Babelsberg rettet in den letzten Sekunden einen Punkt

Nach zahlreichen Verletzungsunterbrechungen in der zweiten Hälfte zeigte Schiedsrichter Marko Wartmann kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit fünf Minuten Nachspielzeit an. Das endgültige Wecksignal für Babelsberg: In den Schlussminuten warfen die Nulldreier alles nach vorne. In der 95. Minute segelte eine Ecke auf den kurzen Pfosten, Leonard Koch kontrollierte den Ball und zog Richtung Grundlinie. Budissa-Verteidiger Pavel Patka stellte sich ihm in den Weg - und beim Körperkontakt kam Koch zu Fall. Schiedsrichter Wartmann hatte beste Sicht, zögerte keine Sekunde und zeigte zum Ärger von Bautzen sofort auf den Elfmeterpunkt. "Der Strafstoß war ein Witz", so das Urteil von Torsten Gütschow, dem neuen Trainer von Budissa. Bilal Cubukcu ließ sich die Chance aber nicht nehmen und traf sicher vom Punkt zum am Ende verdienten 2:2-Ausgleich.

Denn die Hausherren offenbarten am Mittwochabend vor gut 1600 Zuschauern im KarLi erneut ihre größte Schwäche: das Auslassen von Großchancen. Mehrfach konnte sich Bautzens Keeper Norman Wohlfeld mit starken Paraden auszeichnen. In der ersten Hälfte rettete er unter anderem gegen Lukas Knechtel aus kurzer Distanz mit einer Fußabwehr. Und in der 81. Minute hielt Wohlfeld mit einem Reflex im kurzen Eck gegen Abdulkadir Beyazit die Hoffnung auf einen dreifachen Punktgewinn für sein Team am Leben.

Bautzen präsentierte sich dagegen trotz der akuten Abstiegsgefahr abgezockter vor dem gegnerischen Tor. In der 13. Minute lupfte Marko Zuljevic den durchgesteckten Ball überlegt an Nulldrei-Schlussmann Marvin Gladrow vorbei zur frühen Gästeführung ins Netz.

Babelsberg kam erst nach dem Wachmacher besser ins Spiel. In der 27. Minute wurde Matthias Steinborn in den Bautzner Strafraum geschickt. Statt selbst abzuschließen, legte der Babelsberger Kapitän uneigennützig nochmal quer auf Toptorjäger Andis Shala, der nur noch einschieben musste zum Ausgleich. Doch nur fünf Minuten später wurden die Gastgeber erneut kalt erwischt: Daniel Hänsch zog in einer eigentlich harmlosen Situation aus gut 30 Metern einfach mal ab. Der Ball senkte sich hinter Gladrow in den Winkel. Mit einem Sonntagsschuss am Mittwoch ging Budissa wieder in Führung. Und verteidigte diese aufopferungsvoll bis in die Schlusssekunden.

Bautzens Coach Gütschow haderte anschließend etwas über die verpassten drei Zähler: "In der Mannschaft steckt viel Moral, das hat sie heute gezeigt. Wir hatten uns viel vorgenommen für das Spiel. Das Team hat alles gegeben, da waren echte Kämpfer auf dem Platz. Den Punkt nehmen wir mit. Er ist wichtig, aber drei wären auch drin gewesen. Das war ein Anfang für uns im Abstiegskampf."

Bei Babelsbergs Coach Cem Efe überwog etwas mehr die Erleichterung über den späten Punktgewinn: "Wer so viele einfache Fehler macht und die zahlreichen Großchancen nicht nutzt, kann am Ende auch nicht gewinnen. Wir wollten eigentlich den Dreier holen, aber das wir den Gegner so zu Toren kommen lassen, war zu wenig. Das die Truppe aber an sich glaubt, zeigt das Tor in der 95. Minute."