2024-05-02T16:12:49.858Z

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Olaf Hautzinger ist seit knapp vier Jahren der Vorsitzende der Sinsheimer Schiedsrichtervereinigung.
Olaf Hautzinger ist seit knapp vier Jahren der Vorsitzende der Sinsheimer Schiedsrichtervereinigung. – Foto: privat

Es geht nur gemeinsam

Fußball-Schiedsrichter Sinsheim +++ So ist die Lage bei den Spielleitern +++ Neulingslehrgang am 7. Februar

Es gehört vieles dazu, um dem Fußball eine positive Zukunft zu bieten. Das Wichtigste sind dabei die Spielleiter, deren Unterstützung und Entwicklung jedem am Herzen liegen sollte.
Am 7. Februar lädt die Schiedsrichtervereinigung Sinsheim zu ihrem Neulingslehrgang ins Klubhaus von Türk Gücü Sinsheim. An diesem Freitag, Samstag und Sonntag bekommen die Anwärterinnen und Anwärter erste Einblicke in die Tätigkeitsbereiche eines Unparteiischen und dürfen am Samstag darauf ihre Prüfung ablegen.

"Zuwachs ist dringend nötig", wie Olaf Hautzinger, Vorsitzender der Sinsheimer Schiedsrichter versichert, "rund 50 Schiedsrichter/innen fehlen uns und würden enorm weiterhelfen, um etwas durchschnaufen zu können." Aktuell gehören 130 aktive sowie 30 passive Schiedsrichter der Vereinigung an. Im vergangenen Jahr 2019 sind 15 Neue dazugekommen. Die Gesamtzahl ist konstant geblieben, allerdings ist sie immer noch zu niedrig, um alle Spiele abdecken zu können. In den B-Klassen der Herren müssen immer wieder Freiwillige der Vereine aushelfen und selbst zur Pfeife greifen.

Aktionen zur Verbesserung der Situation gibt es, jedoch lässt die Inanspruchnahme zu wünschen übrig. Im ersten Halbjahr 2019 lud der Verband zu einen Dialogabend im Klubhaus des FC Weiler und hatte neben Kreisvorstand und Schiedsrichtern die 51 Vereine des Fußballkreises eingeladen. "Gekommen sind zehn", berichtet Hautzinger enttäuscht, "so kommen wir nicht voran. Wenn der Verband schon einlädt, dann sollte man dies auch nutzen. Immerhin haben wir mit den Anwesenden Vertretern sehr gut diskutieren können."

Der Amateurfußball hat ohne Frage schon bessere Zeiten erlebt. Im Ringen um Jugendliche, Trainer und ehrenamtliche Helfer sind die Vereine ständig mit sich selbst beschäftigt. Nur dürfen sie dabei nicht ihre Schiedsrichter vergessen, denen bereits mit einfachen Gesten eine große Wertschätzung zu Teil wird. "Manche Vereine nehmen ihre Schiris vor der Saison beispielsweise mit auf das Mannschaftsbild, was ein tolles Zeichen ist", animiert Hautzinger die Klubs, sich stärker um ihre Unparteiischen zu kümmern und mehr in das Vereinsleben zu integrieren, sie als Sportler anzusehen.

An engagiertem Nachwuchs innerhalb der Vereinigung mangelt es hingegen ganz und gar nicht. "Unser Aushängeschild, auch wenn ich den Ausdruck nicht mag und auch diejenigen als Aushängeschilder betrachte, die Woche für Woche auf mehreren Sportplätzen im Einsatz sind, ist Marc Heiker. Mit ihm haben wir seit langer Zeit mal wieder einen Oberliga-Schiedsrichter in unseren Reihen." Der 23-jährige Kürnbacher darf obendrein in der U19-Bundesliga pfeifen und hat den Posten des Lehrwarts übernommen. Markus Werthwein, der diese Position in den vergangenen Jahren innehatte, ist jetzt für den Verband aktiv.

Neben Heiker gibt es weitere Schiri-Talente wie Jan-Philipp Bräumer aus Neckarbischofsheim oder den erst 16-jährigen Nikolas Kohl aus Neidenstein, der für sein Alter ein sehr souveränes Auftreten an den Tag legt. "Klasse fände ich, wenn mehr junge Frauen einsteigen würden, denn auch hier gibt es einige positive Beispiele auf Verbandsebene", führt Hautzinger weiter aus. Neben dem Nachwuchs sind viele Schiris teilweise seit Jahrzehnten mit dabei. Zwei davon, Markus Bender und Hans-Peter Mocsnek, wurden letztes Jahr im Rahmen der "Danke Schiri Aktion" vom Verband geehrt.

Hautzinger ist es wichtig alle mit ins Bord zu nehmen, vorneweg die Vereine. "Beispielsweise Punktabzüge einzuführen für diejenigen, die das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllen, ist für mich keine Option, weil noch nicht alle Mittel erschöpft sind", erläutert er seinen Standpunkt, angesprochen auf eventuelle drastische Strafen. Vielmehr wünscht er sich, dass die Vereinsverantwortlichen, "gezielt Mitglieder ansprechen, die sie sich als Schiedsrichter/in vorstellen könnten." Hautzinger und seine Mitstreiter freuen sich über jeden, der sich für den Neulingslehrgang gewinnen lässt.

Info: Anmeldungen zum SR-Neulingslehrgang am 7. Februar können per Mail an marc.heiker@live.de geschickt werden.

Aufrufe: 012.1.2020, 17:00 Uhr
red.Autor