2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Oliver Aunkofer, hier noch in Gundelfingens grün-weißen FC-Farben, zeigt die Richtung an: Aufwärts! Inzwischen ist er Spielertrainer des TSV Wittislingen - und damit ein Rot-Weißer. 		F.: Walter Brugger
Oliver Aunkofer, hier noch in Gundelfingens grün-weißen FC-Farben, zeigt die Richtung an: Aufwärts! Inzwischen ist er Spielertrainer des TSV Wittislingen - und damit ein Rot-Weißer. F.: Walter Brugger

Aufwärts, endlich wieder aufwärts

Die Sternstunde des TSV Wittislingen liegt viele Jahre zurück +++ Doch rnin dieser Saison leuchtet es für Coach Aunkofer und seine Kicker wieder silbern am Horizont

Lang, lang ist’s her: 1989 erlebten die Fußballer des TSV Wittislingen ihre Sternstunde: den Aufstieg in die Bezirksliga Nord. Werner Wenger, aktuell einer der drei gleichberechtigten Vereinsvorsitzenden, kann sich an diese Zeit noch sehr gut erinnern: „Ich spielte damals selbst in der Mannschaft mit. Man glaubt es kaum, aber bis auf zwei Verstärkungen waren alle Spieler vom Ort.“

Immerhin zwei Jahre währte der Aufenthalt im schwäbischen Oberhaus, ehe es für die Egautaler sukzessive abwärtsging. „Jetzt spielen wir in der Sicherheitsliga“, scherzt der 53-jährige Wenger und meint damit die B-Klasse West III. Kein weiterer Abstieg möglich – deshalb sicher. Seit einigen Jahren bemüht sich der TSV schon in der untersten Liga. Doch nun leuchtet wieder ein silberner Streif der Hoffnung am Horizont.

Nach dem vierten Rang in der vergangenen Saison soll diesen Mai der Aufstieg folgen. Wittislingen führt die Tabelle an. Und Spielertrainer Oliver Aunkofer, der diese Spielrunde die alleinige Verantwortung trägt, hält Kurs. Der gebürtige Höchstädter sieht die Sachlage ganz nüchtern: „Es sind vier Mannschaften, die für den Aufstieg infrage kommen. Aber man hat gesehen, dass auch der Rest der Liga leistungsmäßig zugelegt hat. Unser Unterfangen wird nicht einfach.“ Vorsitzender Wenger liegt da mit seinem Trainer auf einer Linie: „Wir stehen augenblicklich ganz oben in der Tabelle, aber unser vorgegebenes Ziel wird deswegen nicht geändert.“

Zum Rundenstart lautete die ausgegebene Devise beim TSV nämlich „oben mitspielen“. Und nicht nur, weil es gerade so gut läuft, gibt es Lob für den Trainer: „Er ist ein toller Mensch, der die Mannschaft ganz unaufgeregt führt.“ Grund genug, den seit neun Jahren in Wittislingen wohnhaften Aunkofer für eine weitere Saison an den Verein zu binden.

Auch im Umfeld des Gesamtvereins ist für Wenger derzeit alles im grünen Bereich: „Wir haben ja mit Handball, Turnen und Tennis weitere starke Abteilungen, und das Zusammenspiel ist sehr gut.“ Weil Wenger gerade dabei ist, bekommt auch die Kommune ein Lob ab: „Bei der Platzpflege erfahren wir viel Hilfe. Die Unterstützung der Gemeinde passt zu 100 Prozent.“

Zurück zu Aunkofer: Der hat unter anderem schon Landesliga gekickt (FC Gundelfingen) sowie ein Jahr beim TSV Aindling Bayernliga-Luft geschnuppert. Jetzt möchte er mit den Rot-Weißen so schnell wie möglich eine Klasse höher. Die Aussichten sind bestens, auch weil Stammkeeper Michael Keller bald wieder zwischen den Pfosten stehen wird und Mathias Stehle nach seiner Verletzung wieder mitmischt. Auf der Sechser-Position gestaltet Oliver Aunkofer das Spiel seiner Truppe von hinten heraus. Der 33-Jährige kommt dabei ohne „verlängerten Arm“ von draußen aus und trifft beim Spiel ganz allein die Entscheidungen.

„Am Sonntag, beim TV Gundelfingen, wird es kein Spaziergang für uns“, warnt Aunkofer nach bester Trainer-Manier vorsorglich vor dem Gastgeber in der Gärtnerstadt. Ob Vorsitzender Werner Wenger dann auch sein Team anfeuern wird, ist ungewiss. Wenger demonstriert ganz unaufgeregt Altersgelassenheit: „Ich bin nicht mehr bei jedem Spiel unserer Mannschaft mit dabei. Mal sehen …“

Aufrufe: 022.4.2016, 10:55 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor