2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Volkhard Patten
F: Volkhard Patten

Wahnsinn in Essen! Bader SV gewinnt nach vier Platzverweisen

UPDATE:"Anscheinend kennt man beim Bader SV die Fußballregeln nicht"

Diese Partie wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben. Am dritten Spieltag der Essener Kreisliga B kassiert der Bader SV vier Platzverweise und bezwingt den FC Stoppenberg dennoch mit 3:1. Wir sprachen mit Jamal Fechtali, erster Vorsitzender und Spieler beim Bader SV, über das kuriose Spiel.

"So etwas habe ich in 30 Jahren Vereinsfußball noch nicht erlebt", sagte Fechtali am Sonntagabend gegenüber FuPa. "Am Ende sind wir einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben, aber die Schiedsrichterleistung war traurig."

Bemerkenswert: Ihren einzigen Treffer erzielten die Gäste, als noch alle 22 Spieler auf dem Platz standen. Thomas Schmidt brachte die Stoppenberger in Führung (11. Minute). Nachdem Samir Oas vom Bader SV mit Gelb-Rot vom Platz flog (18.), glich Jamal Bennamann aus (23.). "Der Schiedsrichter hat von der ersten Minute an gegen uns gepfiffen. Der Gegner konnte foulen wie er will und sah am Ende eine Gelbe Karte. Wir hingegen wurden bei jedem Foul sofort verwarnt", so Fechtali, der ergänzt: "Er hat total seine Linie verloren."

Kurz nach dem Ausgleich dann der nächste Feldverweis: Torschütze Bennamann sieht nach einer vermeintlichen Notbremse rot (28.). Mit zwei Mann weniger drehen die Gastgeber das Spiel: 2:1 in der 57. Minute! George Kwaku konnte sogar auf 3:1 erhöhen (76.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren nur noch acht Spieler auf dem Feld. Und dabei sollte es nicht bleiben. Auch Fechtali, der das zwischenzeitliche 2:1 erzielte musste runter. Ab der 78. Minute spielte der Bader SV mit sieben Spielern gegen elf Stoppenberger. Die Hausherren rührten Beton an, doch den Gästen sollte kein weiterer Treffer gelingen: "Eine Weltklasse-Abwehrleistung von der gesamten Mannschaft", erklärt Fechtali die Catenaccio-Taktik: "Stoppenberg hat es einfach nicht geschafft, den Riegel zu durchbrechen."

Wer nun glaubt, das Spiel sei eine einzige Treterei gewesen, der täuscht sich, so Fechtali: "Insgesamt war es eigentlich eine faire Partie. Das haben uns die Stoppenberger auch nach dem Spiel so gesagt. Sie haben uns auch ganz fair zu einem verdienten Sieg gratuliert."

UPDATE:
Mittlerweile hat sich auch der Stoppenberger Trainer gegenüber FuPa geäußert.
Murat Göktekin: "Ich stehe immer noch etwas unter Schock. Das Spiel hat für uns eigentlich gut angefangen. Nach der ersten Roten Karte gegen den Bader SV wird das Spiel dreckig. Meine Spieler werden von Zuschauern und gegnerischen Spielern beleidigt. Dann bekommt der Bader SV drei weitere Platzverweise, unter anderem wegen Schiedsrichterbeleidigung und harten Fouls. Wir konnten den Gegner am Ende auch mit vier Mann mehr nicht unter Druck setzen, über die Leistung meiner Mannschaft bin ich enttäuscht. Da kann ich dem Bader SV nur gratulieren, wie sie gekämpft und geackert haben. Den Äußerungen des Bader SV, dass sie verschaukelt wurden, möchte ich widersprechen. Anscheinend kennen Sie die Fußballregeln nicht: Für Beleidigungen und Grätschen von hinten gibt es nunmal rot."


Schiedsrichter: Cedrik Pelka - Zuschauer: 45

Tore: 0:1 Thomas Schmidt (11.), 1:1 Jamal Bennamann (23.), 2:1 Jamal Fechtali (57.), 3:1 George Kwaku (76.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Samir Oas (18./Bader SV 91), Rot gegen Jamal Bennamann (28./Bader SV 91), Rot gegen Mohamed Doudouhi (65./Bader SV 91), Gelb-Rot gegen Jamal Fechtali (78./Bader SV 91)

Aufrufe: 03.9.2017, 23:00 Uhr
Niklas HeibAutor