Besonderes Lob gab es für Trainer Uwe Mißlinger: ,,Der Uwe ist ein Trainer, der seiner Linie treu bleibt. Rückschläge steckt er weg und motiviert sich und seine Mannschaft immer wieder auf das Neue. Das hat man vor allem in den beiden letzten Spielen vor der Winterpause gesehen. Nach den zwei Niederlagen gegen Tegernheim und Hauzenberg hat er die Mannschaft wieder aufgebaut und in die Spur zurückgebracht" würdigte Altmann den absoluten Siegeswillen gegen Lam und Mitterteich kurz vor der Winterpause, obwohl fast alle kräftemäßig platt waren.
Natürlich ist auch in dieser Saison die Erwartungshaltung im ASV-Umfeld gestiegen. Nach der glänzenden Frühjahrsrunde 2014/15 mit nur einer Niederlage im letzten Saisonspiel beim SV Hutthurm und dem nach dem Fehlstart nicht mehr für möglich gehaltenen vierten Tabellenplatz. Da konnten sich die ASVler nicht dagegen wehren, heuer nun zum engeren Kreis der Aufstiegsfavoriten gezählt zu werden. Mit Neuzugang Simon Kopp, vorher Torjäger beim Kreisliga-Vizemeister SV Lohberg, schien die richtige Verpflichtung für den Sturm getätigt worden zu haben. Auch Andreas Lohmer, der zwar aufgrund eines Zehenbruchs anfangs fehlte, erst am zehnten Spieltag debütierte, wurde im Laufe der Vorrunde zum festen Bestandteil der Mannschaft. Die beiden bisherigen Jugendspieler Lorenz Kowalski und Max Drexler, der bis zur Winterpause mit zehn Treffern zum erfolgreichsten ASV-Torschützen avancierte, fügten sich ebenso ein wie im Vorjahr ihre Altersgenossen Franz-Xaver Brandl, Johannes Bierlmeier, Franz Wendl und Simon Schreiner aus der eigenen Jugend. Mit ihren erst 19 Jahren sind diese ASV-Youngster aus der Mannschaft schon gar nicht mehr wegzudenken, gelten als große Zukunftshoffnungen.
Weil die letzten beiden Spielzeiten für die Chamer nicht gerade berauschend begonnen hatten, ließ Pädagoge Mißlinger vorm Saisonauftakt in Schierling zuerst einmal Dampf aus dem Kessel: ,,In der letzten Saison hatten wir einen katastrophalen Fehlstart hingelegt, weil wir uns selber den Druck gemacht haben oben mitzumischen. Danach hat es lange gedauert, bis wir uns wieder gefangen haben. Das darf uns nicht nochmals passieren", blieben des Trainers Warnungen zwar nicht ungehört, dennoch gab es eine bittere 2:4-Start-Pleite bei den Laaber-Fröschen. Um erneut einen kapitalen Fehlstart zu vermeiden, war also dieser Druck doch wieder da im ersten Heimspiel gegen den FC Tegernheim. Der wichtige 2:1-Erfolg löste dann die Bremsen, obwohl es bei Aufsteiger Sturm Hauzenberg nur zu einem 2:2 reichen sollte. In der Nachspielzeit fiel der Ausgleich der Staffelberger, es gab je einen Platzverweis. Kein Problem, denn es folgte zum Volksfest der 2:1-Derby-Heimsieg gegen die Lamer ,,Osserbuam". Der Grundstein für die souveräne Tabellenführung des ASV - in der Derby-Wertung des Landkreises.
In der zweiten Englischen Woche gab es wieder einen Dämpfer mit der 0:2-Niederlage beim SV Mitterteich nach einer unzureichenden Leistung. Doch es sollte fortan stetig aufwärts gehen. Die Überraschungsmannschaft DJK Gebenbach stand nach dem fünften Spieltag für sie selber völlig unerwartet an der Tabellenspitze. Nur kurz, denn im ersten Pflichtspiel-Vergleich beider Seiten überhaupt bekamen die Neulinge im Vorort von Sulzbach-Rosenberg von den Chamer bei hochsommerlichen Temperaturen ihr wahres Gesicht vor Augen geführt beim 0:5. Es sollte der Auftakt einer vier Spiele lang andauernden Siegesserie gewesen sein.
Denn in den darauffolgenden Partien gegen den TSV Waldkirchen, SV Fortuna Regensburg und im Landkreisderby gegen Bayernliga-Absteiger FC Bad Kötzting gelangen jeweils weitere 2:1-Erfolge. Sodass sich die Protagonisten im ASV-Leiberl schon als ,,2:1-Experten" zu nennen begannen. Zum Schlagerspiel ging es somit zum SV Hutthurm. Vor den Toren der Dreiflüssestadt Passau sahen die Gäste aus dem Bayerischen Wald unter Flutlicht nach zweimaliger Führung und trotz der roten Karte für Mario Mühlbauer erneut fast schon wie der sichere Sieger aus. Doch in der Nachspielzeit glich Hutthurms Fabian Hirz noch aus zum 2:2. Gegen Aufsteiger SpVgg Osterhofen sollten diese Punkte zurückgeholt werden, doch die 0:2-Niederlage wurde gänzlich unwichtig wegen der schweren Verletzung von Führungsspieler Christian Ederer, der einen Halswirbelbruch erlitt und mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen werden musste.
Nach dem 6:2-Erfolg bei Aufsteiger ATSV Kelheim und dem 1:0-Heimsieg im Oberpfalzderby gegen den TSV Kareth-Lappersdorf gingen aber wieder ganz wichtige sechs Zähler aufs ASV-Konto. Die 0:2-Niederlage in Bad Abbach passte nach dem kurzzeitigen Aufschwung wieder gar nicht ins Konzept. Mit den Top-Teams Ettmannsdorf, Etzenricht und Ammerthal folgten drei ganz dicke Brocken. Doch trotz der vielen Ausfälle schafften Mißlingers Schützlinge jeweils ein 1:1. Beim 2:1-Heimsieg zum Rückrundenauftakt über den TV Schierling gelang die Revanche für die Auftaktpleite. In Tegernheim (1:4) und daheim gegen Hauzenberg (0:1) folgten weitere Rückschläge. Trotzdem rappelte sich das Häuflein der Aufrechten nochmals auf, gewann mit den letzten Körnern 3:0 an der Lamer Ginglmühle und zuhause gegen Mitterteich. Ein versöhnlicher Abschluss.
Großartige winterliche Transfers gibt es nicht, weil mit der Rückkehr der vielen verletzt gewesenen Spieler der 26 Mann umfassende Kader vollkommen ausreichend bestückt ist. Mit Roman Karl, Simon Schreiner, Franz Wendl, Simon Kopp und Daniel Schmaderer, der im letzten Heimspiel vor der Winterpause nach über einem Jahr sein Comeback feierte, wird der Konkurrenzkampf um die Stammplätze wieder angeheizt. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Aufstiegs-Relegationsplatz zwei der Landesliga Mitte. Es ist kein Geheimnis, dass die Chamer alles annehmen würden, sollte es sich ergeben. Sollte ein ähnlicher Lauf nach der Winterpause gelingen wie in der letztjährigen Frühjahrsrunde, könnte bei den geringen Punkteabständen im obersten Spitzenfeld mehr drin sein als nur den vierten Platz zu verteidigen. Noch dazu bei der Ausgeglichenheit der Landesliga Mitte, fast jeder kann jeden schlagen.
Bereits am 31. Januar geht es weiter mit dem Training. Fünf Wochen intensiver Vorbereitung folgen, ehe es am 5. März weitergehen soll um Punkte im Heimspiel gegen Neuling DJK Gebenbach, für den es nach jener 0:5-Heimpleite gegen Cham damals nur noch bergab gegangen ist.
Der Kunstrasenplatz sieht drei Testspiele in der Vorbereitung. Da wird sich zeigen, welche Mannschaft sich für den Frührundenauftakt herauskristallisiert. Nach der ersten Trainingswoche geht es gegen den SV Neukirchen b. Hl. Blut, der unter Umständen in ein paar Monaten gar ASV-Punktspielgegner sein könnte als ambitionierter Tabellenzweiter der Bezirksliga. Am 10. Februar steht wie im letzten Jahr der Vergleich mit der U19 des SSV Jahn Regensburg auf dem Programm. Mit dem FC Thalmassing ist am 20. Februar ein weiterer Bezirksliga-Vertreter Testpartner auf Chamer Kunstgras. Mit dem SV Schwarzhofen erwarten Ranzinger & Co. am 27. Februar einen schon traditionellen Testspielgegner aus der Bezirksliga-Nord zur Generalprobe. Erstmals seit langer Zeit gibt es beim ASV wieder ein Winter-Trainingslager. Vom 11. bis 14. Februar am Gardasee. Mitsamt dem einen oder anderen Test-Kick.