2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait
Max Christiansen (re.), hier im Duell mit Stuttgarts Andreas Iwan, feierte ein gelungenes Profi-Debüt. Foto: Georg Scharnweber
Max Christiansen (re.), hier im Duell mit Stuttgarts Andreas Iwan, feierte ein gelungenes Profi-Debüt. Foto: Georg Scharnweber

Aus Flensburg in die 3. Liga

Max Christiansen debütiert mit 17 Jahren im Drittliga-Team des FC Hansa Rostock

„Seit Max in Rostock ist, habe ich vielleicht drei Spiele verpasst“, sagt Sven Christiansen und ärgert sich. Ausgerechnet am vergangenen Sonnabend war er nicht da, als Sohn Max auflief. Nicht wie üblich für die A-Junioren des FC Hansa Rostock in der Bundesliga (dort ist er Kapitän) – es war ein ganz besonderes Spiel für den jungen Flensburger, sein erstes im Drittliga-Team des FC Hansa Rostock.
Als Max Christiansen am Sonnabend kurz nach 16 Uhr aus der Kabine kam, wartete eine Herausforderung. Nach seinem erfolgreichen Profidebüt für den FC Hansa gegen die Stuttgarter Kickers (er spielte 80 Minuten lang und bekam vom „kicker“ die Note 3) musste sich der Nachwuchs-Fußballer erstmals den Fragen der versammelten Journalisten stellen. „Es war ein unglaubliches Gefühl, das erste Mal hier einlaufen zu dürfen, gerade mit den tollen Fans. Ich bin stolz, dass ich mein Debüt geben durfte“, sagte Christiansen ganz bescheiden.

Dabei hatte der defensive Mittelfeldspieler, der zu den Leistungsträgern der Rostocker A-Junioren zählt (mit dem Hansa-Nachwuchs erreichte er 2013 das Finale um die deutsche Meisterschaft), erst kurzfristig von der Berufung für seine erste Profi-Partie erfahren: „Am Freitag nach der Schule hat mir Sportvorstand Uwe Vester gesagt, dass ich im Kader bin. Anderthalb Stunden vor dem Spiel habe ich dann erfahren, dass ich von Beginn an ran darf. Das hat mich gefreut und überrascht.“

Damit kommt der gebürtige Flensburger, der 2011 in die Nachwuchsakademie des FC Hansa wechselte, seinem Traum, Fußball-Profi zu werden, ein großes Stück näher. Zwar trainiert der Realschüler bereits seit einigen Monaten im Drittliga-Team mit und war in der Wintervorbereitung auch mit im Trainingslager in Spanien, dennoch war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Trainer Andreas Bergmann ihn von Beginn an bringt. Ein Schubser ins kalte Wasser, den Christiansen mit Bravour meisterte. Der „Sechser“ war von Beginn an präsent und leitete mit einigen klugen Pässen in die Spitze gefährliche Torraumszenen ein.

Auch defensiv wusste der körperlich erstaunlich robust auftretende Blondschopf zu überzeugen. „Ich habe versucht, möglichst ruhig zu bleiben und mein Spiel zu machen. Ich denke, es war eine ganz gute Leistung, auch wenn wir leider nicht gewonnen haben“, so Christiansen nach dem 2:2. „Ich wollte einfach mal etwas Frische reinbringen. Max hat eine gute Leistung gezeigt und Qualität. Gerade in der ersten Halbzeit hat er Akzente gesetzt und mitgeholfen“, lobte Hansa-Coach Bergmann.

Klingt so, als hätte sich das Talent für weitere Einsätze empfohlen. „Ich muss schauen, was der Trainer entscheidet. Natürlich würde ich mich darüber freuen“, so Christiansen bescheiden. Der Fördervertrag des vierfachen Jugend-Nationalspielers läuft zum Saisonende aus. Hansa hat die Option, den Kontrakt um zwei Jahre zu verlängern. Gleich als Profi? Christiansen muss überlegen: „Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass ich erst mal hier bleibe und mich für den Verein zur Verfügung stelle. Ich lebe halt meinen Traum.“

Beim Profi-Debüt sahen Mutter und Bruder zu, demnächst will auch Papa Sven auf der Tribüne sitzen. Am Mittwoch geht’s im Landespokal gegen Neubrandenburg, am Sonnabend zum Punktspiel nach Halle. Sven Christiansen: „Wenn Max dabei ist, fahre ich natürlich hin.“
Aufrufe: 01.4.2014, 17:30 Uhr
sh:zAutor