2024-04-19T07:32:36.736Z

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Der SV Ballrechten-Dottingen (rot) stoppt gegen Untermünstertal seinen Abwärtsttrend. | Foto: Thorsten Lüdke
Der SV Ballrechten-Dottingen (rot) stoppt gegen Untermünstertal seinen Abwärtsttrend. | Foto: Thorsten Lüdke

Ballrechten-Dottingen findet wieder das Gaspedal

Neuenburg gewinnt die B-Wertung, Gundelfingen das Spiel +++ Pfaffenweiler ohne Fortune +++ Führung in den Schlussminuten aus der Hand gegeben

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Nach zwei schwachen Partien hat der SV Ballrechten-Dottingen wieder das Gaspedal gefunden und drehte im Derby gegen Untermünstertal einen 0:1-Rückstand zum 2:1. Am anderen Ende der Tabelle hat Gundelfingen/Wildtal das Abstiegsduell beim direkten Konkurrenten Neuenburg mit viel Dusel gewonnen und macht ordentlich Boden gut. Dagegen tritt Schlusslicht Pfaffenweiler auf der Stelle: Beinahe hätten die Schneckentäler die Heimbacher Serie von acht Spielen ohne Niederlage beendet, aber in der Nachspielzeit verloren sie noch die Partie.

Ballrechten-Dottingen bremst den Negativtrend
Mit dem 2:1-Derbysieg über Untermünstertal hat der SV RW Ballrechten-Dottingen den Abwärtstrend, der sich in den vorigen zwei Partien in die bisher so tadellose Bilanz einzuschleichen schien, gestoppt. Allerdings sah es zunächst nach einer Fortsetzung aus: Eine nicht perfekte Rückgabe von Andreas Stiefvater, ein ungenauer Abschlag von Torwart Patric Lüdtke, eine missglückte Annahme von Raphael Höfler – und schon landete der Ball in den Füßen von Gästestürmer Valban Veseli, der sich bedankte und zum 0:1 abschloss. Trainer Andreas Bach durfte nach Spielschluss dennoch hochzufrieden sein: „Wir haben nach zwei schlechten Spielen Charakter gezeigt und sind nach einem Rückstand zurückgekommen.“ Noch vor der Pause hätten die Dottinger ausgleichen können, doch Johannes Link brachte bei seinem Kopfstoß zu wenig Druck hinter den Ball (35.), und Kapitän Andreas Asal verpasste eine Hereingabe von Marco Müller, die auch noch am langen Pfosten knapp vorbeisegelte (43.). Gleich nach dem Seitenwechsel setzte Antreiber Asal den Ball an den Pfosten; die Kugel prallte an den Rücken von Gästetorwart Tobias Kaltenbach und von da ins Aus. In der 58. Minute verpasste der eingewechselte Täler Philipp Wiesler das 0:2, Torwart Lüdtke parierte. Kurz darauf glich Link aus. Nur zwei Minuten später flankte Fitim Fazlija perfekt in den Täler Strafraum, dort stieg Christian Casar am höchsten und köpfte zum 2:1 ein. Gäste-Coach Arnold Brunner erkannte in der Neuorientierung nach der Auswechslung von Clemens Wolf die Ursache für die beiden Gegentreffer: „Wir sind derzeit nicht vom Glück verfolgt. Wir haben drei Innenverteidiger ersetzen müssen, und genau in der Phase nach dem Wechsel fallen die beiden Gegentore. Da können schon Löcher entstehen, kein Vorwurf an die Mannschaft!“ Jene habe die Vorgaben in der ersten Halbzeit erfüllt: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, was das Anlaufen und die Defensivaktionen angeht, und hatten auch gute Offensivaktionen und Standards. Aber in der zweiten Halbzeit mussten wir der Partie Tribut zollen.“ Zum gleichen Schluss kam Bach: „Die erste Halbzeit war von einer brutalen Intensität, dafür hat Untermünstertal nach der Pause Tribut gezahlt, und wir haben das gut genutzt.“


Pfaffenweiler verpasst die große Überraschung
Es wäre die Überraschung des Spieltages gewesen: Pfaffenweiler führte beim seit acht Spieltagen ungeschlagenen SV Heimbach bis zur 89. Minute mit 1:0. Doch dann ließ Armin Roth mit dem 1:1 und mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit den neuen Tabellenvierten jubeln. „Wenn man in der 89. und 93. Minute das Spiel dreht, muss man natürlich von Glück sprechen“, sagte der Heimbacher Trainer Mario Rombach. Der Sieg sei indes hochverdient gewesen, hatte seine Elf doch mehr und bessere Möglichkeiten für sich verbucht. So hatte Marco Hepp die Latte getroffen, ehe die Gäste „mit ihrem ersten Angriff“ in Führung gingen: „Ich glaube, das war die einzige Torchance von Pfaffenweiler in der ersten Halbzeit“, so Rombach, der den Schneckentälern aber Respekt für ihren Kampfgeist zollte. Heimbach blieb tonangebend und feierte bald das 1:1 durch Andreas Niglas – zu früh, denn Stephan Schillinger war bei dem Treffer in der Schussbahn gestanden und hatte dem Gästetorwart somit die Sicht genommen; Schiedsrichter Markus Sester entschied korrekt auf Abseits. „Ich dachte schon: Wir können drei Stunden spielen und schießen kein Tor“, gab Rombach zu. „Am Schluss hat Pfaffenweiler die Bälle nur noch nach vorne gedroschen. Nach dem 1:1 hat man gemerkt, dass sie nur noch gebetet haben: ’Schiri, pfeif ab!’“ Doch dann kam der Auftritt von Matchwinner Armin Roth.


Neuenburg verliert Abstiegskrimi
Tiziano Di Domenico, der Trainer des FC Neuenburg, war nach der 0:1-Heimniederlage gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Gundelfingen/Wildtal richtig angefressen: „Das war eine unverdiente Niederlage! Am Schluss müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Zur Halbzeit müssten wir eigentlich mit 3:0 führen. Ich hatte in der Pause null zu kritisieren – außer der Chancenverwertung.“ Julian Imhof und Ricco Kaulvers hatten zusammen vier Hochkaräter liegen lassen, Kaulvers dazu den Pfosten getroffen. Aber am Ende war es eine weite Flanke, an der FCN-Torwart Benjamin Imhof vorbeisegelte. Nutznießer war Oleg Kokorin und köpfte zum Gästesieg ein. „In der zweiten Halbzeit waren wir etwas zu statisch, nicht mehr so dynamisch“, befand Di Domenico. „Nach dem 0:1 waren wir nicht in der Lage, eine Vielzahl von Chancen zu verwerten. Es begleitet uns schon die ganze Saison: In der B-Wertung sind wir die besser Mannschaft, aber die zählt im Fußball nichts, und am Ende verlieren wir.“ Gästetrainer Marc Mitterer bestätigte die Ansicht des Kollegen: „Ein sehr, sehr glücklicher Sieg.“ Dass das Polster auf die Abstiegszone auf vier Zähler angewachsen ist, will er nicht überbewerten: „Es wird bis Rundenende gehen, bis die fünf Absteiger feststehen. Wir sind auf alle Fälle glücklich, nun den vierten Sieg in Folge gelandet zu haben. Zumal wir in den kommenden Wochen die Spitzenteams Freiburger FC, Heimbach und Prechtal noch vor uns haben.“

Aufrufe: 026.10.2015, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor