2024-04-24T13:20:38.835Z

Querpass
Für den Torwart des SV Meppen, Lars Huxsohl, stellt das BWL-Studium auf dem Campus ein zweites Standbein dar, falls der Wunsch, Profifußballer zu werden, nicht in Erfüllung geht. Das Pokalspiel gegen den 1. FC Köln gehörte zu den bisherigen Höhepunkten seiner Karriere Fotos: Roggendorf
Für den Torwart des SV Meppen, Lars Huxsohl, stellt das BWL-Studium auf dem Campus ein zweites Standbein dar, falls der Wunsch, Profifußballer zu werden, nicht in Erfüllung geht. Das Pokalspiel gegen den 1. FC Köln gehörte zu den bisherigen Höhepunkten seiner Karriere Fotos: Roggendorf

"Bachelor und in die 3. Liga aufsteigen, wäre perfekt"

Lars Huxsohl spielt beim SV Meppen und studiert in Lingen

Lars Huxsohl studiert auf dem Campus Lingen im 3. Semester BWL. Als Student ist er einer unter vielen – im Fußball ist der 19-jährige als Torhüter des Regionalligisten SV Meppen jedoch auf dem besten Weg zum Profi.

Seit vier Jahren spielt Huxsohl beim SV Meppen. Der aus dem ostfriesischen Jengum stammende Torwart ist als B-Jugendlicher nach Meppen gewechselt, stieg mit der A-Jugend des Jugendleistungszentrums bis in die Bundesliga auf.
Derzeit ist er einer der Torhüter des Regionalligateams und hat klare Ziele: „Ich will meine Spielanteile bekommen und gebe mich nicht mit der Nr. 2 zufrieden“, erklärt Huxsohl. Und diese Spielanteile bekommt er durchaus, so beispielsweise im DFB-Pokalspiel der Meppener gegen den 1. FC Köln , nachdem Stammtorwart Benjamin Gommert des Feldes verwiesen wurde. „Das Spiel gegen Köln ist sicherlich einer der Höhepunkte meiner bisherigen Laufbahn“, sagt Huxsohl.
Auch in der Regionalliga steht der 19-Jährige derzeit zwischen den Pfosten der Meppener, nachdem Gommert sich verletzt hat.
Individuelle Trainingszeiten
Doch wie bringt Huxsohl den hohen zeitlichen Aufwand als Regionalligafußballer, nahezu täglich wird ein- bis zweimal trainiert und bei Auswärtsspielen ist er manchmal mehr als einen ganzen Tag unterwegs, mit dem Studium unter einen Hut? „Ich habe mit meinem Trainer Christian Neidhart besprochen, wann ich fehlen darf“, sagt Huxsohl. So dürfe er das Auslaufen nach einem Spieltag oder das Krafttraining im Fitnessstudio zeitlich individuell legen. Ob er durch das Studium einen fußballerischen Nachteil habe? „Das muss der Trainer entscheiden“, sagt Huxsohl.
Im Gegenteil, glaubt er selbst: „Natürlich werde ich alles dafür geben, Profifußballer zu werden. Mit dem Studium baue ich mir ein zweites Standbein auf, wenn die Leistung dafür nicht reichen oder ich mich verletzten sollte.“ Das nehme beim Fußball für ihn etwas den Druck raus. „Und dann spiele ich natürlich auch lockerer“, sieht Huxsohl in seinem Studium auch einen Vorteil für die fußballerische Karriere.
Studium verlängert
Selbstverständlich lasse er für Training oder Spiele öfter einmal eine Vorlesung ausfallen. „Ich mache mir keinen Druck, unbedingt in der Regelstudienzeit fertig zu werden.“ Länger als normal würden schließlich auch andere, die beispielsweise jobben müssten, um ihr Studium zu finanzieren, brauchen. „Bei einem späteren Arbeitgeber ist das kein Problem, wenn man für die längere Studiendauer eine vernünftige Begründung hat“, hätten ihm Dozenten versichert.
Bislang hat Huxsohl eine Klausur „geschoben“. Unterstützung findet er bei seinen Kommilitonen, die ihm oft Unterlagen mitbringen würden, wenn er gefehlt hat. „Es ist schön, wenn man solche Leute hat“, so Huxsohl.
Ziel: Aufstieg in die 3. Liga
Auf die Frage, ob zuerst er seinen Bachelorabschluss in der Tasche habe oder der SV Meppen in die 3. Liga aufgestiegen sei, antwortet der 19-Jährige ganz diplomatisch: „Der Aufstieg in die 3. Liga ist in den nächsten zwei Jahren das Ziel. Gleichzeitig den Bachelor zu erreichen und in die 3. Liga aufzusteigen, wäre perfekt.“ Wenn Huxsohl sich im Studium ranhält, würden die Meppener demnach 2017 aufsteigen ...

Aufrufe: 08.10.2015, 16:24 Uhr
Wilfried RoggendorfAutor