2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Gegensätze: Freude beim FC Altenhof (links) und Frust bei RW Hünsborn (rechts) nach dem Derby, das die Altenhofer wie im Vorjahr mit 3:2-Toren gewannen. Foto: leem
Gegensätze: Freude beim FC Altenhof (links) und Frust bei RW Hünsborn (rechts) nach dem Derby, das die Altenhofer wie im Vorjahr mit 3:2-Toren gewannen. Foto: leem

Balsam für die Altenhofer Fußball-Seele

Gute Stimmung bei FCA-Verantwortlichen nach Derbysieg - Waffenschmidt sauer über Hünsborner Auftreten

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Altenhof. ,,Das tat gut!“ Drei Worte, die alle Geschehnisse auf den Punkt brachten. Frank Stahl, erster Vorsitzender des Fußball-Landesligisten FC Altenhof, hat sie nach dem 3:2 (1:1)-Derbysieg über RW Hünsborn geäußert.

Ob er sein wohltemperiertes Getränk in der rechten Hand meinte oder das befreiende Resultat der sportlichen Auseinandersetzung, bleibt unklar. Nicht auszuschließen ist, dass er sogar beide Aspekte meinte. Frank Stahl stand oben auf dem Balkon des Klubhauses, als er einen kleinen Einblick in sein Seelenleben gestattete. Unten vor den Kabinen kauerten zeitgleich die Hünsborner, die nicht gerade den Eindruck vermittelten, als würde ihnen das Mineralwasser schmecken. Krasse Kontraste. Die Gegensätze außerhalb des Rasens korrespondierten jedoch mit den Ereignissen innerhalb des Vierecks.

Leidenschaft schlug Leichtfertigkeit und führte dazu, dass der FC Altenhof das gleiche Derby-Ergebnis feiern durfte wie ein Jahr zuvor. ,,Ich bin einfach nur happy. Das war ein Schlüsselereignis, das uns nicht viele zugetraut haben“, strahlte Frank Stahl, als er nach dem Schlusspfiff jeden einzelnen seiner Spieler umarmte und ihm gratulierte. Das 0:5 der Vorwoche in Attendorn war denn auch schnell abgehakt, doch als Ruhekissen erweist sich der erste Saisonsieg nicht. ,,Das ist eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Es muss so weitergehen“, meinte Trainer Oliver Mack. ,,Unsere Mannschaft hat die letzten Wochen gut überstanden und verdient gewonnen“, bemerkte Frank Stahl. Der Vereinschef meinte damit die steinige Vorbereitungsphase, in der aufgrund von Verletzungen, Urlaubsplanungen und beruflichen Verpflichtungen über mehrere Woche lediglich acht, neun Spieler beim Training erschienen. ,,Die Mannschaft hat alles zurückgegeben“, stellte Frank Stahl fest und gab die Marschroute für die nächsten Wochen vor: ,,Wir müssen in jedem Spiel alles geben.“ Die ersten drei Punkte am Stück hat seine Mannschaft eingefahren.

Darauf warten die Hünsborner noch, weil sie Lichtjahre von der Leistung der vergangenen Rückrunde entfernt sind. Da ist die Elf individuell besser besetzt als der Nachbar, doch nach der 2:1-Führung verspielte sie durch leidenschaftsloses Auftreten alle Chancen auf einen Punktgewinn. Unglaublich. Unerklärlich. ,,Das war Arroganz, B-Liga“, schäumte Trainer Andreas Waffenschmidt vor Wut, nachdem der eingewechselte Yannis Freitag mit einem Sonntagsschuss und Tobias Stevens binnen neun Minuten die Partie zu Gunsten des FC Altenhof gedreht hatten. ,,Alle Gegentore haben wir uns selbst zuzuschreiben“, sagte der Hünsborner Verteidiger Henrik Blecker. Mit nur einem Punkt aus zwei Derbys – zuvor hatte es ein 2:2 gegen FSV Gerlingen gegeben – hat RW Hünsborn einen klassischen Fehlstart hingelegt. Und die Prognose zahlreicher sogenannten Experten, die die Rot-Weißen vor der Saison als Geheimfavoriten auf den Meistertitel gehandelt haben, ist zumindest vorerst über den Haufen geworfen. ,,Jetzt haben sie einen neuen Favoriten und wir stecken im Abstiegskampf“, meinte Waffenschmidt während der Pressekonferenz.

Ob er die Aussage ernst gemeint hat? Ganz von der Hand zu weisen ist seine Einschätzung laut Tabelle jedenfalls nicht. Als er die Worte sprach, stand Andreas Waffenschmidt in dem Raum neben dem Balkon des Klubhauses, auf dem wenig später Frank Stahl erschien und sich auf drei Worte beschränkte. Gegensätze…

Aufrufe: 022.8.2016, 15:07 Uhr
Werner LeemreizeAutor