Balaban schlägt Hradecky

"Ich war total aufgeregt, ich dachte, ich bekomme einen Herzstillstand", erzählt Samet Balaban direkt nach den Aufnahmen am Samstagabend in Mainz. Weil Matthias Rueff, Vereinsverwalter der SG Bettringen, mit seiner FuPa-Kamera die Gmünder Stadtmeisterschaften filmte, durfte Balaban sich an der Torwand versuchen. (HIER gibt es die ganze Story)

(Foto: Hoffmann)

Und er machte seine Sache gut. Es ginge gegen Lukas Hradecky, aktuell die Nummer Eins zwischen den Pfosten bei den derzeit sehr erfolgreichen Frankfurtern. Der Finne durfte vorlegen. In ungewöhnlicher Pike-Schaufel-Technik versemmelte er alle drei Versuche am unteren rechten Loch der Torwand. Zeit für Balaboom, wie er wegen seines Schusses auch genannt wird.

Flaute an der Torwand

Der erste Versuch? Viel zu mittig. Aber die Höhe stimmt. "Gerne auch per Seitfallzieher", scherzt Moderator Jochen Breyer. Balaban bleibt bei seiner herkömmlichen Schusstechnik und nähert sich an. Der Ball springt von der linken Kante des Loches wieder heraus. Auch der dritte Schuss geht knapp vorbei.

Keeper Hradecky beweist dem Publikum, dass im im Tor richtig aufgehoben ist und setzt seinen ersten Versuch am oberen Ziel sogar links neben die Torwand. Den zweiten ebenfalls. Den dritten setzt er perfekt, mit viel Pech springt der Ball von der Holzkante des Loches wieder heraus.

Samet Balaban und seine Begleiter Ünsal Yükselen, Ibrahim Aslan und Kemal Yükselen vor dem Torwandschießen im ZDF-Sportstudio.

"Als ich gesehen habe, dass er alle nicht gemacht habe, dacht ich mir: Okay, einen musst du auf jeden Fall machen", erzählt Balaban, der am liebsten gegen Philipp Lahm angetreten wäre. Und auch die mitgereisten Unterstützer sind zuversichtlich: "Ich war mir eigentlich sicher, dass Samet an guten Tagen locker acht von sechs reinmacht", sagt Ünsal Yükselen nach dem Torwandschießen. "Als er die drei unten nicht gemacht hat, wusste ich, dass oben auf jeden Fall noch einer sitzt." Und Samet liefert.

Unvergessliche Erinnerungen bleiben

Gleich den ersten Versuch zirkelt er mit dem linken Fuß trocken in die Maschen. Nummer zwei und drei sind ein ganzes Stück zu niedrig angesetzt, das jedoch ist am Ende nicht mehr als ein Schönheitsfehler. Balaban schlägt Hradecky. Kumpel Ibrahim Aslan ist sich nach der Show sogar sicher, Samet hätte sein Fallrückziehertor auch gegen den FSV-Keeper gemacht.

Was also bleibt von einem Abend im Rampenlicht, einem Abend im ZDF-Sportstudio? Jede Menge Erinnerungen."Das war total geil", erzählt Balaban. Vor dem Torwandschießen waren er und seine drei Begleiter Ünsal Yükselen, Ibrahim Aslan und Kemal Yükselen mit Hradecky und dessen Torwarttrainer backstage etwas Zeit zum plaudern. "Das war einfach alles top, der Empfang, den wir dort bekommen haben, das Essen, alles", ergänzt Kumpel Aslan. "Vor allem der Einblick, den man bekommt, war super", sagt Yükselen. "Wir waren ja quasi auch hinter den Kulissen, das war schon sehr spannend."

Samet Balaban (Mitte) mit Torwart Hradecky (r.) und dessen Torwarttrainer.

Und was kommt nach einem Abend im Rampenlicht, einem Abend im ZDF-Sportstudio? Alltag. Samet Balaban und der TV Lindach sind aktuell Vierter in der Kreisliga B1, weit abgeschlagen hinter der Spitzengruppe. Das Team ist mitten in der Vorbereitung, jetzt heißt es im kalten Schneeregen sprinten, rennen, Kondition bolzen statt im beheizten Studio Bälle in die Maschen zirkeln.

Und vielleicht trainiert Balaban auch heimlich ein paar Fallrückzieher. Und wir sehen ihn bald wieder im ZDF-Sportstudio. Und dann macht er acht von sechs.