Nun ist die Amtszeit des El-Halimi-Nachfolgers aber schon wieder vorbei, denn der 54-Jährige entschied sich dazu, eine sehr kurzfristig entstandene neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Und die war mit der Tätigkeit als Trainer eines Oberliga-Teams nicht mehr zu vereinbaren. „Ich könnte das zeitlich nicht mehr hinbekommen“, bestätigt Franke, „und natürlich hätten mich die Baumberger lieber behalten. Aber wir haben uns zusammengesetzt und der Verein hat letztlich Verständnis für meine Entscheidung gehabt.“
Baumbergs Vorsitzender Jürgen Schick trägt die schwierige Entwicklung äußerlich gelassen. „Das hat uns sicher unvorbereitet getroffen und überrascht. Aber das wäre sonst nichts Halbes und nichts Ganzes gewesen.“ Franke hätte zu oft fehlen und die Arbeit dem Co-Trainer-Team um Francisco Carrasco überlassen müssen – wäre also seiner Rolle als Chefcoach nicht gerecht geworden. Die aus der Not heraus gefundene Nachfolge-Regelung heißt Redouan Yotla. Der Sportliche Leiter der Baumberger, der zusammen mit Ex-Trainer Salah El Halimi entscheidend an der Kader-Zusammenstellung beteiligt war, übernimmt die Verantwortung fürs Team allerdings nur für eine Übergangsphase. „Das ist zeitlich beschränkt“, bestätigt Schick. Heißt in der Übersetzung: Yotla wird die Mannschaft durch die englische Woche führen, die am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Union Nettetal beginnt. Es folgen am 15. August (19.30 Uhr) die Aufgabe beim VfB Homberg und am 19. August (15 Uhr) die Partie beim TV Jahn Hiesfeld.
Baumberg, der Vierte der vergangenen Saison, bekommt damit spätestens in Homberg (zuletzt Dritter) und in Hiesfeld (Fünfter) eine echte Standortbestimmung – nachdem die aufgrund der schwierigen vergangenen Wochen mit Verletzten und kollidierenden Urlaubsplänen ohnehin kompliziert genug war.
Dass der Beginn der neuen Saison holprig werden dürfte, hatte auch Ex-Trainer Franke am vergangenen Wochenende eingeräumt – als das Team in der ersten Runde des Niederrheinpokals beim Bezirksligisten SF Hamborn 07 aus einem 1:4 auf den letzten Drücker einen 5:4-Sieg machte. „Die Mannschaft war ja in der Vorbereitung nie komplett“, erklärt der 54-Jährige, „manchmal waren nur ein Drittel der Spieler aus dem Kader der Ersten anwesend. Deshalb glaube ich nicht, dass es eine große Umstellung wird.“ Schick sieht es nicht durchaus ähnlich: „Die Vorbereitung war sich nicht so optimal. Unser Ziel bleibt aber das obere Mittelfeld. Wo die Reise hingeht, werden wir nach den ersten zehn Spielen wissen. Und zuerst müssen wir sehen, dass wir am Sonntag eine vernünftige Leistung zeigen.“