Carpenter und die 80. Minute

Spielertrainer Nico Schwegmann baute in den letzten beiden Jahren eine Mannschaft auf, die zwar nicht mehr die jüngste ist, dafür aber von vielen individuell starken Spielern und einem überaus guten Teamgeist lebt. Vom Saisonstart ist er trotzdem überrascht: „Ich weiß, was die Mannschaft für eine Qualität hat, aber mit zehn Punkten nach vier Spielen habe ich nicht gerechnet“, gibt er zu.

Es liegt wohl auch an der Erfahrung der Mannschaft, warum Ballsport den Sprung in die höhere Klasse so routiniert nimmt: Zu den alten erfahrenen Spielern gehören Mike Thomas (für die U23 vom VfL Osnabrück viele Jahre in der Oberliga aktiv), Jacek Schmidt oder auch die Stürmer Marcel Hitzfeld und Paul Carpenter. Mit Timo Bussmann, Dominic Wagener und Eduardo Fereira kamen zu dieser Spielzeit weitere Spieler mit ähnlichem Profil hinzu. Außer Bussmann sind alle über 30 Jahre alt und seit Ewigkeiten im Amateurfußball der Region unterwegs.

Der 31-Jährige Carpenter hat in dieser Spielzeit dabei noch eine ganz neue Tugend entwickelt: Späte, wichtige Tore. Gegen den TuS Haste traf er in der 80. Minute zum 1:1-Endstand, ebenfalls in der 80. erzielte er den Siegtreffer gegen den SV Rasensport. Beim 4:2 gegen den SV Kosova erzielte er in der 77. das wichtige 3:2. "Vom Fitnesszustand reicht es noch nicht für 90 Minuten, da ist es natürlich super, wenn er trotzdem mittlerweile selbst für kurze Zeit unverzichtbar ist", lacht Schwegmann.

Der überaus gute Saisonstart sorgt in der Mannschaft natürlich für eine exzellente Stimmung, vom Aufstieg fange laut Schwegmann aber noch keiner an zu träumen. „Wenn wir am Ende unter die ersten fünf kommen, wäre das für den Verein schon eine Sensation“, blickt der Trainer voraus. In zwei Wochen soll gegen BW Schinkel die nächste Überraschung gegen ein Spitzenteam her. Vielleicht wieder mit einem wichtigen Tor von Carpenter? „Wenn es in der 80. Minute noch 0:0 steht, sollte er warm sein“, meint Schwegmann augenzwinkernd.