konters erkannte er, dass der Fortuna-Keeper zu weit vor seinem Tor stand. Gedikli nahm Maß und schoss den Ball kurzerhand aus 35 Metern Tordistanz im hohen Bogen zum 2:0 ins Netz. „Das war sehenswert”, fand Hoepner.

Seine Mannschaft beflügelte dieser Treffer aber nicht. Im Gegenteil. Nach dem Wechsel wurden die Spieler aus der Landeshauptstadt zusehends stärker. Einmal landete der Ball an der Latte des Bayer-Tores und gleich mehrfach musste Torhüter Lennart Winkler seine ganze Klasse aufbieten, um den Anschlusstreffer zu verhindern. „Wir haben in dieser Phase viel zu früh die Bälle verloren und keine Ruhe in das Spiel bekommen”, sagte Hoepner.

Doch da war ja noch Gedikli. Und der schaffte es tatsächlich, den Elan der Düsseldorfer entscheidend zu bremsen, als er nach einem Pass von Ayman Aourir zum 3:0 (69.) traf. Auch wenn dem eingewechselten Max Kohmann noch das 1:3 glückte (77.), war Bayer 04 der Sieg nicht mehr zu nehmen. Zumal mit Joshua Eze wiederum ein Leverkusener den Schlusspunkt setzte (80.).