2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar

Aus dem Leben eines Erfolgstrainers

Kolumne von ABHB

Wer bin ich? Ich kann eine Nacht davor kaum schlafen. Ich wälze mich auf der Matratze, trinke Wasser, öffne das Fenster. Nichts hilft. Ich kann einfach nicht einschlafen, zu groß die Anspannung.

Am nächsten Tag wache ich von allein auf, wozu der Wecker bei dieser Aufregung. Fünf Tassen Kaffee, Kühlbox bestücken, Kleidung anziehen. Ab ins Auto. Wieder nur Flöten auf den Straßen, man die können allesamt nicht Auto fahren, ich wecke sie mal mit der Hupe. Angekommen natürlich vor der Feuerwehreinfahrt parken. Mein Auto kennt doch jeder, wird schon jemand Bescheid geben. Aussteigen, Iso-Kaffee-Becher nicht vergessen, Kühlbox und eine große Tasche aus dem Auto nehmen.

Am Gebäude warten viele Hände, die meine schütteln wollen. Nach dieser Anstrengung erstmal 'ne Zigarette vorm Eingang. Eine Stunde später sollte mich niemand mehr ansprechen. Ich brülle die vier Wände zusammen, sorge für gute Stimmung mit Sätzen wie „Die können doch gar nicht! Wir müssen hart arbeiten! Wir dürfen keine Fehler machen! Nur nicht fummeln!“.

Dann geht es raus, der Pfiff ertönt. Die folgenden Minuten sind keine gute Zeit für Mittagsschläfer. Attacke heißt es, denn ohne mich geht es ja nicht. Zweimal 25 Minuten Dauerfeuerwerk von außen. Der Mann auf dem Feld, mit dieser Trillerpfeife und den bunten Kärtchen, geht mir richtig auf die Nerven. Der sieht nichts! Alles muss ich ihm sagen. Und zu allem Überfluss verweist er mich der Sportanlage. Also nicht mehr an der Seitenlinie qualmen, sondern nun noch mit Sicherheitsabstand. Zum Glück habe ich ein lautes Organ. Letzte Minute: Fernschuss von Timmi, der die Dinger immer hoch und weit nach vorn hauen soll, weit weg vom eigenen Tor halt. Er ist zwar erst 8 Jahre alt, aber er hat einen tierischen Bums. Deshalb ist er ja auch Kapitän...

Nach dem Spiel Süßigkeiten für die Kinder, laute Schlachtrufe und eine schöne Feier in der Kabine. Mit den Eltern philosophieren, mit Pils und Fluppe. Stressig nur, wenn sich die Kinder dann verabschieden. Ich habe ja keine drei Hände.

Ja, so sieht mein Lieblingswochenende aus. Nach einem Sieg bin ich das ganze Wochenende zu genießen. Abends dann vor die PlayStation und die nächsten Spieler von außen beeinflussen. Übrigens, meine Bayern haben ja wieder toll gespielt. Der Schweini erinnert mich so an meinen Timmi. Und der Robben muss aufpassen, wenn Kevin erstmal in sein Alter kommt. Der Schiedsrichter ist genauso blind wie der Kasper heute Vormittag. Die Bayern haben die ganze Zeit den Ball gehabt, das werden wir nächste Woche mal im Training üben!

Achso, wer ich bin?

Ich bin leidenschaftlicher Raucher, schaffe an nem Samstagvormittag zwei Liter Kaffee, spiele gern PlayStation, liebe es Bundesliga zu schauen und definiere mich über Siege von 8-Jährigen.

Chiffre: Erfolgstrainer

In diesem Sinne, Sport frei!

Aufrufe: 01.10.2014, 13:44 Uhr
HB (ABHB)Autor