Der Frühjahrscheck des Augsburger Landboten geht weiter. Nach dem TSV Zusmarshausen steht nun mit dem TSV Gersthofen der nächste Bezirksligist auf dem Prüfstand.
24 Zähler aus 19 Spielen. „Da wären schon noch ein paar Pünktchen drin gewesen“, bilanziert Trainer Eddi Keil und liefert sofort die Erklärung hinterher, warum es nicht mehr geworden sind: „Nach dem radikalen Schnitt waren wir mit unseren vielen jungen Spielern zu inkonstant. Aber dieses Risiko sind wir bewusst eingegangen und haben die Jungs auch nach Fehlern immer wieder gebracht. Das war ganz wichtig für die wahnsinnige Weiterentwicklung.“ Obwohl er selten Namen nenne, hebt er Christoph Wagemann, Max Leicht, Johannes Kiechl und Marvin Dörr hervor. 32:27 Tore bestätigen Keils Theorie, dass kein Gegner eindeutig besser gewesen sei: „Wir haben nur oft falsche Entscheidungen getroffen.“ In der Rückrunde will man daraus lernen.
Zum großen Kader sind drei Neuzugänge hinzugekommen. Okan Yavuz kam vom Landesligisten TSV Meitingen zu seinem Heimatverein zurück, Daniel Halilovic (vom TSV Berchtesgaden) hat ein Umzug an den Lech geführt und der Brasilianer Anderson wurde von seinem besten Freund, dem FCA-Profi Caiuby, zum TSV Gersthofen gebracht. „Wir haben noch mehr Auswahl. Jede Position ist doppelt besetzt“, weiß Keil nicht so recht, ob er sich über diesen immensen Konkurrenzkampf freuen soll: „Das werden brutal schwere Entscheidungen, wer letztendlich spielen wird.“ Aus beruflichen Gründen hat sich Mario Secchi ausgeklinkt.
Chefcoach Eddi Keil und Co-Trainer Roman Artes sind nicht nur auf dem Rasen aktiv. Sie haben bereits mit allen Spielern bezüglich der kommenden Saison gesprochen: „Bis auf zwei haben alle zugesagt.“ Und der erste Neuzugang steht auch schon fest: Niklas Kratzer, der mit einem Stipendium ein Jahr in Florida gespielt hat, kehrt zurück. Weiterer Co-Trainer ist Max Reiser, der sich aber in erster Linie um Öffentlichkeitsarbeit und Marketing kümmert. Mit den Torhütern arbeitet Richard Kozurek. Als Physiotherapeuten stehen Albert Mayer und Mercedes Streit zur Verfügung.
Nach halbjähriger Pause aufgrund eines Knorpelschadens hat sich Max Reiser völlig unerwartet zurückgemeldet. „Ich hoffe, dass sein Knie hält. Mit ihm würden wir an Routine und Kopfballstärke gewinnen“, setzt Keil auf den 29-jährigen Abwehrrecken: „Er muss jetzt nur noch fit werden.“ Große Stücke hält der Coach auch von Manuel Lippe. Der A-Jugendliche hat schon die Sommer-Vorbereitung mitgemacht, zog sich dann aber eine Verletzung zu. Jetzt ist er wieder fit, muss sich jedoch Ende März einem Eingriff am Knie unterziehen. Eine Operation am Sprunggelenk steht auch Nikolas Korselt bevor. Der bisher erfolgreichste Torschütze (8 Treffer) fällt für die komplette Rückrunde aus.
Kunstrasen macht’s möglich. Es wurde getestet ohne Ende. In den zahlreichen Vorbereitungsspielen wurden nicht nur viele Spieler, sondern auch viele Angriffsvarianten getestet. Neben dem baumlangen Nikola Cvetic durften sich mehrere Kandidaten versuchen. „Wer auch immer spielt, das wird schon klappen“, ist Keil zuversichtlich. Gegen tief stehende Gegner gedenkt er sogar ein 3-5-2-System auszuprobieren.
Los geht es für den TSV Gersthofen ausgerechnet beim FC Affing, der für das Unternehmen Klassenerhalt brutal aufgerüstet hat. „Wir müssen aufpassen. Es könnte nach hinten knapp werden“, warnt Eddi Keil. Für ihn ist es deshalb wichtig, so schnell wie möglich die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Nicht nur, weil es für die jungen Spieler sonst schwierig werden könnte, mit dem Druck umzugehen. Auch der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisklasse hat einen hohen Stellenwert. Sie soll als Auffangbecken für die zehn A-Jugendlichen dienen, die aus dem eigenen Talentschuppen nachrücken werden.
Der TSV Gersthofen kann aus einem Füllhorn von Spielern schöpfen, die den Klassenerhalt sicher in trockene Tücher bringen müssten. Aber die Schwarz-Gelben sind noch nicht ganz über dem Berg. Vor allem der Angriff könnte nach dem Ausfall von Knipser Korselt zu einer Problemzone werden.
Test Das letzte Vorbereitungsspiel bestreitet der TSV am Sonntag, 15 Uhr, gegen den TSV Bobingen.