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Ligabericht

Auswärtssieg am Wannsee: Moral schlägt Arroganz

Sonntag, der 08.11.2015 - 9. Spieltag der Kreisliga A, St. 4: FV Wannsee 2:3 Blau-Weiß Friedrichshain

Nachdem der letzte Spielbericht noch immer auf “Wolle” Niersbachs Tisch liegt und somit nicht den Weg an die Öffentlichkeit fand, kommt hier alles Wissenswerte zum Spiel am Wannsee. Viel Spaß! Es war die längste Anreise des Jahres, es ging mit der S7 nach “JWD”. Doch das gesamte Team befand sich in freudiger Erwartung, stand doch ein heißer Tanz auf echtem Rasen bevor – Stolle statt Badehose, hieß das Motto.

Doch unmittelbar nach der Ankunft der Skandal: Kunstrasen statt Wimbledon-Feeling. Ich darf von Tränen in der Kabine berichten – nichts mit Traum-Grätsche, nichts mit Rasenflecken, nichts mit Grashalmen zwischen den Zähnen. Verdammter Mist!

Zum Spiel. Neben dem Vorhaben das Halloween-Spiel der letzten Woche wettzumachen, stand vor allem eine Person im Vordergrund: “El Rubio”, “Razzle-Dezzle-Stezzle” oder schlichtweg “Super-Stef”. Nach anderthalb Jahren Verletzungspause stand Stefan wieder im Aufgebot. Applaus!

Das Spiel begann hektisch, das Geläuf war nass und rutschig. Wer sich dafür entschied, die Multinoppen an den häuslichen Nagel zu hängen, um mit den “Jens-Jeremies-Gedächtnisstollen” den Wannseer Rasen umzupflügen, sah sich Zweikämpfen ausgesetzt, die stark an Einlagen unseres coolen Eisduos Aljona Savchenko und Robin Szolkowy erinnerten.

Doch auch hierfür scheint reichlich Talent vorhanden zu sein, der Winter kann kommen!

Friedrichshain musste zusehen, wie die langen Bälle aus der Wannseer Hintermannschaft immer wieder ihren Mann fanden.

Nächstes Spiel mit Wecker

Man konnte erneut von Schlafmützigkeit sprechen, die ersten Minuten wurden mal wieder verpennt. Wannsee störte früh und war in der Anfangsphase die spielbestimmende Mannschaft. Allerdings ließ das dem jungen Team derart die Brust schwellen, das selbst “Mr. Hantelbank” Tim Wiese vor Neid erblassen würde.

Es sollte noch schlimmer kommen: Nach einem Flankenball sprang Rico unter dem Ball hindurch – die verdiente Führung für die Hausherren. Das junge Team drehte daraufhin dermaßen den verbalen Swag auf, dass man nicht wusste, ob man heulen oder lachen sollte. Von sportlich fairem Umgang keine Spur.

Blau-Weiß versuchte sich aufs Spiel zu konzentrieren: Erste Abschlüsse, Kombinationen und hier und da ein “UNSER SPIEL, BLAU-WEIß” unterstrichen diesen Eindruck.

Noch vor der Halbzeit belohnte sich der Gast mit dem Ausgleich: Oles Befreiungsschlag landete bei Tim. Eine recht aussichtslose Situation schlug in einen erbarmungslosen Fight zwischen Abwehrspieler, dem Torhüter und Tim um. Mit dem letzten Funken Kraft spitzelte die Murmel ins Netz, der Wahnsinn (30.).

Blau-Weiß übernahm die Kontrolle, stand sicher und erarbeitete sich weiter Chancen. Wannsee hingegen änderte die Taktik, blieb aber genauso unangenehm. Die Abwehr um Daniel, Minh, Chris und Rico hielten dicht.

Halbzeit.

Tor, Schreie, Tor

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte hatte es in sich. Nach Ballgewinn in der Defensive schalteten die Gäste blitzschnell um, fanden Neuzugang Yannick auf der linken Seite und trafen prompt: Im zweiten Spiel mit der Oberbaumbrücke auf der Brust gelang ihm sein erster Treffer – die Führung (52.).

Kurz darauf der Schock: Mit gestrecktem Bein ging es auf Oles Wadenbein, den man für einen Moment die Sport-Invalidität vom Gesicht ablesen konnte. Das Schienbein hielt, das Gelenk gab nach – es riecht nach einer längeren Pause.

Nur eine Minute nach dem verletzungsbedingten Wechsel gab Blau-Weiß erneut die spielerische Antwort. Yannick für Tim – 3:1! Der anschließende Jubel-Lauf zu Ole am Spielfeldrand ließ den Schmerz für einen Augenblick verschwinden – war ditt schön!

Als sich dann noch der Wechsel aller Wechsel andeutete flippte der angereiste Anhang komplett aus: Stefan kam und mit ihm zwei Großchancen.

Alleine vor dem Kasten gelang es ihm nicht, seinen starken Auftritt gleich mit einem Treffer zu krönen. Die Freude, den Burschen endlich wieder spielen zu sehen, war jedoch greifbar.

Auch Robin stand nach überstandener Bänderverletzung wieder auf dem Rasen und machte seine Sache ebenfalls sehr gut. Friedrichshain verpasste es letztlich noch 1-2 Tore mehr zu schießen und kassierte mit dem Abpfiff den Anschluss.

Das mit Kapitän Max, Conny und Goalgetter Jan gleich drei Stammspieler fehlten, fiel aufgrund der Einstellung und einer überragenden Teamleistung nichts ins Gewicht. Alle Spieler warfen sich bis zum Schluss rein und bewiesen gegen stänkernde Piepels Moral. Mein Kompliment!

#forzafriedrichshain

Nächstes Spiel: Samstag, 21.11 – 14 Uhr Mariendorfer SV II (H)

Tore:

1:1 Tim (30., Rechtsschuss, Ole)

1:2 Yannick (52., Rechtsschuss, Chris)

1:3 Tim (56., Rechtsschuss, Yannick)

Einwechslung:

Mirko für Ole (55.)

Stefan für Dennis (67.)

Robin für Ruud (74.)

Büffel für Tim (85.)

Aufrufe: 010.11.2015, 17:52 Uhr
Ole NowakowskiAutor